Ortserkundungen

Die Hoffnung auf dem Transformatorenhäuschen

Ein gelbes Faß mit einem Warnzeichen für Radioaktivität.
In Obninsk wurde das erste Atomkraftwerk der Welt gebaut. © dpa picture alliance / Florian Schuh
Von Gisela Erbslöh · 15.08.2014
In Obninsk, 120 Kilometer südwestlich von Moskau, wurde vor 60 Jahren das erste Atomkraftwerk der Welt in Betrieb genommen. Heute besteht die Stadt aus vielen naturwissenschaftlichen Forschungsinstituten und Hochschulen, in denen die Mehrheit der etwa 100 000 Einwohner Arbeit findet – aber auf diesen Forschungsreaktor ist man immer noch besonders stolz.
Als er 1954 eingeweiht wurde, gab es nur ein einziges Institut: das Physikalisch-Energetische, kurz FEI, das, wie der Ort selbst, absolut geheim gewesen war. Seine ersten Laboratorien hatten nach dem Krieg - mehr oder weniger freiwillig - deutsche Atomwissenschaftler, Ingenieure und Techniker aufgebaut. Ihre Spuren sind bis heute zu finden - allerdings nicht ohne Mühe. Denn die Vorstellung, dass dies alles geheim sei, spukt bis heute in den Köpfen derer, die die Erinnerung verwalten. So wird die Suche nach dem historischen Obninsk zu einer Art Hindernislauf - und wäre vielleicht gescheitert, wenn da nicht das deutsche Wort Hoffnung auf der Tür eines Trafohäuschen gestanden hätte.
Produktion: DLF 2014
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