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Notizen aus Berlin
Tag 1 – Vom Sitzen und Warten

Queue, line, fila...? Wer in möglichst vielen Sprachen fragen kann, ob er in der richtigen Schlange steht, ist eindeutig im Vorteil. Denn Schlangestehen ist Berlinale-Volkssport.

Von Maja Ellmenreich | 11.02.2016
    Schlange stehen nicht nur die Zuschauer vor dem Kino: Auch die Autos reihen sich vor dem Berlinale-Palast.
    Schlange stehen nicht nur die Zuschauer vor dem Kino: Auch die Autos reihen sich vor dem Berlinale-Palast. (Deutschlandradio/Maja Ellmenreich)
    Ob Kinosaal, Presseschalter oder Toilette – immer ist schon jemand vor einem da. Nur die Wichtigsten der Wichtigen "sitzen" hier Schlange. Am Eröffnungsabend etwa: Da reiht sich in den engen Gassen rund um den Berlinale-Palast ein Stoßdämpfer an den nächsten. Hinter den verdunkelten Scheiben sitzt der Gala-Gast und harrt seines Auftrittes auf dem roten Teppich. Sehnlichst erwartet wird er von den schreienden Zaungästen, die trotz Nieselregens schon vor Stunden ihre Posten bezogen haben. Wie bei Kronprinzenhochzeiten des europäischen Hochadels gilt allerdings: Wer zuerst vorfährt, ist am unwichtigsten.