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Newsblog zum Coronavirus
+++ Coronavirus: Entwicklungen vom 4. bis 6. Oktober +++

In Berlin sind weitere Alltagsbeschränkungen zur Eindämmung der Pandemie beschlossen worden. Twitter hat eine Kurzbotschaft von US-Präsident Trump zur Gefährlichkeit des Coronavirus als irreführend eingestuft. Weitere Entwicklungen im Newsblog.

06.10.2020
    Illegale Party im Berliner Volkspark Hasenheide
    Illegale Party im Berliner Volkspark Hasenheide. (picture alliance / Christoph Soeder / dpa)
    Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier in unserem Newsblog.
    Dienstag, 6. Oktober
    +++ In Berlin sind weitere Alltagsbeschränkungen zur Eindämmung der Pandemie beschlossen worden. Wie der Senat der Hauptstadt mitteilte, müssen die meisten Geschäfte sowie alle Restaurants und Bars künftig von 23 Uhr bis 6 Uhr schließen. Zudem dürfen sich in dieser Zeit nur noch fünf Personen zusammen im Freien versammeln. Des Weiteren gelten bald neue Einschränkungen für private Feiern in geschlossenen Räumen. Künftig dürfen daran nur noch maximal 10 statt bisher 25 Personen teilnehmen. Die Maßnahmen wurden nach Bekanntwerden der neuen Daten aus dem Online-Lagebericht der Gesundheitsverwaltung beschlossen. Demnach liegen sowohl die Zahl der Neuinfektionen im Verhältnis zur Einwohnerzahl in den vergangenen sieben Tagen als auch die Reproduktionszahl über den als kritisch definierten Grenzwerten.
    +++ Twitter hat eine Kurzbotschaft von US-Präsident Trump zur Gefährlichkeit des Coronavirus als irreführend eingestuft und hinter einem Warnhinweis versteckt. "Dieser Tweet hat die Twitter-Regeln über die Verbreitung irreführender und potenziell schädlicher Informationen zu Covid-19 verletzt", hieß es in dem Warnhinweis. Der selbst mit dem Coronavirus infizierte Trump hatte am Morgen erneut die Corona-Pandemie mit der gewöhnlichen Grippe verglichen.
    +++ Knapp einen Monat vor der US-Wahl hat Michelle Obama Präsident Trump Versagen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie vorgeworfen. Alle Amerikaner spürten die Konsequenzen der Tatsache, dass der Präsident die Pandemie nicht ernst genommen habe und immer noch keinen schlüssigen Plan zu deren Bekämpfung habe, sagte die Frau von Trumps Vorgänger Obama in einer Videobotschaft.
    Das Auswärtige Amt hat Reisewarnungen für zahlreiche Regionen in Europa ausgesprochen, die regelmäßig aktualisiert werden. Dabei orientiert es sich an der Einschätzung des Robert Koch-Instituts, das in diesen Regionen die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus für besonders hoch hält. Wir haben die wichtigsten Informationen zu den Risikogebieten zusammengestellt und erklären, was das aktuell für das Reisen bedeutet.
    +++ Für das ursprünglich für Anfang September geplante Großkonzert in Düsseldorf mit bis zu 13.000 Zuschauern wird es vorerst keinen neuen Termin geben. Das berichten die Neue Ruhr Zeitung und die Rheinische Post. Man gehe nicht davon aus, dass auf absehbare Zeit ein neuer Termin für das Konzert zustande komme, sagte eine Sprecherin der Veranstaltungsfima der Rheinischen Post. Grund sei unter anderem, dass man wegen des Wetters inzwischen nicht mehr – wie ursprünglich geplant – das Dach der Düsseldorfer Arena öffnen könne. Das Konzept für ein solches Konzert sei aber nicht vom Tisch, hieß es.
    +++ Nach Ansicht des Neurochirurgen Jan Vesper ist die Corona-Krise gut für das menschliche Gehirn. Der Leiter des Zentrums für Neuromodulation an der Düsseldorfer Uniklinik sagte der Rheinischen Post, man habe den Umgang mit Problemen lernen müssen, die man noch vor wenigen Monaten für unmöglich gehalten habe. Auch Neuerungen wie Videokonferenzen oder Homeoffice hätten unser Gehirn unglaublich gefordert und weiterentwickelt.
    +++ Nach der Covid-19-Erkrankung von US-Präsident Trump nimmt der Wahlkampf in den USA wieder an Fahrt auf. Ein Sprecher Trumps sagte dem Sender Fox News, der Präsident plane auch weiterhin, an der zweiten Fernsehdebatte mit seinem Herausforderer Biden teilzunehmen. Die Debatte ist für den 15. Oktober geplant. Biden hat sich dazu bereiterklärt, macht seine Teilnahme aber davon abhängig, ob Wissenschaftler die Veranstaltung für sicher erklären. Auch die für morgen angesetzte Fernsehdebatte zwischen Vizepräsident Pence und Bidens Vize-Kandidatin Harris soll stattfinden.
    US-Präsident Trump wird nach seiner Infektion mit dem Coronavirus mit einer Reihe unterschiedlicher Medikamente behandelt. Für die meisten Mittel ist eine Wirksamkeit gegen das Virus noch nicht sicher nachgewiesen. Einige von diesen werden bei schweren Verläufen eingesetzt.
    +++ Die Einstufung einiger Regionen in Deutschland zu Risikogebieten durch andere Bundesländer sorgt weiter für Diskussionen. Thüringens Ministerpräsident Ramelow sagte dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel", Reisebeschränkungen im Inland seien das falsche Signal und nicht hilfreich. Bundestagsvizepräsident Oppermann von der SPD forderte eine bundesweit einheitliche Regelung für Reisen im Inland. Ein Rückfall in Kleinstaaterei sorge nur für Verunsicherung und gefährde die Akzeptanz der Corona-Regeln. In Schleswig-Holstein beriet heute das Kabinett über die umtrittenen Regelungen. Ministerpräsident Günther stellte im Anschluss eine Anpassung in Aussicht.
    Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen 24 Stunden 2.639 neue Coronavirus-Infektionen gemeldet. Das sind 1.257 mehr als am Vortag (Montag). Allerdings sind die Zahlen, die am Wochenende gemeldet werden, schwer vergleichbar, da nicht alle Gesundheitsämter ihre Zahlen weitergeben. In der vergangenen Woche lag der Wert mehrmals über der Schwelle von 2.500 festgestellten Neuinfektionen. Lesen Sie hier mehr zu den Zahlen.
    +++ Zum morgigen Freundschaftsspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Türkei in Köln sind nur maximal 300 Zuschauer zugelassen. Das entschied die Stadtverwaltung und begründete dies mit der steigenden Zahl der Corona-Neuinfektionen in Köln.
    Das Kölner Rhein-Energie-Stadion bei Nacht.
    Das Kölner Rhein-Energie-Stadion (imago sportfotodienst)
    +++ Der vom Mainzer Unternehmen Biontech entwickelte potentielle Impfstoff gegen das Coronavirus kommt einer möglichen Marktzulassung näher. Wie die europäische Arzneimittelbehörde EMA in Amsterdam mitteilte, werde der Wirkstoff BNT162b2 nun im sogenannten Rolling-Review-Verfahren geprüft. Zuvor hatten bereits Biontech selbst und das Pharma-Unternehmen Pfizer, das die Entwicklung unterstützt, das Prüfverfahren angekündigt. Die Entscheidung der EMA basiert nach Angaben der Behörde auf den ermutigenden bisher erhobenen Daten. Der Biontech-Impfstoff wurde bereits an erwachsenen Erkrankten getestet. Die Behörde prüft außerdem einen weiteren Impfstoff-Kandidaten, den der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca zusammen mit der Universität Oxford entwickelt.
    +++ Die WHO beklagt eine wachsende Corona-"Müdigkeit" in Europa. In einigen Ländern betreffe dies 60 Prozent der Bürgerinnen und Bürger, erklärte der zuständige WHO-Generaldirektor, Kluge. Er rief die Regierungen auf, gemeinsam mit der Öffentlichkeit nach neuen Wegen zu suchen, um das Virus unter Kontrolle zu bringen.
    +++ Baden-Württemberg setzt angesichts steigender Infektionszahlen erstmals die zweite Stufe im Kampf gegen die Pandemie in Kraft. Sie sieht etwa eine strengere Kontrolle von Maßnahmen, Appelle an die Öffentlichkeit und das bedarfsabhängige Hochfahren von Corona-Ambulanzen und Teststellen vor. Die grün-schwarze Landesregierung in Stuttgart hatte im September ein dreistufiges Alarm-System vorgestellt, um eine zweite Corona-Infektionswelle und einen landesweiten Lockdown zu verhindern.
    +++ Der mit dem Coronavirus infizierte US-Präsident Trump hat das Krankenhaus per Hubschrauber verlassen und ist ins Weiße Haus zurückgekehrt. Unmittelbar zuvor hatte er in einer Twitter-Botschaft angekündigt, den Wahlkampf bald wieder aufzunehmen. Zudem rief der 74-Jährige dazu auf, keine Angst vor Covid-19 zu haben. Dieser Satz, den er auch in einer Videobotschaft wiederholte, löste angesichts von inzwischen rund 210.000 Corona-Toten in den USA Empörung aus. Eine ausführlichere Nachrichtenmeldung zu diesem Thema finden Sie hier.
    +++ Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat zum zweiten Mal binnen weniger Tage die Schwelle von 2600 überschritten. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 2639 neue Corona-Infektionen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen bekanntgab. Das sind nur knapp weniger als am Freitagmorgen, als mit 2673 Neuinfektionen innerhalb eines Tages der höchste Wert seit der zweiten Aprilhälfte gemeldet worden war.
    +++ Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz wurde negativ auf das Coronavirus getestet. "Der Kanzler, der Vizekanzler und das gesamte Regierungsteam haben negativ getestet", teilt das Büro des Regierungschefs mit. Ein enger Mitarbeiter von Regierungschef Kurz hatte sich zuvor mit dem Virus infiziert. "Im Verlauf der Testreihe wurde jedoch ein weiterer Kollege positiv getestet", heißt es in der Erklärung.
    Montag, 5. Oktober
    +++ US-Präsident Trump wird in der Nacht um 0.30 unserer Zeit das Krankenhaus wieder verlassen. Trump twitterte, er fühle sich sehr gut und werde sich im Weißen Haus weiter erholen. Zudem schrieb er: "Habt keine Angst vor Covid".
    +++ Im Weißen Haus gibt es weitere Corona-Infektionen: Jetzt hat es auch Trumps Pressesprecherin McEnany erwischt. Zudem sollen sich zwei Mitarbeiter der Presseabteilung angesteckt haben.
    +++ Wegen der Corona-Krise sollen in der Europäischen Union die Schulden- und Defizitregeln auch 2021 ausgesetzt bleiben. Das sagte Wirtschaftskommissar Gentiloni nach einer Sitzung der Eurogruppe. Bundeswirtschaftsminister Altmaier geht aber nicht davon aus, dass die Pandemie eine neue Schuldenkrise zur Folge hat.
    +++ Im Deutschen Bundestag gilt von morgen (Dienstag) an eine Maskenpflicht. Das entschied Bundestagspräsident Schäuble mit Blick auf die steigende Zahl der Neuinfektionen. Die Masken können im Plenarsaal am Platz abgenommen werden, wenn ein Abstand von mindestens 1 Meter 50 eingehalten werden kann. Auch Rednerinnen und Redner dürfen die Mund-Nasen-Bedeckung am Rednerpult ablegen.
    +++ Das sogenannte Corona-Kabinett hat nach Angaben von Regierungssprecher Seibert weitere Beschlüsse vorbereitet, aber nicht gefällt. Entscheidungen könnte es am 15. Oktober geben. Es sei unter anderem über eine Muster-Quarantäneverordnung beraten worden, mit der die Quarantäne bei einem negativen Test von zehn auf fünf Tage verringert werden könne. Außerdem sei es um die Teststrategie gegangen. Momentan gebe es mehr als eine Million Corona-Tests pro Woche.
    +++ Das Coronavirus Sars-CoV-2 könnte nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation etwa zehn Prozent der Weltbevölkerung infiziert haben. Die von Notfalldirektor Ryan genannte Zahl entspricht etwa 760 Millionen Menschen und damit dem mehr als 20-fachen der nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität bislang offiziell festgestellten Fälle von gut 35 Millionen.
    +++ Trumps Stabschef äußert sich optimistisch, dass der mit dem Coronavirus infizierte US-Präsident noch an diesem Montag ins Weiße Haus zurückkehrt, wie der Sender Fox News unter Berufung auf eine Mitteilung des Stabschefs berichtet. Trumps Zustand habe sich über Nacht weiter verbessert.
    Das Militärkrankenhaus in Bethesda, USA.
    Das Militärkrankenhaus in Bethesda, USA. (AP/Susan Walsh)
    +++ Das iranische Gesundheitsministerium meldet 3.902 Neuinfektionen - so viele wie nie zuvor binnen 24 Stunden. In diesem Zeitraum seien zudem 235 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben, sagt eine Sprecherin des Ministeriums im staatlichen Fernsehen. Auch dies sei ein neuer Höchstwert nach dem Rekord Ende Juli. Insgesamt steige die Zahl der bestätigten Infektionen auf 475.674. Der Iran ist das am stärksten von der Pandemie betroffene Land im Nahen Osten.
    +++ In einem Schlachthof in Sögel in Niedersachsen haben sich Beschäftigte mit dem Coronavirus infiziert. 81 Menschen seien im Zusammenhang mit dem Schlachthof der Weidemark Fleischwaren positiv auf das Virus getestet worden, sagt ein Sprecher des Landkreises Emsland. Der Schlachtbetrieb Weidemark gehört zur Tönnies-Gruppe. Dort hatten sich im Juni in Rheda-Wiedenbrück über 1.500 Mitarbeiter infiziert. Ein Tönnies-Sprecher erklärt, in den vergangenen drei Wochen seien insgesamt 81 Weidemark-Mitarbeiter positiv getestet worden. Seit vergangener Woche würden alle rund 1.500 Mitarbeiter täglich getestet. Aktuell arbeite der Schlachthof in einem reduzierten Umfang von rund 50 Prozent.
    +++ Russland hat am Montag knapp 11.000 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Innerhalb von 24 Stunden wurden 10.888 Neuansteckungen mit dem Coronavirus und 117 Todesfälle verzeichnet, wie die Behörden mitteilten. Die registrierten Neuinfektionen näherten sich damit dem Höchstwert vom Mai, als 11.656 Infektionen registriert wurden und daraufhin strikte Auflagen erlassen wurden. Diesmal sollten weitreichende restriktive Maßnahmen aber vermieden werden, teilten die Behörden mit.
    +++ Der SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach fordert eine stärkere Anpassung der Schulen an die Bedingungen der Corona-Pandemie. Lauterbach sagte im Deutschlandfunkn, er sei immer noch überrascht, wie wenig sich in den Schulen getan habe. Man spreche immer noch so darüber, als habe die Pandemie gerade erst begonnen. Dabei seien inzwischen Monate vergangen. Nötig seien etwa Luftfilter-Anlagen. Zudem könnte man die Klassen halbieren und eine Gruppe vormittags und die andere nachmittags unterrichte. Zuletzt befanden sich bundesweit mehr als 40.000 Schülerinnen und Schüler sowie rund 4.000 Lehrkräfte in Quarantäne. 23 Schulen waren vorübergehend geschlossen worden.
    Der SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach fordert eine stärkere Anpassung der Schulen an die Bedingungen der Corona-Pandemie. , er sei immer noch überrascht, wie wenig sich in den Schulen getan habe. Man spreche immer noch so darüber, als habe die Pandemie gerade erst begonnen.
    +++ Bundeskanzlerin Merkel ist mit den zuständigen Fachministern zu Beratungen im sogenannten Corona-Kabinett zusammengekommen. Konkret geht es um die Beschlüsse des jüngsten Bund-Länder-Gipfels zur Eindämmung der Pandemie etwa zu Reiseregelungen.
    Reisende stehen auf dem Hauptbahnhof mit Masken an einem Zug. 
    Schwerpunktkontrolle zur Maskenpflicht (dpa/ Oliver Berg)
    +++ Das Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Türkei am Mittwoch droht vor leeren Rängen stattzufinden. Die 7-Tage-Inzidenz im Spielort Köln lag mit 38,8 pro 100.000 Einwohner am Montagmorgen über dem Grenzwert von 35. Ob Fans ins Stadion dürfen, "liegt nicht in unserer Hand", sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff: "Das hängt vom Gesundheitsamt in Köln ab. Meine Hoffnung ist nicht so groß, dass wir vor Zuschauern spielen können." Eine Entscheidung soll am Dienstag fallen.
    +++ Die Corona-Infektion von US-Präsident Trump und drei republikanischen Senatoren droht die Verabschiedung neuer Hilfen für die von der Pandemie gebeutelte Wirtschaft zu verzögern. Der Mehrheitsführer im Senat, der Republikaner McConnell, kündigte eine Tagungspause bis zum 19. Oktober an. Die Präsidentin des Repräsentantenhauses, die Demokratin Pelosi, und Finanzminister Mnuchin hatten in der vergangenen Woche täglich über ein neues parteiübergreifendes Hilfspaket verhandelt.
    Welche möglichen Auswirkungen Trumps Corona-Infektion auf den US-Wahlkampf hat lesen Sie hier.
    +++ EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begibt sich bis Dienstag in Selbstisolation, weil sie Kontakt zu einer positiv auf das Coronavirus getesteten Person hatte. Sie habe vergangenen Dienstag an einem Treffen teilgenommen, bei dem auch eine Person war, die am Sonntag positiv getestet worden sei, teilt von der Leyen per Twitter mit. Sie will sich dann erneut testen lassen; ein Test am vergangenen Donnerstag sei negativ gewesen.
    +++ In New York müssen die Bewohner wegen der steigenden Corona-Fallzahlen erneut mit Enschränkungen rechnen. Betroffen seien insgesamt neun Stadtviertel, teilte Bürgermeister de Blasio mit. Dort würden alle Schulen geschlossen und der Betrieb von nicht dringend notwendigen Geschäften beschränkt.
    +++ Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich in Deutschland nachweislich mehr als 300.000 Menschen mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen betrug laut Angaben des Robert Koch-Instituts am heutigen Morgen 300.619. Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des RKI 1.382 neue Corona-Infektionen gemeldet. An Sonntagen wie auch an Montagen sind die erfassten Fallzahlen erfahrungsgemäß allerdings meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben vom Montagmorgen bei 9.534. Seit dem Vortag wurden damit fünf neue Todesfälle gemeldet.
    Eine Mitarbeiterin des Landesgesundheitsamts Baden-Württemberg pipettiert einen Abstrich eines 2019-nCoV Verdachtsfalles aus Baden-Württemberg
    Coronavirus-Labortests (picture alliance/ dpa/ Marijan Murat)
    +++ Die Corona-Krise hat in Deutschland den Bierkonsum in den eigenen vier Wänden spürbar angekurbelt. Insgesamt kauften die Bundesbürger im ersten Halbjahr im Lebensmitteleinzelhandel und in Getränkeabholmärkten pro Kopf fast 39 Liter Bier und Biermixgetränke. Das ergab eine Studie des Marktforschungsunternehmens Nielsen. Das seien pro Person fast acht Flaschen mehr gewesen als im ersten Halbjahr 2019. Aktuell beobachte man den stärksten Anstieg beim Verkauf von Bier und Biermixgetränken in den letzten 15 Jahren, so ein Sprecher des Marktforschungsinstitutes. Ein Grund dafür sei die Schließung der Gaststätten, Bars und Kneipen im Frühjahr.
    +++ Die Weltbank befürchtet, dass die Corona-Pandemie eine Schuldenkrise in den ärmsten Staaten der Welt auslösen könnte. Der Präsident der Bank, Malpass, sagte dem "Handelsblatt", es sei offensichtlich, dass einige Länder nicht in der Lage seien, die aufgenommenen Schulden zurückzuzahlen. Daher müssten Verbindlichkeiten erlassen werden. Ansonsten drohten auch Geldinstitute aufgrund schlechter Kredite in Schwierigkeiten zu geraten.
    +++ In den USA, Irland und Großbritannien könnten eine Reihe von Kinos aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie vorübergehend geschlossen werden. Der internationale Kinobetreiber Cineworld denkt darüber nach. Ein Grund sei die erneute Verschiebung der Premiere des neuen James-Bond-Films in den April kommenden Jahres. Cineworld hatte vor kurzem Halbjahresverluste in Höhe von knapp 1,37 Milliarden Euro gemeldet, die das Unternehmen vor allem mit den Kinoschließungen während der Corona-Lockdowns in vielen Ländern begründete.
    +++ Der demokratische US-Präsidentschaftsbewerber Joe Biden ist erneut negativ auf das Coronavirus getestet worden. Der Test sei am Sonntag erfolgt, ließ Bidens Wahlkampfteam mitteilen. Das bisher letzte bekannte negative Testergebnis Bidens stammt von Freitag. Biden hatte am Dienstag bei einem TV-Duell vor der Präsidentenwahl auf einer Bühne mit US-Präsident Donald Trump gestanden, der sich mit dem Virus angesteckt hat. Bidens Wahlkampfteam kündigte daraufhin am Samstag an, als Zeichen der Transparenz künftig die Ergebnisse aller Corona-Tests des 77-Jährigen zu veröffentlichen.
    +++ US-Präsident Trump hat das Krankenhaus kurzzeitig verlassen, um sich seinen Anhängern zu zeigen. Trump fuhr dazu mit zwei Begleitern in einem gepanzerten SUV an den Menschen vor dem Krankenhaus vorbei. Alle drei Insassen des Autos trugen Masken. Kritik, wonach der Schutz der anderen Menschen in dem Wagen vernachlässigt worden sei, wies das Weiße Haus zurück. Das medizinische Team des Präsidenten habe die Aktion als sicher eingestuft. Trump räumte zugleich ein, dass ihn seine Ansteckung mit dem Corona-Virus eine Menge gelehrt habe. Er sei "wirklich zur Schule gegangen", so Trump wörtlich. Ob Trump die Erkrankung politisch schaden oder eher nützen könnte, darüber wird vielfältig diskutiert. Wir haben hier einige Stimmen dazu zusammengestellt.
    Sonntag, 4. Oktober
    +++ In Paris werden die Anti-Corona-Maßnahmen wieder deutlich verschärft. Die neuen Regeln sollen von Dienstag an 15 Tage lang gelten. Unter anderem sollen alle Bars geschlossen werden.
    +++ Der japanische Modeschöpfer Kenzo Takada ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Er erlag den Folgen einer Covid-19-Erkrankung im französischen Neuilly-sur-Seine bei Paris. Mit der nach seinem Vornamen benannten Modemarke "Kenzo" feierte der Designer seit der Unternehmensgründung 1970 weltweite Erfolge.
    +++ US-Präsident Trump macht nach Angaben seiner Ärzte gesundheitliche Fortschritte nach seiner Infektion mit dem Coronavirus. In einer öffentlichen Erklärung von Medizinern des Walter-Reed-Militärkrankenhauses in Bethesda sagte einer der behandelnden Ärzte, der Präsident sei weiter fieberfrei und könne selbstständig atmen.
    +++ Zwei Bundeswehrsoldaten, die in Mali im Einsatz sind, sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte die Bundeswehr mit. Beide Soldaten werden nun nach Deutschland ausgeflogen.
    +++ Nach einer mehr als halbjährigen Unterbrechung wegen des Coronavirus dürfen muslimische Pilger wieder ins saudi-arabische Mekka pilgern. Derzeit dürfen täglich nur rund 6.000 in Saudi-Arabien lebende Pilger die heiligen Stätten von Mekka betreten. In zwei Wochen sollen wieder bis zu 15.000 Personen täglich zugelassen werden.
    Menschen gehen mit großem Abstand zueinander um die Kaaba in der Großen Moschee von Mekka herum
    Pilgerfahrt mit Abstandsregeln: der diesjährige Hadsch in Mekka (AFP/STR)
    +++ Papst Franziskus hat in einer neuen Enzyklika zu mehr Gerechtigkeit und Ethik in der Politik und unter den Menschen aufgerufen. Vor allem Migranten und Ältere dürften nicht benachteiligt werden, betont er in dem Grundsatzdokument. Auch zwischen den Religionen müsse mehr Dialog herrschen. Die Corona-Pandemie bezeichnet der Papst als eine globale Tragödie. Sie habe jedoch das Bewusstsein geweckt, dass die Welt in einem Boot sitze.
    +++ Die Pläne von Arbeitsminister Heil für einen Rechtsanspruch auf Homeoffice stoßen beim Koalitionspartner CDU auf Vorbehalte. Einen echten Rechtsanspruch könne es nicht geben, sagte der Arbeits- und Sozialexperte der Unions-Bundestagsfraktion, Weiß, der Nachrichtenagentur AFP. Dann würde die Arbeitnehmerschaft aufgeteilt in jene, die ihre Arbeit zuhause verrichten könnten, und jene, bei denen das nicht gehe. Es müsse aber immer gleiches Recht für alle gelten, so der CDU-Politiker. Er rief die Arbeitgeber zugleich zu mehr Offenheit gegenüber den Wünschen nach mobiler Arbeit auf.
    Unterstützung für seine Pläne erhielt Heil heute vom Vorsitzenden der SPD-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag, Kutschaty. Man habe in der Corona-Krise gesehen, dass die Arbeit von zu Hause aus hervorragend funktioniere, sagte Kutschaty im Deutschlandfunk.
    +++ In Konstanz hat die Initiative "Querdenken" ihre Proteste gegen die Corona-Schutzmaßnahmen fortgesetzt. Zum Auftakt des zweiten Demonstrationstages versammelten sich mehrere hundert Kundgebungsteilnehmer zu einem Gottesdienst. Insgesamt sind zwölf Veranstaltungen und 4.500 Demonstranten angemeldet, sowie einige Gegenkundgebungen.
    +++ Schleswig-Holstein hat nach dem Bezirk Berlin-Mitte auch Berlin-Neukölln wegen der hohen Corona-Infektionszahlen als Risikogebiet im Inland ausgewiesen. Das sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Kiel. Für Urlauber oder Urlaubsrückkehrer hat das zur Folge, dass sie sich sofort 14 Tage in Quarantäne begeben oder zwei negative Corona-Tests innerhalb von fünf Tagen vorweisen müssten. Auch die Städte Hamm und Remscheid - beide in Nordrhein-Westfalen - gelten in Schleswig-Holstein als Risikogebiete.
    Das Auswärtige Amt hat Reisewarnungen für mehrere Regionen in Europa ausgesprochen, die regelmäßig aktualisiert werden. Dabei orientiert es sich an der Einschätzung des Robert Koch-Instituts, das in diesen Regionen die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus für besonders hoch hält. Wir haben die wichtigsten Informationen zu den Risikogebieten zusammengestellt und erklären, was das aktuell für das Reisen bedeutet.
    +++ In Konstanz am Bodensee finden weitere Demonstrationen gegen die Corona-Politik statt. Insgesamt sind zwölf Versammlungen angemeldet worden, darunter auch Gegenproteste. Die Stadt und die Polizei appellierten an die Teilnehmer, sich an die Hygienevorschrift der Corona-Verordnung zu halten.
    +++ Mitglieder der Ständigen Impfkommission dämpfen die Erwartungen an eine Impfung gegen das Coronavirus. In den ersten Monaten nach der Zulassung werde ein Stoff nur in begrenzter Menge verfügbar sein, sagen mehrere Virologen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
    Die Zahl der täglichen Neu-Infektionen mit dem Coronavirus steigt in vielen Ländern seit Wochen wieder an. Viele Staaten liegen über den Zahlen vom Frühjahr. Weltweit haben sich nach Zahlen der Johns-Hopkins-Universität etwa 35 Millionen Menschen nachweislich mit dem Virus angesteckt. Mehr als eine Million sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Ein Überblick über die aktuelle Lage in einigen ausgewählten Regionen.
    +++ Als Konsequenz aus der Corona-Pandemie erhofft sich der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Fratzscher, eine Stärkung des Sozialstaates. Der Grund, warum Deutschland relativ gut durch die Krise gekommen sei, liege am Gesundheitssystem, wo jeder gleich behandelt werde, sagte Fratzscher im Deutschlandfunk . Es gebe zudem Kurzarbeitergeld und soziale Unterstützung, damit die Menschen nicht hinten runterfielen. Deshalb sollte man nach der Corona-Pandemie daran arbeiten, dass die staatlichen Institutionen weiter verbessert würden.
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) hat Corona-Schnelltests für Krankenhäuser und Pflegeheime angekündigt. "Schnelltests kommen vor allem für Besucher, Beschäftigte, Bewohner und Patienten von Pflegeheimen und Krankenhäusern in Betracht", sagte Spahn in "Bild am Sonntag". "Für sie ist die Gefahr von schwerwiegenden Folgen einer Infektion am größten." Die Frage, wann und unter welchen Bedingungen die Schnelltests von den Krankenkassen bezahlt würden, werde zum 15. Oktober geregelt, so Spahn.
    +++ Die Zahl der Krankmeldungen ist in den vergangenen Monaten gesunken. Während der Corona-Pandemie hätten sich weniger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer krankgemeldet als in den Vorjahren, sagte der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Litsch, der Zeitung "Welt am Sonntag". Die Krankenstände seien von Mai bis August teilweise deutlich zurückgegangen. Eine Ursache sieht Litsch darin, dass die Menschen seltener unterwegs seien und vermehrt Zuhause arbeiten würden.
    +++ Der an Covid-19 erkrankte US-Präsident Trump hat sich zu seinem Gesundheitszustand geäußert. Vor seiner Einlieferung ins Krankenhaus sei es ihm nicht gut gegangen, sagte Trump in einer Videobotschaft. Inzwischen fühle er sich aber besser. Die nächsten Tage seien entscheidend für seinen Kampf gegen das Coronavirus, dann komme die wahre Prüfung. Zuvor hatte es widersprüchliche Angaben zu Trumps Befinden gegeben.
    Die behandelnden Ärzte erklärten, er befinde sich auf dem Weg der Besserung. Trump habe nur unter erkältungsähnlichen Symptomen gelitten und inzwischen auch keine erhöhte Temperatur mehr. Der Stabschef des Präsidialamts, Meadows, sagte dagegen, Trumps Zustand gestern sei besorgniserregend gewesen. Die "New York Times" berichtet, Trump habe am Freitag Atemnot gehabt. Der Sauerstoffgehalt in seinem Blut sei gesunken. Ärzte hätten ihm Sauerstoff zugeführt und dann entschieden, ihn wegen mögicher Komplikationen ins Walter-Reed-Krankenhaus zu bringen. Das Weiße Haus hatte zuvor angegeben, Trumps Verlagerung in die Klinik sei eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen.
    Pressekonferenz zur Behandlung von US-Präsident Trump
    Pressekonferenz zur Behandlung von US-Präsident Trump (AFP / Brendan Smialowski)
    +++ Der US-Senat setzt seine Plenarsitzungen für mindestens zwei Wochen aus, weil mehrere Mitglieder an Covid-19 erkrankt sind. Die Anhörung von Trumps Kandidatin für den Obersten Gerichtshof, Barrett, soll aber gegen den Widerstand der Demokraten im Justizausschuss stattfinden.
    +++ Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Wollseifer, hat an die Betriebe appelliert, sich mehr um die Besetzung freier Ausbildungsplätze zu bemühen. Er sagte der Funke-Mediengruppe, es seien noch über 29.000 Lehrstellen frei. Die Jugendlichen könnten noch eine Ausbildung beginnen, auch wenn das Ausbildungsjahr bereits gestartet sei. Von der Bundesregierung verlangte Wollseifer zusätzliche Hilfen in der Corona-Krise, vor allem für kleine Handwerksbetriebe.
    +++ Entlang des Bodensees haben am Tag der Deutschen Einheit Tausende Menschen gegen die Corona-Politik demonstriert. Nach Schätzungen der Polizei Konstanz nahmen 10.000 bis 11.000 Demonstranten an der Menschenkette teil. Sie sollte an der deutschen Seite des Bodensees von Konstanz bis nach Lindau verlaufen. Es kamen aber deutlich weniger Menschen als erwartet und nicht genug, um alle Lücken zu schließen. Nach Angaben der Polizei waren allein für den Raum Konstanz 15.000 Menschen angemeldet gewesen sein.
    Menschen bilden eine sogenannte Friedensmenschenkette, die durch Deutschland, Österreich, Liechtenstein und die Schweiz rund um den Bodensee führen soll.
    Menschenkette am Bodensee (dpa / Felix Kästle)
    +++ Die sieben größten deutschen Städte haben insgesamt mehr als 35.000 Bußgeldverfahren wegen Verstößen gegen Corona-Maßnahmen eingeleitet. Laut einer Umfrage der "Welt am Sonntag" belaufen sich die bisherigen Einnahmen aus den Verfahren auf rund drei Millionen Euro. Diese Summe dürfte sich noch erhöhen, weil zahlreiche Bescheide noch nicht rechtskräftig seien.
    Was die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland zurzeit in die Höhe treibt und damit zu verschärften Beschränkungen führt, haben wir hier zusammengefasst.
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