Der litauische Lyriker Tomas Venclova

Das Universum als Gegenüber

Der litauische Schriftsteller Tomas Venclova
Der litauische Schriftsteller Tomas Venclova © imago/gezett
Von Carsten Hueck · 11.08.2017
Moderner Klassiker, Dissident, Kosmopolit: Tomas Venclova. Widerstand und Erinnerung prägen das Werk des litauischen Autors. Seine Gedichte sind traditionsbewusst und eigenständig. Er ist Litauens Stimme in der Weltliteratur.
Einst Dissident und heute einer der größten zeitgenössischen Lyriker: der 1937 im litauischen Klaipéda geborene, in Kalifornien lebende Tomas Venclova. Ein Elegiker und moderner Klassiker, ein Unzeitgemäßer, dessen Gedichte durch strenge Form und rhythmischen Klang Hörer wie Leser beeindrucken.
Früh kommt Venclova mit den schmerzhaften Wechselfällen europäischer Geschichte in Berührung: Seine Heimat, Spielball der totalitären Regime Hitlers und Stalins, verliert für Jahrzehnte ihre Unabhängigkeit. Früh auch kommt Venclova in persönlichen Kontakt mit Dichterikonen des 20. Jahrhunderts: Anna Achmatowa, Joseph Brodsky, Czeslaw Milosz, Boris Pasternak.
Winterlandschaften, Städte- und Menschenporträts
Venclovas Gedichte sind traditionsbewusst und eigenständig, stoisch widersetzen sie sich schneller Vereinnahmung. Sie entfalten gefühlvoll Winterlandschaften, Städte- und Menschenporträts und bieten demjenigen Halt und Orientierung, den historische Erfahrung nötigt, in der Sprache ein Erinnerungsreservoir mit Hoffnung auf Zukunft anzulegen.
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