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Olympische Winterspiele 2018
Russland reagiert zurückhaltend auf Dopingverdacht

Der russische Curler Alexander Kruschelnizkij steht bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang unter Dopingverdacht, was die Aufhebung der Strafen gegen das russische Team in Frage stellen könnte. Aus dem Kreml kommen zurückhaltende Töne und ein Lob für das IOC.

19.02.2018
    Der Curler Alexander Kruschelnizkij gewann in Pyeongchang Bronze im Mixed.
    Der Curler Alexander Kruschelnizkij gewann in Pyeongchang Bronze im Mixed. (imago sportfotodienst)
    Am Vormittag hat sich der Kreml zu Wort gemeldet. Im Gespräch mit Journalisten äußerte sich Dmitrij Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten. Die Agentur Interfax zitiert ihn mit den Worten: "Wir kommentieren dies nicht. Aber wir rufen alle dazu auf, eine wie auch immer geartete offizielle Erklärung abzuwarten." Eine genaue Untersuchung sei in solchen Fällen unausweichlich.
    Lobende Worte richtete Peskow an das Internationale Olympische Komitee: "In dieser Situation verhält sich das IOC sehr vorsichtig und sehr korrekt."
    Kruschelnizkij "Dopings nicht bewusst"
    Der Athlet selbst, der Curler Alexander Kruschelnizkij, hat sich in der Angelegenheit laut "RIA Nowosti" nur mit einem Satz zu Wort gemeldet: Er sei sich Dopings nicht bewusst. Widersprüchliche Meldungen gibt es darüber, ob sich der Sportler noch im Olympischen Dorf aufhält. Einigen Berichten zufolge soll Kruschelnizkij nach Seoul abgereist sein. Seine Akkreditierung für das Dorf habe er abgegeben.
    Der Curler ist 25 Jahre alt, lebt und trainiert in Sankt Petersburg. Es ist seine erste Olympia-Teilnahme. Im Mixed-Doubles-Wettbewerb der Spiele in Südkorea hatte er gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Russin Anastassija Brysgalowa, Bronze gewonnen. Er soll Meldonium, ein Mittel für Herz- und kreislauf, was soll das bringen im Curling?
    Doping kann auch im Curling helfen
    Doping kann auch im Curling eine wichtige Rolle spielen. "Im Curling kann es über die volle Distanz über zehn Ends, zweieinhalb bis drei Stunden, gehen. Die Spieler brauchen Konzentration, Aufmerksamkeit, Zielgenauigkeit und Präzision", sagte Markus Tröger, Sportdirektor des Deutschen Curling-Verbandes, im Deutschlandfunk. "Das ist natürlich auch eine große Belastung, über eine ganze Woche Höchstleistung zu bringen." Hinzu komme mit dem Wischen eine weitere körperliche Anstrengung.