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Obama in Argentinien
Mate-Tee und der Beginn konstruktiver Beziehungen

Nach der Kuba-Reise hat der US-amerikanische Präsident Barack Obama nun Argentinien besucht. Die neue Regierung dort ist fest gewillt, mit den USA zusammenzuarbeiten. "Das ist der Beginn einer Etappe mit reifen, intelligenten und konstruktiven Beziehungen zwischen beiden Staaten", sagte der argentinische Präsident Mauricio Marcri auf einer Pressekonferenz.

Von Julio Segador | 24.03.2016
    US-Präsident Barack Obama in Argentinien am 23. März 2016.
    US-Präsident Barack Obama in Argentinien am 23. März 2016. (picture alliance / dpa / David Fernandez)
    Beflügelt von seiner historischen Kuba-Visite hat sich Barack Obama nach eigenen Worten einen weiteren Wunsch erfüllt. Der Besuch Argentiniens stand ganz oben auf seiner Agenda, durch den Regierungswechsel am Rio de la Plata konnte sich der US-Präsident diesen Wunsch erfüllen und nicht nur den:
    "Ich bin ein großer Anhänger der argentinischen Kultur. Und ich kann stolz verkünden, dass ich zum ersten Mal Mate-Tee probiert habe. Er hat mir gut geschmeckt. Ich werde einige Päckchen Mate-Tee nach Hause mitnehmen. Obwohl ich keine Ahnung habe, ob ich irgendwelche Import oder Exportbestimmungen verletze."
    Zusammenarbeit mit den USA
    Ein Seitenhieb auf die frühere Präsidentin Cristina Kirchner, deren Wirtschaftspolitik gespickt war mit Handelsbeschränkungen. Doch Cristina Kirchner gehört der Vergangenheit an, der neue Präsident heißt Mauricio Macri. Und der ist fest gewillt, mit den USA eng zusammenzuarbeiten.
    "Das ist der Beginn einer Etappe mit reifen, intelligenten und konstruktiven Beziehungen zwischen beiden Staaten. Wir sollten als einzige Sorge haben: Wie können die Lebensbedingungen der Bürger verbessert werden? Gemeinsam werden wir das erreichen."
    Dass es doch einige Sorgen mehr gibt, zeigte sich dann schnell bei der Pressekonferenz, die Obama und Macri gemeinsam gaben. Nach den Anschlägen von Brüssel ist der Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat wieder in den Mittelpunkt gerückt. Für US-Präsident Obama ist dieser Kampf ein zentrales Thema.
    "Das hat für mich höchste Priorität. Für mich ist nichts wichtiger, als diesen sogenannten Islamischen Staat zu besiegen. Die Frage ist, wie uns das in einer intelligenten Art und Weise gelingen kann. Unser Ansatz ist: Die erfolgreichen Dinge fortzusetzen. Wir müssen analysieren was funktioniert hat, und was nicht."
    40. Jahrestag des Putsches in Argentinien
    Funktioniert hat nach Obamas Worten die Taktik der punktuellen Luftschläge gegen die IS-Infrastruktur, der Kampf gegen die Finanzströme der Terroristen und die geheimdienstliche Arbeit gegen deren Netzwerk. Der Staatsbesuch Obamas fällt heute zusammen mit dem 40. Jahrestag des Putsches in Argentinien. Ein heikles Zusammentreffen für den US-Präsidenten, waren es doch damals die USA, die während des Kalten Krieges die Militärregimes in Argentinien und weiteren südamerikanischen Ländern unterstützten. Darauf angesprochen gab sich der US-Präsident selbstkritisch:
    "Es gibt viele Staaten, deren Außenpolitik glorreiche Momente hatte, und weniger produktive. Klar ist, dass es in den USA eine Menge Selbstkritik gibt. Wir haben unsere Lektion gelernt und die Erfahrung aus Argentinien hat uns geholfen, eine bessere und erfolgreichere Außenpolitik zu gestalten."
    Barack Obama kündigte an, US-Geheimdokumente aus der Zeit der Diktatur freizugeben. Er hoffe, dadurch Vertrauen wieder aufbauen zu können.