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New York
Viel Politik und #MeToo-Momente bei den Grammy Awards

Die Grammy Awards 2018 steckten voll politischer Anspielungen, was nicht jedem gefiel. Die US-Botschafterin der Vereinten Nationen kritisierte den Auftritt von Ex-Präsidentschaftskandidatin Clinton. Der achtfach nominierte Rapper Jay-Z ging leer aus, wurde aber für die Politik vorgeschlagen.

Von Kai Clement | 29.01.2018
    Miley Cyrus bei den 60. Grammy Awards am Madison Square Garden in New York.
    Miley Cyrus bei den 60. Grammy Awards in New York. Wer eine weiße Rose trug, zeigte, dass er sich für die #MeToo-Bewegung einsetzt. (imago/MediaPunch )
    Ausgerechnet Hillary Clinton liest aus dem Skandalbuch über Donald Trump vor - aus "Fire and Fury". Die Band U2 tritt Open Air vor der Freiheitsstatue auf, deren Inschrift zuvor erklingt: "Gebt mir eure geknechteten Massen, die frei zu atmen begehren…" Und die Einwandererstadt New York verteidigt die Rechte der Dreamer, der illegalen Einwandererkinder, deren Aufenthaltsrecht gerade auf dem Prüfstand steht.
    Auch in der Musikbranche gibt es Missbrauch von Macht
    Nein: New York mag Donald Trump, den wohl prominentesten Bürger der Weltstadt, nicht - auch nicht bei den Grammys. Nach einem fulminanten Auftritt des Rappers Kendrick Lamar zusammen mit U2 als Show-Opener wurde die Preis-Gala der Musikindustrie vor allem in ihrem letzten Drittel immer politischer. Dazu gehört auch das klare Bekenntnis, die Branche sei nicht besser als die Welt des Films oder der Politik. Auch hier gebe es sexuelle Übergriffe, den Missbrauch von Macht, so die Sängerin Janelle Monáe.
    Solidarität mit den Opfern sexueller Belästigung
    Das und der Auftritt von Kesha gemeinsam mit Cyndi Lauper ganz in weiß sind die #MeToo- Momente des Abends. Viele Künstlerinnen und Künstler zeigen zudem mit weißen Rosen ihre Solidarität mit den Opfern sexueller Belästigung.
    Bruno Mars konnte gleich drei der Hauptpreise, darunter mit dem "Album des Jahres" den wichtigsten für sich verbuchen. Mit insgesamt sechs Trophäen ist er der König der Nacht.
    Für ihre Jubiläumsausgabe kamen die Grammys zum ersten Mal seit 15 Jahren wieder aus New York, der Geburtsstadt des Hip Hop. Da passt es, dass Rapper Kendrick Lamar fünf Preise gewann. Ein Schlag ins Gesicht ist der Abend dagegen für den New Yorker Rap-Star Jay-Z, der mit acht Nominierungen als Favorit gestartet war, dann aber leer ausging.