Ortserkundungen: die Jawaharlal Nehru University in Delhi

Marxisten, Dalits und Hindufanatiker

Protestierende Studierende der Jawaharlal Nehru Universität halten zum Todestag des Dalit-Studenten Rohit Vermula Plakate in die Höhe.
Protestierende Studierende der JNU zum Todestag des Dalit-Studenten Rohit Vermula. © Deutschlandradio / Dominik Müller
Von Dominik Müller · 08.08.2017
Im Süden Delhis, mit eigenem öffentlichen Bussystem, liegt auf einer leichten Anhöhe der 400 Hektar große Campus der staatlichen Jawaharlal Nehru University (JNU). Sie ist nicht nur eine Oase der Ruhe, sondern auch ein Hort der Kritik.
In ihren weitläufig verstreuten Hörsälen, Mensen, Studentenwohnheimen, den Häusern der Professoren und Angestellten finden lebhafte Debatten statt. An der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät unterrichten Professorinnen die aktuelle Anwendung marxistischer Theorie, der Campus ist übersät mit Plakaten gegen Krieg und gegen Ausbeutung durch multinationale Konzerne.
Im In- und Ausland gilt die JNU mit ihren nur 8.000 Studenten als eine der besten Universitäten Indiens für Sozial- und einige Naturwissenschaften. Der hindunationalistischen Regierung, die Indien seit 2014 regiert, ist die JNU ein Dorn im Auge. Studenten und Lehrende sind häufig Repressionen ausgesetzt.
Produktion: Dlf 2017