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Niedersachsens Ex-Ministerpräsident
Ernst Albrecht ist tot

Der ehemalige niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) ist tot. Das teilte seine Tocher, Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen, bei einem Truppenbesuch im afghanischen Masar-i-Scharif mit. Albrecht war 14 Jahre lang Landesvater.

13.12.2014
    Ernst Albrecht regierte 14 Jahre lang Niedersachsen.
    Ernst Albrecht regierte 14 Jahre lang Niedersachsen. (picture alliance/dpa/Jochen Lübke)
    In einer Rede vor Soldaten im Camp Marmal bei Masar-i-Scharif sagte von der Leyen, sie habe von dem Tod ihres Vaters vor einer Stunde erfahren. Sie entschuldigte sich bei den Soldaten, dass sie deswegen nicht an der geplanten gemeinsamen Weihnachtsfeier teilnehmen könne.
    "Mein Vater hat ein sehr erfülltes, langes Leben gehabt", sagte von der Leyen. Er habe nicht leiden müssen und sei "ganz schnell und ganz friedlich" gestorben. Insofern sei sie "eher von Dankbarkeit als von Trauer erfüllt". Albrecht sei am Samstag gestorben.
    Von der Leyen hatte zuvor eine Pionier-Schule der afghanischen Armee besucht, mit deutschen Soldaten gesprochen und sich mit afghanischen Studentinnen getroffen.
    An Alzheimer erkrankt
    "Wir danken Ernst Albrecht für seinen Einsatz um unsere Partei, unsere Heimat und unser Land", erklärte die CDU-Vorsitzende Merkel im Namen ihrer Partei. Sie sprach Albrechts Familie und insbesondere seiner Tochter von der Leyen ihr "tief empfundenes Mitgefühl" aus.
    Albrecht war von 1976 bis 1990 Ministerpräsident von Niedersachsen. Die Wahl 1990 verlor er gegen Gerhard Schröder (SPD), den späteren Bundeskanzler. Nach der Wahlniederlage teilte Albrecht seinen Abschied von der Politik mit.
    2008 gab seine Tochter bekannt, dass ihr Vater an Alzheimer leide. Von der Leyen und ihre Familie lebten zuletzt auf seinem Anwesen. Albrecht wurde 84 Jahre alt.
    (bor/pr)