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Nürburgring
Russischer Milliardär sichert Betrieb

Der Nürburgring in der Eifel kommt mehrheitlich in russische Hände. Der milliardenschwere Unternehmer Viktor Charitonin übernimmt die Anteile des mittelständischen Autozulieferers Capricorn. Eine für heute fällige Rate in Höhe von fünf Millionen Euro hat Charitonin ebenso beglichen wie die Zahlung für den Monat Dezember.

30.10.2014
    Motorradfahrer passieren den Freizeitpark am Nürburgring.
    Der russische Milliardär Charitonin steigt beim Nürburgring ein. (picture alliance / dpa / Thomas Frey)
    Capricorn hatte zusammen mit dem ehemaligen Unternehmensberater Axel Heinemann (GetSpeed) den Zuschlag für den Ring erhalten, hatte aber Schwierigkeiten, den Bar-Anteil des Kaufpreises von 77 Millionen Euro aufzubringen - und war gezwungen zu verkaufen.
    Enger Geschäftsfreund Abramowitschs
    Charitonin ist Besitzer des russische Arzneimittelherstellers Pharmstandard und gilt als enger Geschäftsfreund des Oligarchen Roman Abramowitsch. Charitonin habe die zweite und dritte Rate des Kaufpreises - zusammen zehn Millionen Euro - vorzeitig bezahlt, sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters des Nürburgrings. "Die Gesamtfinanzierung ist sichergestellt."
    An Capricorns Konzept wolle der neue Eigentümer festhalten. Der Ring solle wieder auf den Motorsport konzentriert werden, rund um die "Grüne Hölle" sollen sich motorsportnahe Autozulieferer ansiedeln. Das Land Rheinland-Pfalz war mit dem Plan gescheitert, aus dem abgelegenen Gelände einen großen Freizeitpark zu machen. Die EU-Kommission verbot dem Land weitere Subventionen, worauf die Besitz- und Betreibergesellschaften Insolvenz anmelden mussten.
    (tzi/swe)