Donnerstag, 28. März 2024

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US-Demokratinnen in Weiß
Ausdruck einer „Widerständigkeit“

Ein Aufbegehren gegen die "patriarchalisch dumme Männlichkeit", die mit Donald Trumps Amtsantritt wieder Einzug in die US-Politik gehalten habe: So deutet die Kulturwissenschaftlerin Barbara Vinken das kollektive Erscheinen der US-Demokratinnen in weißer Kleidung zu Trumps Rede zur Lage der Nation.

Barbara Vinken im Gespräch mit Michael Köhler | 10.02.2019
    Die demokratische Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez lacht, als sie mit Kolleginnen spricht - alle in Weiß gekleidet
    Ganz in Weiß gekleidet erschienen Alexandria Ocasio-Cortez (links) und viele weitere demokratische Kongressabgeordnete zu Donald Trumps Rede zur Lage der Nation (picture alliance/newscom/Kevin Dietsch)
    Die weiblichen Abgeordenten der Demokraten hätten damit ein Zeichen ihrer "politischen Widerständigkeit" gesetzt, so Vinken. Gleichzeitig zitierten die Politikerinnen die Bewegung der Suffragetten. Weiß gekleidete Frauen gingen Anfang des 20. Jahrhunderts vor allem in Großbritannien und den Vereinigten Staaten für ein allgemeines Frauenwahlrecht auf die Straße.
    Vinken zufolge zeigten die Parlamentarierinnen aber auch Solidarität mit ihrer Parteikollegin Hillary Clinton, die bei der Präsidentschaftswahl 2016 gegen Trump verloren hatte. Clinton war im Wahlkampf zum letzten Rededuell mit Trump im Fernsehen und zu dessen Amtseinführung ebenfalls weiß gekleidet aufgetreten.