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Nord- und Südkorea Pyeongchang
IOC gibt seinen Segen

Bei den olympischen Winterspielen in Pyeongchang wird es gemeinsame Auftritte von Nord- und Südkorea geben. Das Internationale Olympische Komitee gab nach Treffen mit Spitzenvertretern aus den beiden verfeindeten Staaten grünes Licht.

Von Dietrich Karl Mäurer | 20.01.2018
    Pressekonferenz zu den Olympischen Winterspielen
    Pressekonferenz zu den Olympischen Winterspielen (dpa/picture alliance/ Jens Kalaene)
    Das gab es noch nie in der olympischen Geschichte. Beide koreanische Staaten dürfen mit einem gemeinsamen Frauen- Eishockey-Team bei den Wettbewerben antreten. Nach einem Treffen mit Vertretern aus Nord- und Südkorea im Schweizer Lausanne gab das Internationale Olympische Komitee grünes Licht dafür. Auch weitere Sportler aus Nordkorea dürfen an den Spielen teilnehmen, erklärte IOC-Präsident Thomas Bach nach den Beratungen:
    "Das IOC hat heute Ausnahmen beschlossen. 22 Athleten des Nationalen Olympischen Komitees der Volksrepublik Korea werden in Pyeongchang antreten. In drei Sportarten und fünf Disziplinen."
    Die Entscheidung sei ein Meilenstein einer langen Reise - so Thomas Bach weiter. Sowohl Nord-, als auch Südkorea hätten olympischen Geist gezeigt. Zudem genehmigte das IOC, dass die Sportler der zwei verfeindeten koreanischen Staaten bei der Eröffnungszeremonie für die Winterspiele gemeinsam einziehen dürfen – hinter der sogenannten Flagge der Einheit. Sie zeigt auf weißem Grund in Blau die koreanische Halbinsel ohne Grenze.
    "Dies wird ein sehr emotionaler Moment sein"
    Thomas Bach sagte: "Dies wird ein sehr emotionaler Moment sein - nicht nur für alle Koreaner, sondern für die ganze Welt. Ich komme aus einem ehemals geteilten Land, daher freue ich mich persönlich besonders darauf."
    Einen gemeinsamen Einzug der koreanischen Teams gab es zuletzt bei den olympischen Winterspielen 2006 in Turin. Alle Parteien hoffen, von den Entscheidungen zu profitieren. Der Gastgeber der Winterspiele, Südkorea, verspricht vor dem Hintergrund des Streits um das nordkoreanische Atomprogramm einen störungsfreien Verlauf der Wettkämpfe. Nordkorea kann sich friedlich präsentieren. Und das IOC sorgt für Schlagzeilen als friedensstiftender Vermittler.