Freitag, 29. März 2024

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Newsblog zu Covid-19
Corona-Virus: Einwicklungen vom 13. bis 14. April

Die Corona-Pandemie verursacht nach Ansicht der Vereinten Nationen eine "gefährliche Epidemie der Desinformation". Mit mehr als 760 neuen Todesfällen verzeichnet Frankreich die bislang höchste Zahl an Covid-19-Todesfällen innerhalb eines Tages. Der Sportartikelhersteller Adidas bekommt einen Drei-Milliarden-Euro-Kredit von der KfW. Die wichtigsten Entwicklungen in unserem Newsblog.

13.04.2020
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    Es werden viele falsche Informationen im Netz über das Virus verbreitet. ( imago images / Hans Lucas)
    Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier in unserem Newsblog.
    Dienstag, 14. April
    +++ Die Corona-Pandemie verursacht nach Ansicht der Vereinten Nationen eine "gefährliche Epidemie der Desinformation". Obwohl derzeit ein Moment der "Wissenschaft und Solidarität" sein sollte, gebe es viele Fehlinformationen, kritisierte UNO-Generalsekretär Guterres in einer Video-Erklärung. "Lügen verbreiten sich im Netz, Verschwörungstheorien infizieren das Internet" und "Hass geht viral, stigmatisiert und diffamiert Menschen und Gruppen". Die von ihm kritisierte Situation nannte er eine "Krankheit", gegen die sich die Welt vereinen müsse. Der gemeinsame "Impfstoff" sei Vertrauen - vor allem in die Wissenschaft.
    +++ Mit mehr als 760 neuen Todesfällen hat Frankreich die bislang höchste Zahl an Covid-19-Todesfällen innerhalb eines Tages verzeichnet. Die Behörden meldeten am Dienstag 762 neue Todesfälle, womit die Gesamtzahl der Toten auf insgesamt 15.729 stieg. 5470 Menschen starben demnach allein in Altenheimen. Landesweit seien mehr als 100.000 Infektionsfälle bestätigt worden, sagte der Generaldirektor für Gesundheit, Salomon.
    +++ Was hilft im Kampf gegen das Coronavirus - Herdenimmunität oder "Shutdown"?
    +++ Wegen der Corona-Pandemie ist der für Juni geplante Bundesparteitag der Linken verschoben worden. Unter den gegenwärtigen Bedingungen sei weder eine vernünftige Vorbereitung des Parteitags möglich noch könnte die Sicherheit der Teilnehmenden gewährleisten werden, teilte Linken-Bundesgeschäftsführer Schindler am Abend in Berlin mit. Die Verlangsamung der Pandemie habe absoluten Vorrang.
    +++ In Italien steigt die Zahl der mit dem Corona-Virus infizierten Menschen deutlich langsamer als in den Tagen zuvor. Nach Angaben des Zivilschutzes in Rom sind landesweit rund 162.490 Erkrankungen registriert. Das sei der niedrigste prozentuale Anstieg seit der ersten Märzwoche, hieß es weiter. Die Zahl der Toten wird mit rund 21.000 angegeben.
    +++ Die Zahl der Menschen, die sich nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt haben, steigt weiter. Infizierte werden inzwischen aus allen europäischen Staaten gemeldet, aus praktisch allen auch Tote. Ein Überblick über die Lage, den wir ständig aktualisieren.
    +++ Der Sportartikelhersteller Adidas nimmt in der Coronavirus-Krise Milliardenkredite des Staates in Anspruch. Wie ein Sprecher des Konzerns mitteilte, hat die Bundesregierung ein Darlehen über drei Milliarden Euro genehmigt, von denen die Förderbank KfW allein 2,4 Milliarden trägt. Die verbleibenden 600 Millionen Euro teilten sich mehr als sieben Banken. Solange der Kredit läuft, zahle man keine Dividende aus, hieß es weiter. Zudem habe der Vorstand entschieden, den Rückkauf von Aktien zu stoppen sowie auf die eigenen Boni für das Jahr 2020 zu verzichten.
    +++ Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen sollen die Schulen nach den Osterferien schrittweise wieder öffnen. Eine Woche später sollen voraussichtlich auch die ersten Kita-Kinder wieder in die Kindertagesstätten zurückkehren dürfen. Das sagten NRW-Schulministerin Gebauer und NRW-Familienminister Stamp der Deutschen Presse-Agentur. Damit stellt Nordrhein-Westfalen als erstes Bundesland einen konkreten Zeitplan in Aussicht, wie die strengen Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus gelockert werden könnten.
    +++ Der Internationale Währungsfonds rechnet damit, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr um drei Prozent schrumpft. Es bestehe sogar das Risiko, dass die Rezession am Ende noch schlimmer ausfallen könnte, hieß es in der in Washington veröffentlichten Prognose des IWF. Das zu erwartende Minus in der Eurozone wurde auf 7,5 Prozent beziffert. Positiv bewertete der Währungsfonds die Rettungsprogramme zahlreicher Regierungen. Diese wurden als schnell und umfangreich bezeichnet.
    +++ Die Wirtschaft ist von der Pandemie stark betroffen. Was bedeutet eine Rezession für Verbraucher, Unternehmen und deren Mitarbeitende?
    +++ Die Grundrente soll wie geplant zum 1. Januar 2021 eingeführt werden. Das bekräftigte Bundesfinanzminister Scholz von der SPD den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Zuletzt hatte es aus der Union Forderungen gegeben, angesichts der Corona-Pandemie Finanzierung und Zeitplan zu überdenken. Auch die Deutsche Rentenversicherung hatte erklärt, unter den derzeit erschwerten Arbeitsbedingungen sei der Zeitplan wohl nicht einzuhalten.
    +++ Der Ostermontag war nach ADAC-Angaben der stauärmste Tag seit mindestens 15 Jahren - weiter reicht die Statistik des Automobilclubs nicht zurück. Demnach wurden gestern in ganz Deutschland nur 32 Staus gemeldet. Das sind nicht einmal halb so viele wie am stauärmsten Tag des Jahres 2019, dem Heiligabend. Wegen der Corona-Maßnahmen gab es auch an den übrigen Ostertagen kaum Verkehrsbeeinträchtigungen. Selbst am Gründonnerstag wurden nur etwas mehr als 600 Staus gemeldet. Im vergangenen Jahr waren es noch 3.400 gewesen.
    +++ Nachdem im Kriegsland Jemen ein erster Covid-19-Fall gemeldet wurde, hat die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" die Behörden aufgefordert, medizinisches Material und Helfer ins Land zu lassen. Nach fünf Jahren Krieg sei das Gesundheitssystem im Jemen zusammengebrochen, beklagte die Organisation in Berlin. Eine effiziente Reaktion auf die Pandemie mit den vorhandenen Ressourcen sei dort nahezu unmöglich.
    Jemenitische Geflüchtete, Erwachsene und Kinder, in einem UNHCR-Lager im Norden von Jemen.
    Flüchtlinge in einem UNHCR-Camp im Norden von Jemen (picture alliance / EPA / Yahya Arhab)
    In Indien haben Tausende Menschen gegen die Verlängerung der wegen der Corona-Pandemie geltenden Ausgangssperre demonstriert. Die Polizei ging mit Schlagstöcken gegen protestierende Wanderarbeiter in Mumbai vor. Premierminister Modi hatte zuvor in einer Fernsehansprache angekündigt, die Ausgangssperre bis zum 3. Mai zu verlängern.
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn setzt darauf, dass Bund und Länder bei der möglichen Lockerung der Corona-Maßnahmen an einem Strang ziehen.
    Von den morgigen Beratungen mit Bundeskanzlerin Merkel und den Ministerpräsidenten erwarte er eine einheitliche Entscheidung, sagte der CDU-Politiker bei einem Besuch in Gießen. Es sei aber völlig normal, dass es zunächst in der Politik - ebenso wie in der Gesellschaft - Debatten über das richtige Vorgehen in der Corona-Krise gebe. Der Gesundheitsminister räumte ein, dass die Bevölkerung mit sehr starken Einschränkungen konfrontiert sei, es aber auch eine hohe Zustimmung zu den Maßnahmen gebe.
    +++ Der nordrhein-westfälische Landtag hat mit großer Mehrheit ein Epidemie-Gesetz beschlossen. Es sieht besondere Regierungsbefugnisse für den Fall einer katastrophalen Entwicklung der Corona-Krise vor. Die Regierungsfraktionen von CDU und FDP stimmten ebenso wie die Oppositionsfraktionen von SPD und Grünen dafür. Die AfD lehnte das Gesetz ab.
    Ursprünglich wollte die Landesregierung die Vorlage bereits zu Beginn des Monats im Eilverfahren durch den Landtag bringen. Das war an der Opposition gescheitert, die erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken geltend machte. Umstritten war ein Passus, wonach Ärzte, Pfleger und Rettungskräfte im äußersten Fall zum Arbeitseinsatz zwangsverpflichtet werden sollten. Stattdessen wird es nun ein Freiwilligenregister geben. Darüber hinaus können Krankenhäuser verpflichtet werden, zusätzliche Behandlungskapazitäten zu schaffen. Die Behörden dürfen außerdem Medikamente oder medizinische Apparate beschlagnahmen, allerdings nicht bei Privatpersonen. Das Gesetz ist bis zum 31. März 2021 befristet.
    +++ Die Grünen plädieren dafür, Schulen und Kindergärten schrittweise wieder zu öffnen. Dabei sollten Abschlussklassen zuerst in die Schulen zurückkehren. Der FDP-Politiker Kubicki brachte ein besonderes Zeitmanagement ins Spiel - doch auf Länderebene gibt es Zweifel an eine schnelle Rückkehr in den regulären Betrieb.
    Am Mittwoch berät Bundeskanzlerin Merkel (CDU) am Mittwoch mit den Ministerpräsidenten darüber, wie nach dem 19. April verfahren wird. Immer mehr Politiker fordern Lockerungen der Corona-Beschränkungen - auch mit Blick auf die Schulen und Kindergärten.
    +++ Vertretungen von Studierenden fordern, dass die Regelstudienzeit wegen der Corona-Pandemie ausgesetzt wird.
    Das anstehende Sommersemester sollte nicht vollständig bewertet werden, heißt es in einer Petition an die Hochschulrektorenkonferenz. So würden finanzielle Nachteile etwa beim Bafög vermindert. Zudem sollten alle Abgabefristen verschoben und ein Recht auf Wiederholung von Prüfungen eingeräumt werden. Die Nutzung der digitalen Lehrangebote sollte auf freiwilliger Basis erfolgen. Zur Begründung hieß, dass soziale, wirtschaftliche und fachliche Nachteile zu ungleichen Rahmenbedingungen führten. Rund 20 Vertretungen von Studierenden in Deutschland unterzeichneten die Petition.
    +++ Die Corona-Pandemie droht nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation den internationalen Kampf gegen eine Ausbreitung der Masern zu torpedieren. Wie die WHO in Genf mitteilte, könnten Impfungen von mehr als 117 Millionen Kindern in 37 Ländern ausfallen.
    +++ Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Wieler, hat bei einer Pressekonferenz erklärt, man könne mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie in Deutschland noch nicht von einer Eindämmung sprechen. Man sehe zwar eine Verlangsamung, aber die Reporduktionsrate sei noch nicht unter 1. Was diese Zahl und weitere zentrale Begriffe bedeuten, erklären wir hier.
    Die sogenannte Datenspende-App des RKI wurde Wieler zufolge bereits 300.000 Mal heruntergeladen.
    +++ Die Zahl der Toten durch das Coronavirus in Spanien ist auf mehr als 18.000 gestiegen. Das teilte das Gesundheitsministerium in Madrid mit. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen wurde mit mehr als 3.000 angegeben. Insgesamt gibt es etwa 172.500 Erkrankungen. Die tatsächlichen Zahlen dürften allerdings anders ausfallen.
    +++ In der Debatte um die Wiederaufnahme des Schulunterrichts in Deutschland hat Bundesbildungsministerin Karliczek vor einem Flickenteppich gewarnt. Die Länder sollten sich auf einheitliche übergeordnete Kriterien einigen, sagte Karliczek der "Passauer Neuen Presse".
    Der nordrhein-westfälische Familienminister Stamp (FDP) hält eine generelle Öffnung von Schulen und Kindergärten unmittelbar nach den Osterferien für ausgeschlossen. Die Landesregierung verhandele derzeit mit den Kita-Trägern über einen Stufenplan und bereite einen Maßnahmenkatalog vor, sagte Stamp in einem Gespräch mit der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". Demnach könnte zunächst mit älteren Kindern begonnen werden, Hygieneregeln einzuüben. Danach könnten die jüngeren Jahrgänge folgen.
    Die Nationale Akademie der Wissenschaften, Leopoldina, hatte erklärt: Wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt seien, sollten die Schulen nach Ansicht der Experten "so bald wie möglich" wieder geöffnet werden.
    +++ Eine Studie aus Belgien und den Niederlanden warnt davor, dass der Abstand von zwei Metern beim Joggen und Radfahren nicht ausreichend vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützt. Der Aerodynamiker Bert Blocken, der die Studie an den Universitäten in Leuven und Eindhoven geleitet hat, nennt diesen Abstand unzureichend, wenn man im Windschatten einer anderen Person unterwegs sei.
    Spazieren und Joggen in Zeiten von Corona und Home Office - Göttingen, 26. März 2020
    Spazieren und Joggen in Zeiten von Corona und Home Office - Göttingen, 26. März 2020 (dpa / Swen Pförtner)
    +++ Die Organisatoren der Tour de France wollen die diesjährige Ausgabe des Rad-Rennens verschieben.
    Ein Start wie geplant am 27. Juni in Nizza sei nicht mehr möglich, erklärten die Veranstalter gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Bisher hatten die Organisatoren gehofft, den Termin noch halten zu können. Doch der französische Präsident Macron machte in einer Fernsehansprache am Ostermontag klar, dass "Veranstaltungen mit großem Publikum frühestens Mitte Juli abgehalten werden". Damit wäre auch die 107. Auflage des weltweit wichtigsten Radrennens betroffen.
    +++ Bei einer möglichen Lockerung der Corona-Maßnahmen in der Wirtschaft muss nach Auffassung von DGB-Chef Hoffmann der Arbeitsschutz sichergestellt werden.
    Hoffmann sagte im Deutschlandfunk, die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer stünden im Vordergrund. Daher müsse jeder Arbeitergeber gewährleisten, dass Abstandsregelungen eingehalten würden und ausreichend Schutz-Masken zur Verfügung stünden.
    DGB-Bundesvorsitzender Reiner Hoffmann 
    DGB-Bundesvorsitzender Reiner Hoffmann (picture alliance/Paul Zinken/dpa)
    Hoffmann bekräftigte seine Forderung, das Kurzarbeitergeld befristet für drei Monate auf 80 Prozent aufzustocken, um eine soziale Schieflage zu vermeiden. Für die Zukunft forderte der Chef des Deutschen Gewerschaftsbundes mehr Investitionen im Gesundheitswesen. Dort sei die Ökonomisierung zu weit getrieben worden. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen müssten besser ausgestattet und das Personal entsprechend bezahlt werden, forderte Hoffmann.
    Der Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi, Werneke, sieht bei der Regelung zur Kurzarbeit einen "massiven Konstruktionsfehler". Immer mehr Arbeitnehmer gerieten aufgrund der Corona-Krise in Schwierigkeiten, sagte Werneke dem "Tagesspiegel".
    +++ Der Intensivmediziner Gernot Marx hat Forderungen zurückgewiesen, ältere und vorerkrankte Patienten mit Covid-19 vorzugsweise palliativmedizinisch zu behandeln.
    Er sagte im Deutschlandfunk, das Lebensalter dürfe nicht die alleinige Maßgabe sein. Es gebe durchaus fitte 80 Jahre alte Menschen, die beispielsweise noch Tennis spielten. Das Vorgehen sei stets individuell abzustimmen. Im Vordergrund stehe der Wille des Patienten. Der Palliativmediziner Matthias Thöns hatte im Deutschlandfunk den Fokus auf eine intensivmedizinische Betreuung aller Covid-19-Erkrankten kritisiert.
    Das jüngste Corona-Todesopfer in Deutschland war bislang 26 Jahre alt, das älteste 105. Nach wie vor sterben aber an Covid-19 insbesondere ältere Menschen. RKI: Corona-Tote in Deutschland derzeit im Median 82 Jahre alt.
    +++ Angesichts der weltweiten Coronakrise hat der nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete Yüksel davor gewarnt, die Situation in den Kurdengebieten zu vergessen. In einer Region, in der sechs Millionen Menschen lebten, stünden lediglich 200 Beatmungsgeräte zur Verfügung, sagte Yüksel heute früh im Deutschlandfunk.
    +++ Indien hat die wegen der Corona-Pandemie geltende Ausgangssperre bis zum 3. Mai verlängert. Bis Anfang kommender Woche werde zudem überprüft, ob sich die Distrikte an die strikten Regeln hielten, sagte Premierminister Modi in einer Fernsehansprache.
    Gesundheitspersonal und Polizei halten in der indischen Stadt Bangalore Passanten an und messen Fieber.
    In der indischen Stadt Bangalore werden Passanten auf Fieber getestet. (MANJUNATH KIRAN / AFP)
    +++ Der in der EU diskutierte Wiederaufbaufonds könnte nach Angaben von Komissionsvizepräsident Dombrovskis ein Volumen von 1,5 Billionen Euro haben. Der Fonds könnte mit Anleihen finanziert werden, die mit einer Bürgschaft der EU-Mitgliedstaaten unterlegt würden, sagte Dombrovskis dem "Handelsblatt".
    +++ Im Streit über eine Lockerung der Einschränkungen des öffentlichen Lebens in den USA hat Präsident Donald Trump die Entscheidungshoheit für sich reklamiert. Er habe bei der Frage der Wiederöffnung Amerikas infolge der Coronavirus-Epidemie die "allumfassende Macht", sagte Trump im Weißen Haus. Er reagierte damit auf Äußerungen von Gouverneuren mehrerer US-Bundesstaaten, die zuvor erklärt hatten, sich bei der Aufhebung der von ihnen verhängten Beschränkungen untereinander abstimmen zu wollen.
    Der Gouverneur des besonders betroffenen Bundesstaats New York, der Demokrat Andrew Cuomo, widersprach Trump entschieden. "Der Präsident hat keine allumfassende Macht. Wir haben eine Verfassung, wir haben keinen König", sagte Cuomo dem Nachrichtensender CNN. Auch eine landesweite Krise setze die Verfassung nicht außer Kraft, sagte er. Der Republikaner Trump will die Coronavirus-Beschränkungen wegen der sich abzeichnenden schweren Wirtschaftskrise möglichst bald wieder lockern.
    +++ Fußballfans müssen voraussichtlich noch lange Zeit auf einen Besuch im Stadion verzichten. Der Präsident der Wissenschaftsakademie Leopoldina, Haug, sagte im ARD-Fernsehen, die Corona-Pandemie ende erst, wenn ein Impfstoff gegen das Virus gefunden sei. Das werde sicherlich viele Monate dauern, möglicherweise bis zu eineinhalb Jahren. Bis dahin sei es sicherlich klug, nicht ins Fußballstadion zu gehen.
    Die Deutsche Fußball Liga hat für kommenden Freitag eine außerordentliche Mitgliederversammlung angesetzt. Dann soll über eine mögliche Fortsetzung der Saison in den Bundesligen im Mai entschieden werden.
    +++ In Deutschland gibt es nach Angaben des Robert-Koch-Instituts mehr als 125.000 bestätigte Coronavirus-Infektionen. Im Vergleich zu gestern sei dies ein Anstieg um knapp 2.100, teilte das RKI auf seiner Internetseite mit. Die Zahl der Todesfälle wird mit etwa 3.000 angegeben, die Zahl der Genesenen mit mehr als 68.000. Möglicherweise sind die Zahlen höher, weil wegen der Oster-Feiertage nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten an das Robert Koch-Institut übermittelt haben.
    Hintergrund: Aktuelle Zahlen aus Deutschland und aus ganz Europa zeigen die Ausbreitung des Virus.
    +++ Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten beraten am Mittwoch über mögliche Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen. Am Montag hatte die Nationalakademie Leopoldina Empfehlungen für die Rückkehr zur Normalität vorgelegt. Die Expertinnen und Experten empfehlen unter anderem eine Maskenpflicht im Personenverkehr und eine schrittweise Wiederöffnung der Schulen.
    +++ Mehrere EU-Staaten haben damit begonnen, die Corona-Regeln zu lockern. In Österreich dürfen kleinere Geschäfte sowie Bau- und Gartenmärkte seit heute unter strengen Auflagen wieder öffnen - Kunden müssen Masken tragen und Abstand halten. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist nun auch in öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht. Sollte die Zahl der Infizierten weiter niedrig bleiben, könnten Anfang Mai auch die restlichen Geschäfte, darunter Friseure, wieder öffnen. Auch in Italien, dem am schwersten betroffenen Land Europas, werden die strengen Regeln etwas gelockert. Der Betrieb von Buchhandlungen und Reinigungen gilt jedoch vorerst nur probeweise. In Spanien durften bereits gestern Bau- und Fabrikarbeiter erstmals wieder zu ihren Arbeitsplätzen. Pendler an Bahnhöfen werden mit Atemschutzmasken ausgestattet.
    +++ In der Diskussion über eine Lockerung der Corona-Regeln plädiert die Grünen-Spitze dafür, Schulen und Kitas schrittweise wieder zu öffnen. Zunächst sollten die Abschlussklassen sowie die Klassen eins bis sechs an die Schulen zurückkehren, heißt es in einem Brief der Vorsitzenden Baerbock und Habeck an die Parteimitglieder, über den die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Kitas könnten erstmal für Kinder mit einem Elternteil in einem systemrelevanten Beruf wieder öffnen. Bundesbildungsministerin Karliczek (CDU) sprach sich in der "Passauer Neuen Presse" dafür aus, eine Lockerung mit einer Mundschutzpflicht zu verbinden.
    Zu dem Thema haben wir einen Hintergrund-Artikel geschrieben: Was man zu Atemschutzmasken wissen sollte.
    +++ Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Dreyer hat Bedingungen genannt, die aus Sicht der SPD-regierten Länder für Lockerungen der Einschränkungen erfüllt sein müssten. Dazu gehörten unter anderem eine niedrige Rate der Neuansteckungen mit dem Coronavirus, die Nachverfolgung von Infizierten und Kontaktpersonen sowie die Ausweitung von Tests. Dann könnte man in einer ersten Phase Teile des Wirtschaftslebens lockern und die Schulen teilweise wieder öffnen, sagte sie der Mainzer "Allgemeinen Zeitung".
    +++ Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer rechnet nicht mehr damit, dass es noch zu einem Sonderparteitag zur Wahl ihres Nachfolgers kommt. Der Bedarf nach einem Parteitag, der dann nur wenige Wochen vor dem regulären stattfände, sei gering, sagte Kramp-Karrenbauer der Deutschen Presse-Agentur. Ein für Ende April geplanter Sonderparteitag war wegen der Corona-Krise bereits abgesagt worden. Wegen der Beschränkungen für Großveranstaltungen wird zudem nicht erwartet, dass es vor der parlamentarischen Sommerpause einen Ersatztermin gibt. Der reguläre Bundesparteitag der CDU soll Anfang Dezember in Stuttgart stattfinden.
    +++ Der Internationale Währungsfonds erlässt 25 der ärmsten Länder wegen der Corona-Krise einen Teil ihrer Schulden. In den kommenden sechs Monaten müssten diese ihre Schulden beim Fonds nicht zurückzahlen, teilte IWF-Direktorin Georgieva mit. 500 Millionen Dollar aus dem neuen Katastrophenfonds seien bereitgestellt worden, um die Zahlungen für diese Länder abzudecken. Das solle ihnen ermöglichen, ihre ohnehin geringen finanziellen Ressourcen beispielsweise für medizinische Zwecke zu nutzen, erklärte Georgieva. Betroffen sind den Angaben zufolge unter anderem eine Reihe afrikanischer Staaten sowie Afghanistan, Nepal, Haiti und Jemen.
    Montag, 13. April
    +++ Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die strengen Ausgangsbeschränkungen in seinem Land bis zum 11. Mai verlängert. Macron sagte in einer Fernsehansprache, es gebe Hoffnung. Aber in der Region Grand Est oder im Großraum Paris seinen die Krankenhäuser überlastet. Am 11. Mai aber sollen dann Schulen und Krippen in Frankreich wieder öffnen.
    +++ Wegen der Coronakrise zeichnen sich bei der technischen Umsetzung der geplanten Grundrente größere Schwierigkeiten ab. Sachbearbeiter und IT-Fachleute säßen im Homeoffice und kämen nicht in der erhofften Geschwindigkeit voran, sagte der Sprecher der Deutschen Rentenversicherung Bund, von der Heide, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
    +++ Der SPD-Co-Vorsitzende Walter-Borjans spricht sich für eine schrittweise Lockerung der Beschränkungen im Zuge der Corona-Krise aus. Die Restriktionen in der jetzigen Form aufrechtzuerhalten, werde aus seiner Sicht zunehmend auch zur psychischen und wirtschaftlichen Belastung, sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Alle hätten ein Interesse daran, die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen so schnell wie möglich wiederherzustellen.
    +++ Was genau hat die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina eigentlich empfohlen? Große Aufmerksamkeit erfährt die Stellungnahme mit Blick auf eine mögliche schrittweise Öffnung der Schulen. Doch auch in anderen Bereichen haben die 26 Forscherinnen und Forscher konkrete Vorschläge unterbreitet. Wir haben die Inhalte für Sie zusammengefasst. Außerdem hier ein Überblick über Exit-Strategien ganz allgemein.
    +++ Die Weltgesundheitsorganisation WHO rät im Falle einer Lockerung strenger Maßnahmen zu Wachsamkeit und Vorsicht. In einer Erklärung der WHO in Genf hieß es, wer erste Schritte zurück zur Normalität gehe, müsse mehrere Bedingungen erfüllen. Dazu gehöre nicht zuletzt die Fähigkeit, Infizierte schnell identifizieren und isolieren zu können. Die WHO betonte, das neuartige Coronavirus sei zehnmal tödlicher als das als "Schweinegrippe" bekannte Virus H1N1, das 2009 eine Pandemie ausgelöst hatte.
    +++ In China ist die Produktion nach dem Stillstand nach Beobachtung von Experten unerwartet zügig wieder angelaufen. Der Vorsitzende der EU-Handelskammer in China, Wuttke, sagte in Peking, das verarbeitende Gewerbe erhole sich überraschend gut. Allerdings herrsche in den europäischen Unternehmen weiterhin Besorgnis über Lücken in den Lieferketten und eine mangelnde globale Nachfrage. Problematisch seien auch die weiterhin gültigen Reisebeschränkungen für fast alle Ausländer.
    +++ Die Behörden in Deutschland haben über die Ostertage keine gravierenden Verstöße gegen die in der Corona-Krise geltenden Beschränkungen festgestellt. So wurden in Bayern bei 78.000 Kontrollen rund 10.000 Verstöße registriert, in Baden-Württemberg knapp 2.500. Auch in anderen Bundesländern folgten die Menschen meist den jeweils dort geltenden Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
    +++ Aus Sicht von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke ist eine schrittweise Lockerung der Einschränkungen des öffentlichen Lebens die richtige Vorgehensart. Der SPD-Politiker sagte der Deutschen Presse-Agentur, im Interesse der Kinder und ihres Wohlergehens wäre es gut, wenn möglichst viele von ihnen bald wieder in Krippe, Kindergarten und Schule gehen könnten. Entscheidend sei aber, wie man mit der Eindämmung des Virus vorangekommen sei. Die Leopoldina sieht eine Öffnung der Kindertagesstätten allerdings kritisch. Kleinere Kinder hielten sich nicht an Distanzregeln, deshalb sollten Kitas bis zu den Sommerferien weiterhin im Notbetrieb bleiben.
    +++ Die Nationale Akademie der Wissenschaft rät zu einer Maskenpflicht in Bus und Bahn. Auch anderswo empfiehlt der Präsident der Leopoldina, Gerald Haug, im "Spiegel", den Bürgerinnen und Bürgern, einen Mund-Nase-Schutz bei sich zu tragen und "wo immer der Mindestabstand nicht eingehalten werde", auch anzuziehen. Das gelte im Supermarkt, auf dem Amt und bei der Arbeit. Haug betonte: "Eine zweite Infektionswelle müssen wir um jeden Preis vermeiden".
    +++ Bundesbildungsministerin Karliczek sieht die Empfehlungen der Leopoldina als gute Grundlage für die anstehenden Entscheidungen der Bundesregierung zur möglichen Lockerung von Kontaktbeschränkungen. Man werde die Stellungnahme der Nationalen Akademie der Wissenschaften auswerten und die Vorschläge im Kabinett und im Gespräch mit den Ländern beraten, sagte die CDU-Politikerin in Berlin. Oberstes Ziel bleibe, die Ansteckungsgefahr zu reduzieren und Risikogruppen zu schützen.
    +++ Berlins Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement, Sawsan Chebli, hat die Menschen zum Befolgen der Corona-Einschränkungen aufgefordert. Es gebe wieder mehr Menschensammlungen, die Parks seien voller, es gebe Partys, schrieb die SPD-Politikerin auf Twitter. "Eins müssen alle kapieren: Jede Lockerung setzt voraus, dass wir bleibende Einschränkungen absolut befolgen."
    +++ Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Meidinger, sieht wegen der Schulschließungen in der Corona-Krise mehrere Millionen Schüler abgehängt. Er befürchte, dass bis zu einem Viertel aller Schüler betroffen seien, sagte Meidinger der "Welt"-online. Es gehe etwa um Kinder mit schlechten Deutschkenntnissen, aus schwierigen sozialen Verhältnissen und ohne ausreichende technische Ausstattung.
    +++ In Griechenland stehen viele Hoteliers wegen der Coronakrise vor dem Aus. Der Hotelkammer-Verband bezifferte die erwarteten Umsatzverluste bis zum Jahresende auf knapp 4,5 Milliarden Euro. 45.000 Arbeitsplätze seien bereits verloren gegangen, hieß es unter Berufung auf eine Umfrage in der Branche. Der Staat müsse mit Steuererleichterungen und günstigen Krediten helfen.
    +++ Die Friedensbewegung hat sich zufrieden mit der Beteiligung an den wegen der Coronakrise meist virtuell stattfindenden Ostermarschprotesten gezeigt. Das Netzwerk Friedenskooperative sprach von einem "vollen Erfolg". Die Friedensbewegten hätten zahlreiche kreative Wege gefunden, um ihren Protest in die Öffentlichkeit zu tragen. So hätten viele ihre Fenster und Balkone mit Bannern und Friedensfahnen dekoriert und die Fotos davon in den sozialen Medien verbreitet. Zudem habe es Kundgebungen via Videokonferenzen gegeben.
    +++ Verdoppelunszeit, FFP-Masken, Herdenimmunität. Im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Coronavirus-Krise werden von Experten eine Vielzahl von Fachbegriffen genannt. Wir erklären die wichtigsten.
    +++ Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina empfiehlt, unter bestimmten Voraussetzungen die Schulen in Deutschland sobald wie möglich wieder zu öffnen. Dies solle schrittweise und nach Jahrgangsstufen differenziert geschehen, schreiben die Wissenschaftler in einer heute veröffentlichten Stellungnahme. Auch viele weitere Teile des öffentlichen Lebens könnten schrittweise wieder normalisiert werden. Hier wird etwa der Einzelhandel, das Gastgewerbe und Behörden genannt. Es wurden hierfür allerdings Voraussetzungen genannt.
    +++ Gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 gibt es bislang keinen Impfstoff. Auch Medikamente, die gegen die von dem Virus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 helfen könnten, sind noch nicht hinreichend erforscht. Erste Versuche aber laufen bereits. Und womöglich ist zumindest ein Medikament noch in diesem Jahr erhältlich.
    +++ China hat die höchste Zahl an Coronavirus-Neuinfektionen seit fast sechs Wochen gemeldet. Insgesamt seien innerhalb von 24 Stunden 108 Menschen mit Symptomen registriert worden, teilte die nationale Gesundheitskommission in Peking mit. Bei den meisten Fällen handele es sich um Reisende, die aus dem Ausland in ihre Heimat zurückgekehrt seien. Die Hälfte von ihnen sei aus Russland eingereist. Dort steigt die Zahl der Infizierten. 
    +++ Spanien lockert ab heute die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie und erlaubt den meisten Arbeitnehmern, wieder zur Arbeit zu gehen - Ostermontag ist dort kein Feiertag. Damit will die Regierung in Madrid die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abmildern. Allerdings gilt die Lockerung der strengen Ausgangsregeln nur für den Weg zur Arbeit und wieder zurück - darüber hinaus bleibt die Ausgangssperre zu privaten Zwecken noch mindestens zwei Wochen lang bestehen.
    +++ Papst Franziskus hat häusliche Gewalt gegen Frauen in der Corona-Krise beklagt. Sie seien der Gefahr von Übergriffen ausgesetzt "für ein Zusammenleben, an dem sie ein übergroßes Gewicht tragen", sagte das Kirchenoberhaupt beim Mittagsgebet zum Ostermontag im Vatikan. Franziskus würdigte den Einsatz vieler Frauen in der Pandemie, sei es als Ärztinnen und Pflegerinnen, Sicherheits- und Ordnungskräfte, Verkäuferinnen oder in ihren Familien.
    Papst Franziskus während seiner wöchentlichen Audienz auf dem Petersplatz in Rom.
    Papst Franziskus (Getty Images / Giulio Origlia)
    +++ In der Metall- und Elektrobranche rechnen die Arbeitgeber damit, dass bis Ende April etwa jeder Zweite der rund vier Millionen Beschäftigten von Kurzarbeit betroffen ist. "Wir schätzen, dass (...) wir Ende des Monats bei knapp zwei Millionen Kurzarbeitern sind, vielleicht sogar 2,2 Millionen", sagt Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Zander. Fast ein Drittel der Unternehmen berichte von sehr starken und oder starken Einschränkungen der Produktion.
    +++ Eine Botschaft von Japans Regierungschef Abe, in der er wegen der Corona-Pandemie zum Daheimbleiben aufruft, sorgt für Kritik. Das auf Facebook gepostete einminütige Video zeigt den Premier, wie er auf einem Sofa sitzt, einen Hund tätschelt, einen Schluck aus einer Tasse nimmt und ein Buch liest. Daneben steht ein anderes Video, auf dem der populäre Musiker Gen Hoshino singend in die Gitarre greift. Viele Facebook-Nutzer warfen dem Premier vor, sich um die Existenznöte der Bürger zu wenig zu scheren.
    +++ Wegen der Corona-Auflagen müssen an den Osterfeiertagen vielerorts Verwandtenbesuche oder Ausflüge ausfallen. Auch die Bundesregierung ruft dazu auf, an Ostern zu Hause zu bleiben. Allerdings haben die einzelnen Bundesländer eigene Bestimmungen, was erlaubt ist und was nicht.
    +++ Verbraucherschützer fordern mehr staatliche Unterstützung für Privatleute in der Corona-Pandemie. Bei einer andauernden Krise sei auch ein finanzieller Schutzschirm für Verbraucher notwendig, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Müller, der Deutschen Presse-Agentur. Wenn Betriebsschließungen, Verdienstausfälle für Selbstständige, Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit bis Sommer oder Herbst anhielten, werde das finanzielle Budget vieler erschöpft sein.
    +++ Die Wirtschaft ist von der Pandemie stark betroffen. Die Bundesbank und auch der Internationale Währungsfonds gehen inzwischen von einer Rezession aus. Was bedeutet eine Rezession für Verbraucher, Unternehmen und deren Mitarbeitende?
    +++ In Deutschland ist dem Robert Koch-Institut zufolge mehr als die Hälfte der mit dem Coronavirus infizierten Menschen wieder genesen. Nach den heute veröffentlichten Zahlen gelten 64.300 als genesen, die Zahl der nachweislich Infizierten wird mit mehr als 123.000 angegeben. Im Vergleich zu gestern wurden laut RKI 2.537 neue Fälle gemeldet. Gestern waren noch mehr als 2.800 Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag registriert worden. Die Steigerungsrate sank damit den dritten Tag in Folge. Die Zahl der neuen Todesfälle gibt das RKI mit 126 an. Damit sind in Deutschland mittlerweile 2.799 Menschen an den Folgen der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
    +++ Wie tödlich ist Covid-19? Wie schnell breitet sich das Coronavirus aus? Wie lange müssen wir Kontaktverbote durchhalten? Wissenschaftler aus allen Bereichen beschäftigen sich mit diesen Fragen. Doch mit den Daten, die es derzeit gibt, fallen die Antworten darauf schwer.
    Die Wissenschaftlerin Katharina Kleilein untersucht an der Sterilbank im Labor des Life-Science-Unternehmens Yumab die optische Dichte einer Bakterienkultur. Das Startup-Unternehmen forscht zur Entwicklung menschlicher Antikörper und versucht so Medikamente gegen Covid-19 zu entwickeln. 
    Das Life-Science-Unternehmen Yumab (dpa / Ole Spata)
    +++ Die EU befürchtet, dass zahlreiche Unternehmen infolge der Corona-Krise durch chinesische Investoren übernommen werden könnten. Wettbewerbskommissarin Vestager sagte der Zeitung "Financial Times", es bestünde ein echtes Risiko, dass angeschlagene Unternehmen Gegenstand einer Übernahme werden könnten. Vestager rät den Mitgliedstaaten deshalb zu Regierungsbeteiligungen, um dies abzuwenden.
    +++ Frankreichs Präsident Macron will heute Abend in einer Fernsehansprache die weiteren Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 erläutern. Dazu gehört auch eine nochmalige Verlängerung der Ausgangssperre. Der Literaturwissenschaftler Jürgen Ritte hält die Kriegsrhetorik Macrons in der Corona-Krise für einen Versuch des Staatschefs, das eigene politisches Ansehen aufzuwerten. Er wolle sich vermutlich als Schützer des Vaterlandes oder als Feldherr im Kampf gegen das Coronavirus positionieren, sagte Ritte im Deutschlandfunk. Besonders aus dem Gesundheitswesen habe es bereits vielfach die Kritik gegeben, Frankreich befinde sich zwar im Kriegszustand, habe aber nicht auf Kriegswirtschaft und eine entsprechende Ausstattung der Kliniken umgestellt.
    +++ Die USA sind nach den jüngsten Berechnungen das Land mit den weltweit meisten bestätigten Todesfällen durch das Coronavirus. Aktuelle Zahlen der Johns-Hopkins-Universität weisen auf mehr als 22.000 Personen hin, die an den Folgen einer Infektion mit dem Corona-Virus starben. Insgesamt haben sich in den Vereinigten Staaten bislang mehr als 555.000 Menschen infiziert. Trotz der hohen Infektions- und Todeszahlen hat US-Präsident Trump bekräftigt, das Land so schnell wie möglich wieder in den Normalbetrieb zu versetzen.
    Die US-Regierung hat eingeräumt, dass das Coronavirus Afroamerikaner besonders häufig trifft.
    Afroamerikanische Frauen mit Gesichtsmaske oder Schal in New York City.
    Afroamerikanische Frauen in New York City (dpa / AP / Mary Altaffer)
    +++ In Italien und Frankreich sinkt die Zahl der täglichen Todesfälle infolge von Corona-Infektionen.Aus Italien wurden zum ersten mal seit drei Wochen weniger als 500 Todesopfer täglich registriert. Der Zivilschutz in Rom teilte am Abend mit, in den vergangenen 24 Stunden seien 431 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Insgesamt verloren während der Pandemie knapp 20.000 Menschen in Italien ihr Leben infolge einer Covid-19-Erkrankung. Die französischen Behörden meldeten 315 Tote innerhalb eines Tages. Auch dies ist ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vortag.
    +++ Die Zahl der Menschen, die sich nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt haben, steigt weiter. Infizierte werden inzwischen aus allen europäischen Staaten gemeldet, aus praktisch allen auch Tote. Ein Überblick über die Lage, den wir ständig aktualisieren.

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