Die SS war als Eliteeinheit der NSDAP maßgeblich für die Verfolgung und die Unterdrückung im Dritten Reich zuständig. Das Museum bietet nicht nur einen Überblick über SS-Tätigkeiten und Geschehnisse im damaligen Konzentrationslager und in der Region um die Wewelsburg, sondern auch eine umfassende Darstellung der SS-Aktivitäten während des nationalsozialistischen Regimes.
Die Dauerausstellung befindet sich in den historischen Räumen des ehemaligen SS-Wachgebäudes. Inhaltlich geht sie über 1945 hinaus, indem sie sich auch mit der Aufarbeitung des SS-Terrors nach dem Krieg beschäftigt. Insbesondere den Erinnerungen der KZ-Opfer und ihrem Umgang mit dem Erlebten widmet die Ausstellung viel Aufmerksamkeit.
Die Dauerausstellung befindet sich in den historischen Räumen des ehemaligen SS-Wachgebäudes. Inhaltlich geht sie über 1945 hinaus, indem sie sich auch mit der Aufarbeitung des SS-Terrors nach dem Krieg beschäftigt. Insbesondere den Erinnerungen der KZ-Opfer und ihrem Umgang mit dem Erlebten widmet die Ausstellung viel Aufmerksamkeit.
Der Künstler Josef Glahé setzte sich in seinem Gemälde "Verfolgung" mit eben diesem Thema auseinander. Es gehört zu einem 10-teiligen Zyklus, der in der Ausstellung des Museums Platz findet. Der Zyklus entstand als Mahnmal für die NS-Terrorherrschaft von 1933-45. Während der NS-Zeit verfolgten die Nationalsozialisten das Ziel, eine "arische Rasse" zu züchten - groß, stark, blond und blauäugig. Vor diesem Hintergrund wurden bis 1945 Juden, Sinti und Roma, aber auch unheilbar Kranke und Behinderte systematisch verfolgt und ermordet. Die Verfolgung während des NS-Regimes war jedoch nicht nur rassentheoretisch motiviert, auch Andersdenkende, vor allem oppositionelle Intellektuelle, wurden in Konzentrationslager deportiert.
Doch auch heute, knapp 70 Jahre später, werden in vielen Teilen der Welt Menschen z.B. auf Grund ihrer Hautfarbe sowie konträrer politischer und religiöser Ansichten unterdrückt, ausgeschlossen oder verfolgt.
Thematisch zu unserem Leitmotiv korrespondierende Gedichte haben wir bei Max Czollek gefunden. Zentrales Thema seiner Texte ist, in Anlehnung an den zeitgenössischen Klezmer-Musiker Daniel Kahn, die "Gegenwartsbewältigung" im Sinne einer Beschreibung gegenwärtiger Probleme in ihrem historischen Kontext oder mit den Worten Czolleks: "Die Frage nach einer anderen Form von Verfolgung durch Geschichte und Sprache." Beide Texte sind als Kommentare zu verstehen. Bei seinem Gedicht "aus den wäldern" bezieht sich Czollek auf Theodor Kramers "Andre, die das Land so sehr nicht liebten". Der Referenztext von "an einen vorgeborenen" ist "An die Nachgeborenen" von Bertolt Brecht.
Auch auf kleiner Ebene, in jeder Stadt, in jedem Dorf kann es zur Ausgrenzung Einzelner oder auch von Gruppen kommen. Welche Erfahrungen habt ihr mit Ausgrenzung gemacht? Vielleicht wart ihr auch selber einmal betroffen?
Wir sind sehr gespannt auf Eure Texte!
Hier findet ihr unsere E-Mail Vorlage.
Die aktuellen Wettbewerbsbedingungen könnt ihr online nachlesen.
aus den wäldern
andre die das land so sehr
ich kann nicht mehr weiter
lächeln als bis zur nächsten
gartenfläche ich war
von anfang an
gewillt das mit dem aufenthalt
noch mal zu überdenken
und blieb dann unter
bäumen stecken
ich schlief mir
ohne unterlass die angst
aus meinen träumen
fühlte da verblutete
jemand streckte mich
immer tiefer nach wasser
in alten tagen einer vertrauten
stimme einem anderen land
zog an meiner zunge
und fand sie
im boden verwachsen
an einen vorgeborenen
I.
in die städte kam ich zur stunde
der hochzeiten als da
freude herrschte
unter den menschen
ich tanzte mit ihnen
schlief unter den stummen
ohne sprache den mund voll
gestopft mit brücken
die kraft meiner arme
ging in koffern
trug ich die angst
II.
es ist wahr
ich tauchte im großen meer
verlor mein haar dabei
getragen von glück
als das aussetzte
war ich unterwegs
die hoffnung dünn wie ein blatt
im wald (ich rede von bäumen
rede ich)
und kann den weg nicht finden
zu den häusern aus luft
III.
wirklich ich lebe in zeiten
wo die unglücklichen nicht
mehr weinen wir einfach
weiterschreiben - überall
die finger am abzug wer
kann da noch freundlich
bleiben was hilft es wozu
sind wir geworden am ende
der eismeere
wohin die straßen führten
zu meiner zeit
(Beide aus: Max Czollek, DRUCKKAMMERN, Verlagshaus J. Frank, Berlin 2012, Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlagshaus J. Frank.)
Die Wewelsburg, einzige Dreiecksburg Deutschlands in heute noch geschlossener Bauweise, ist das Wahrzeichen des Paderborner Landes. Im Stil der Weserrenaissance erbaut, liegt sie hoch über dem Almetal auf einem Bergsporn. Heute beherbergen der Süd- und Ostflügel das Historische Museum des Hochstifts Paderborn. Im ehemaligen SS-Wachgebäude am Burgvorplatz befindet sich die Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945 und zeigt die Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS". Beide Museen bilden das Kreismuseum.
Max Czollek, geboren 1987 in Berlin, studierte mit Aufenthalten in Israel bis 2012 Politikwissenschaften an der Freien Universität. Gegenwärtig Promotion zwischen Berlin und London. 2009 war er Mitgründer des Lyrikkollektivs G13. Er veröffentlichte bereits Texte auf Internetplattformen, in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien. 2012 erschien sein Debütband "Druckkammern" im Verlagshaus J. Frank. Czollek war Gast, u.a. des Poesiefestivals Berlin, des Zeitkunstfestivals und City2Cities Utrecht. Im August/September 2013 war er für eine Schreibresidenz in Czernovitz. Seit 2013 ist er künstlerischer Leiter des zweijährigen Projektes "babelsprech" zur Zusammenführung junger deutschsprachiger Lyrik aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Hier kommt ihr zur Autorenseite von Max Czollek.
Doch auch heute, knapp 70 Jahre später, werden in vielen Teilen der Welt Menschen z.B. auf Grund ihrer Hautfarbe sowie konträrer politischer und religiöser Ansichten unterdrückt, ausgeschlossen oder verfolgt.
Thematisch zu unserem Leitmotiv korrespondierende Gedichte haben wir bei Max Czollek gefunden. Zentrales Thema seiner Texte ist, in Anlehnung an den zeitgenössischen Klezmer-Musiker Daniel Kahn, die "Gegenwartsbewältigung" im Sinne einer Beschreibung gegenwärtiger Probleme in ihrem historischen Kontext oder mit den Worten Czolleks: "Die Frage nach einer anderen Form von Verfolgung durch Geschichte und Sprache." Beide Texte sind als Kommentare zu verstehen. Bei seinem Gedicht "aus den wäldern" bezieht sich Czollek auf Theodor Kramers "Andre, die das Land so sehr nicht liebten". Der Referenztext von "an einen vorgeborenen" ist "An die Nachgeborenen" von Bertolt Brecht.
Auch auf kleiner Ebene, in jeder Stadt, in jedem Dorf kann es zur Ausgrenzung Einzelner oder auch von Gruppen kommen. Welche Erfahrungen habt ihr mit Ausgrenzung gemacht? Vielleicht wart ihr auch selber einmal betroffen?
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aus den wäldern
andre die das land so sehr
ich kann nicht mehr weiter
lächeln als bis zur nächsten
gartenfläche ich war
von anfang an
gewillt das mit dem aufenthalt
noch mal zu überdenken
und blieb dann unter
bäumen stecken
ich schlief mir
ohne unterlass die angst
aus meinen träumen
fühlte da verblutete
jemand streckte mich
immer tiefer nach wasser
in alten tagen einer vertrauten
stimme einem anderen land
zog an meiner zunge
und fand sie
im boden verwachsen
an einen vorgeborenen
I.
in die städte kam ich zur stunde
der hochzeiten als da
freude herrschte
unter den menschen
ich tanzte mit ihnen
schlief unter den stummen
ohne sprache den mund voll
gestopft mit brücken
die kraft meiner arme
ging in koffern
trug ich die angst
II.
es ist wahr
ich tauchte im großen meer
verlor mein haar dabei
getragen von glück
als das aussetzte
war ich unterwegs
die hoffnung dünn wie ein blatt
im wald (ich rede von bäumen
rede ich)
und kann den weg nicht finden
zu den häusern aus luft
III.
wirklich ich lebe in zeiten
wo die unglücklichen nicht
mehr weinen wir einfach
weiterschreiben - überall
die finger am abzug wer
kann da noch freundlich
bleiben was hilft es wozu
sind wir geworden am ende
der eismeere
wohin die straßen führten
zu meiner zeit
(Beide aus: Max Czollek, DRUCKKAMMERN, Verlagshaus J. Frank, Berlin 2012, Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlagshaus J. Frank.)
Die Wewelsburg, einzige Dreiecksburg Deutschlands in heute noch geschlossener Bauweise, ist das Wahrzeichen des Paderborner Landes. Im Stil der Weserrenaissance erbaut, liegt sie hoch über dem Almetal auf einem Bergsporn. Heute beherbergen der Süd- und Ostflügel das Historische Museum des Hochstifts Paderborn. Im ehemaligen SS-Wachgebäude am Burgvorplatz befindet sich die Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945 und zeigt die Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS". Beide Museen bilden das Kreismuseum.
Max Czollek, geboren 1987 in Berlin, studierte mit Aufenthalten in Israel bis 2012 Politikwissenschaften an der Freien Universität. Gegenwärtig Promotion zwischen Berlin und London. 2009 war er Mitgründer des Lyrikkollektivs G13. Er veröffentlichte bereits Texte auf Internetplattformen, in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien. 2012 erschien sein Debütband "Druckkammern" im Verlagshaus J. Frank. Czollek war Gast, u.a. des Poesiefestivals Berlin, des Zeitkunstfestivals und City2Cities Utrecht. Im August/September 2013 war er für eine Schreibresidenz in Czernovitz. Seit 2013 ist er künstlerischer Leiter des zweijährigen Projektes "babelsprech" zur Zusammenführung junger deutschsprachiger Lyrik aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Hier kommt ihr zur Autorenseite von Max Czollek.