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Olympiastützpunkte in Baden-Württemberg
"Wir bündeln die Kräfte, wir verbinden die Netzwerke"

Mehr Medaillen, mehr Finalplatzierungen: Das ist das Ziel der Spitzensportreform. Ein wesentlicher Teil davon ist eine Entschlackung des Systems auf weniger Trainingsstützpunkte. Weniger ist manchmal mehr lautet die Devise – und in Baden-Württemberg nimmt die Entschlackung jetzt konkrete Formen an.

Von Matthias Friebe | 19.07.2017
    Eine Trainingshalle im Fechtzentrum Tauberbischofsheim (Baden-Württemberg).
    Erste Konsequenzen der Spitzensportreform: Der Olympiastützpunkt Tauberbischofsheim verliert seinen Status. (dpa/picture alliance/Jan-Philipp Strobel)
    Vier Olympiastützpunkte waren es bisher in Baden-Württemberg, mit dem neuen heute installierten System sind es nur noch drei. Tauberbischofsheim verliert seinen Status.
    "Es entspricht nicht dem Strukturmerkmal Olympiastützpunkt, sondern es ist klassisch ein Bundesstützpunkt Fechten mit einer Zusatzfunktion für die zentralen Maßnahmen des Deutschen Fechter-Bundes für die Nationalmannschaft der Fechter", erläutert Olav Spahl.
    Mehr als einhundert Kaderathleten und mehr als eine Sportart sind Kennzeichen für einen Olympiastützpunkt, beides erfüllt die Fechthochburg nicht. Spahl steht dem heute konstituierten Leitungsstab vor, der die jetzt drei baden-württembergischen Olympiastützpunkte in Zukunft gemeinsam führen wird.
    Kräfte bündeln, Schwächen ausgleichen
    "Wir bündeln die Kräfte, wir verbinden die Netzwerke, die an den einzelnen Standorten bis dato schon existierten und bringen sie in ein Gesamtgefüge für Baden-Württemberg und können so von den Stärken der einzelnen Standorte profitieren und Schwächen ausgleichen."
    Diese zentrale Koordinierung ist ein Schritt auf dem Weg der gesamtdeutschen Spitzensportreform. Denn mit Olav Spahl übernimmt ein Mitarbeiter des Deutschen Olympischen Sportbunds die sportliche Leitung. Der Landessportverband Baden-Württemberg ist ab sofort der Träger. Ein Modell, wie es auch in anderen Bundesländern bald verwendet werden könnte.
    "Dieser erste Schritt, ein Rechtsträger pro Bundesland, steht noch aus für Nordrhein-Westfalen und Sachsen."
    Schon in ein bis zwei Jahren könnte auch hier eine ähnliche Struktur installiert sein, wie sie seit heute für Baden-Württemberg gilt. Der zweite Schritt ist dann die Übernahme der Leitung durch den DOSB in Person von Olav Spahl.