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Olympia 2024
Gute Chancen für USA

Boston, Washington, San Francisco oder Los Angeles: Bevor die deutsche Entscheidung über die Bewerberstadt für Olympia 2024 gefallen ist, positioniert sich der nächste Konkurrent.

Marcus Pindur | 20.12.2014
    Ein Mann hält die Olympische Flagge und die der USA in die Höhe.
    Symbolbild USA und Olympische Spiele. (dpa/Friso Gentsch)
    Welche der US-amerikanischen Bewerberstädte letztlich ins Rennen geht, wird erst im Februar entschieden. Thomas Bach, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, meinte bereits, eine Bewerbung der Vereinigten Staaten sei sehr stark, ungeachtet davon, welche der Städte letztendlich ausgewählt wird. Ob Boston, Washington, San Francisco oder Los Angeles, jede der Metropolen habe ihren eigenen, speziellen Reiz.
    Nach Ansicht von Beobachtern wird jede der amerikanischen Bewerberstädte als Favorit für die Olympischen Spiele 2024 ins Rennen gehen. Zuletzt hatten die USA 1996 in Atlanta die Olympischen Sommerspiele ausgerichtet. Eine ganze Generation von Amerikanern habe nicht die Möglichkeit gehabt, Olympische und Paralympische Spiele auf heimischem Boden zu erleben, erklärte der Geschäftsführer des Nationalen Olympischen Komitees der USA, USOC, Scott Blackmun.
    Das größte Hindernis für die amerikanische Bewerbung wurde bereits vor zwei Jahren aus dem Weg geräumt. Bis dahin standen dem USOC 12,75 Prozent der Fernsehgelder aus den USA und 20 Prozent der Sponsorengelder aus dem internationalen Programm zu. Das entsprach ungefähr der Summe, die alle anderen nationalen Verbände zusammen erhalten hatten. Die Einigung sieht vor, dass die Einnahmen des amerikanischen Olympischen Komitees auf 500 Millionen Dollar gedeckelt werden. An den Steigerungen soll das USOC ab 2021 nur noch mit zehn Prozent bei den Sponsoreneinnahmen und sieben Prozent bei den Fernsehrechten beteiligt werden.
    Der Streit über das Geld hatte nach Ansicht von Beobachtern die Olympiabewerbungen New Yorks 2012 und Chicagos für 2016 schwer beschädigt.
    Organisation und Infrastruktur bei einer amerikanischen Bewerbung stehen außer Frage. Die USA hatten sowohl in Atlanta 1996 als auch in Los Angeles 1984 eine makellose Vorstellung abgegeben. 1984 war für das IOC eine Wasserscheide: In Los Angeles wurden die Olympischen Spiele erstmals privatwirtschaftlich finanziert. Das IOC öffnete sich der Kommerzialisierung. So traten in großem Umfang Sponsoren auf und nutzten die Spiele für ihre Werbung.
    Die lukrativste Einnahmequelle des IOC bleiben jedoch die Fernsehrechte. Im Mai dieses Jahres schloss IOC-Präsident Bach mit dem amerikanischen Fernsehsender NBC einen Vertrag über 5,5 Milliarden Euro für die Jahre 2021 bis 2032 ab. Unwahrscheinlich, dass das IOC es sich vor diesem Hintergrund mit dem Heimatland seines größten Geldgebers verscherzen will. Aus vielerlei Gründen stehen die Chancen der USA für die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2024 sehr gut.