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Olympia 2014
Konkurrenz für Deutsche Sportlotterie

Zugunsten der Hamburger Olympiabewerbung und eines starken deutschen Teams will der Deutsche Lotto- und Totoblock DLTB zusätzliche Fördergelder generieren. Die neuen Produkte könnten das Aus für die Deutsche Sportlotterie, eine private Initiative zur Förderung von Spitzensportlern, bedeuten.

Von Heinz Peter Kreuzer | 27.09.2015
    Derzeit wird in Deutschland vor dem Hintergrund der Hamburger Bewerbung für die Sommerspiele 2024 über eine Olympia-Lotterie diskutiert. Michael Burkert, Geschäftsführer von Saartoto und momentan Vorsitzender des Deutschen Lotto- und Totoblocks, sagte dem Deutschlandfunk:
    "Die 16 deutschen Lottogesellschaften werden sicherlich bezogen auf die Olympischen Spiele in Deutschland ein besonderes Produkt auflegen, um das zu unterstützen. Ein Team Deutschland zu unterstützen, dazu sind wir in Gesprächen mit dem DOSB, auch in Gesprächen mit der Politik."
    Schwerer Rückschlag für die DSL
    Sicher ist die Einführung einer zusätzlichen Prämienziehung bei der Glücksspirale. Diese Zusatzeinnahmen sollen in die Förderung des Sports fließen. Damit wollen die Lottogesellschaften die bisherige Förderung des deutschen Sports von etwa 500 Millionen Euro erhöhen. Mit den anderen Nutznießern der Glücksspirale soll über diese Sonderlösung verhandelt werden:
    "Das Angebot an dieser Stelle ist ein zusätzliches. Aus der normalen Glücksspirale, das ist ja die Grundbedingung, dass man diese Prämienziehung überhaupt spielen kann, wird sich nicht verändern. Diese Beträge werden wie in der Vergangenheit an Umwelt, Kultur und Sport gehen. Was darüber hinausgeht, ist denkbar, dass das am Anfang, für eine bestimmte Zeit, in erster Linie dem Sport zukommt."
    Mehrheit für Prämienziehung der Glücksspirale
    Unter der Federführung der Bayrischen Lotteriegesellschaft werden zehn der 16 Lotteriegesellschaften diese Prämienziehung einführen. Für die von Diskus-Olympiasieger Robert Harting mitgegründete Deutsche Sportlotterie DSL wäre dies ein schwerer Rückschlag, vielleicht sogar das Aus. Denn deren Vertriebsweg über soziale Medien funktioniert nicht. Lotterien werden erfahrungsgemäß über Annahmestellen verkauft, aber der Großteil der Lottokioske wird ihnen versperrt bleiben. Zwar wirbt Hessens Lotto-Chef Heinz Georg Sundermann bei den anderen 15 Gesellschaften für einen DSL-Einstieg, aber die Mehrheit hat sich schon für die Prämienziehung der Glücksspirale entschieden.