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Olympische Winterspiele
"Die Bilder sind auch keine Werbung für uns"

Viele Snowboarderinnen haben die Organisatoren für die Durchführung des Damen-Slopestyle-Finales trotz starker Windböen harsch kritisiert. Ein Problem sei, dass die Sportart noch nicht sonderlich etabliert sei, sagte Stefan Knirsch, Sportdirektor von Snowboard Germany im Dlf.

Stefan Knirsch im Gespräch mit Marina Schweizer | 12.02.2018
    Der schwedische Snowboarder Mans Hedberg ist in Pyeongchang gestürzt.
    Reihenweise stürzten die Snowboarderinnen beim Slopestyle-Finale. Einige verletzten sich auch. (Lee Jin-Man / AP / dpa)
    Es sei immer schwierig, die Wettervorhersage genau zu treffen und man müsse von Minute zu Minute neu entscheiden, sagte Stefan Knirsch im Deutschlandfunk. Der Wind sei zur Zeit des Wettkampfs böig gewesen, so dass man nicht genau vorhersagen hätte können, bei welchem Lauf eine Windböe auf die Strecke reinweht, sagte der Sportdirektor von Snowboard Germany.
    "Rückblickend ist man immer schlauer. Nur habe ich jetzt Informationen, die mir davor natürlich nicht vorlagen."
    "Snowboard und Slopestyle sind nicht stark etabliert"
    Man müsse in Zukunft überlegen, wie man die Sicherheit für die Athleten optimiere. Windsäcke an der Strecke würden wohl nicht ausreichen. Knirsch brachte im Deutschlandfunk ein Ampel-System ins Spiel, welches den Organisatoren und Sportlern genau signalisiere, ob es sicher sei zu starten oder nicht.
    Auf die Frage, warum der Riesenslalom aus Wetterbedingungen verlegt worden sei und das Slopestyle-Finale im Snowboarden eben nicht, sagte Knirsch: "Es ist wahrscheinlich kein Geheimnis, dass Snowboard und Slopestyle nicht derart stark etabliert sind, wie vielleicht andere Disziplinen, die schon seit vielen Jahren im Programm sind."
    Die Entwicklung sei unglücklich für das Snowboarden, denn "die Bilder sind am Ende des Tages auch keine Werbung für uns."
    Für die Zukunft müsse man sich mit allen Beteiligten zusammen setzen und überlegen, wie man derartige Situationen für die Zukunft bestmöglich vermeiden könnte.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.