Donnerstag, 25. April 2024

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Organisierter Protest

Nicht nur Narren und Jecken sind heute auf den Straßen unterwegs. Auch viele Studierende wollen angesichts möglicher Studiengebühren protestieren. Bis zu 3000 Studierende waren bei trockenem Winterwetter in Hamburg erschienen. Weitere Studierende sollen auf der Marschroute hinzu stoßen. Aufgerufen hatten 13 norddeutsche Hochschulen. Ihr Motto: "Bildung ist keine Ware". Die Studierenden verstehen ihre Proteste heute als Auftakt für ein "heißes Sommersemester". Den angetretenen Studierenden ist zwar klar, dass Studiengebühren in den CDU-regierten Bundesländer kaum mehr zu vermeiden sind. Und dennoch: "Wenn wir kampflos aufgeben," so ihre Überzeugung, "können aus den 500 schnell 2000 oder 2500 Euro werden."

03.02.2005
    In Leipzig sprechen die Veranstalter von 9000 Teilnehmern, die Polizei nannte offiziell jedoch nur 5000. Bis zuletzt konnten die Veranstalter nur schlecht einschätzen, wie viele Studierenden dem Aufruf zur Demonstration tatsächlich folgen würden. Denn zum Protestieren ist es eine schlechte Zeit: Das Wetter lockt nicht gerade auf die Straße; außerdem befinden sich viele Studierenden gerade in der Prüfungszeit.

    Protestiert wird in Sachsen, obwohl es hier zunächst nach Aussagen der Landesregierung keine Studiengebühren geben soll. Die Demonstration soll als Solidarkundgebung für diejenigen Studierenden verstanden werden, die bald schon Gebühren zahlen werden müssen, also beispielsweise in Bayern und Baden-Württemberg. Sachsens Studierende treibt aber auch die Angst, dass ihre Unis bald überlaufen werden. Sollte der Run auf gebührenfreie Unis tatsächlich kommen, könnte es sein, dass sich die Landesregierung zur Einführung von Gebühren gezwungen sieht.