Typisch deutsch? Friedhöfe

Wo Leute spazieren gehen

Spaziergänger auf dem Friedhof von Hedehusum auf Föhr.
Spaziergänger auf dem Friedhof von Hedehusum auf Föhr © Maurizio Gambarini / dpa
Von Matthias Baxmann · 23.11.2017
In zahlreichen Ländern meiden die Lebenden Friedhöfe, weil dort die Seelen der Toten noch herumgeistern sollen. Dass auf deutschen Friedhöfen viele Menschen unterwegs sind, finden viele Auslandkorrespondenten daher überraschend – und sehr positiv.
Peter Dollé, USA: "Als ich zum ersten Mal in Deutschland war, wanderte ich durch einen Friedhof und dachte, es wäre ein Park. Bei uns sind die Friedhöfe sehr einfach und traurig. Bei meiner Familie sind nur Schilder im Gras, und man wird ganz deprimiert."
Yu-li Lin, Taiwan: "Ich gehe in Deutschland gern auf Friedhöfen spazieren. Bei uns ist es ein Ort, wo die Toten leben. Man vermeidet es, dort hinzugehen."
Sudgi Hamdan, Jordanien: "Mein Nachbar erzählte mir, er wolle am Sonntag seine Grabstelle besuchen. Er hat sein Grab schon gekauft. Ich sagte, Mensch, du bist doch noch jung, so alt wie ich! Mich hatte das ganz sauer gemacht."

Unsere Serie "Typisch deutsch" wird an jedem Donnerstag um 17.50 Uhr in der Sendung "Studio 9" ausgestrahlt. Die Autoren Matthias Baxmann und Matthias Eckoldt haben Korrespondenten aus rund 30 Ländern zu ihren Erfahrungen befragt. Dazu ist auch das Buch "Typisch deutsch" im Holiday Verlag erschienen. Sie erreichen uns auch unter: Typisch.deutsch@deutschlandfunkkultur.de

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