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Ostukraine
"Die Separatisten fühlen sich stark"

Die Situation in der Ostukraine sei "sehr gefährlich", sagte Michael Brzoska, Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik, im DLF. Die Entführung der Militärbeobachter zeige, dass sich die Separatisten nicht mehr an Regeln halten. Die Folge seien "Chaos und Durcheinander".

Michael Brzoska mit Wolfgang Koczian | 27.04.2014
    Prorussische Aktivisten in der Stadt Slawjansk
    Prorussische Aktivisten in der Stadt Slawjansk (dpa/picture alliance/Igor Kovalenko)
    Alles deute darauf hin, dass sich die Geiselnahme "zufällig ergeben hat", so Brzoska; es gebe keine Hinweise auf einen Plan, nach dem die prorussischen Aktivisten gehandelt hätten. Der Status der Beobachtermission war laut dem Politikwissenschaftler "international sehr klar", die Ukraine habe im "Einklang mit den Regeln des Wiener Dokuments" der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa gehandelt. Doch diese Informationen hätten die Separatisten wahrscheinlich nicht erreicht.
    Diese fühlten sich zur Zeit "sehr stark" und hätten wohl die Gelegenheit ergriffen, "ein Faustpfand in die Hand zu bekommen, um bei Verhandlungen etwas zu erreichen". Die Aktivisten hielten sich nicht an Regeln," sondern tun kurzfristig, was ihnen als günstig erscheint", so Brzoska. "Wir haben eine revolutionäre Situation, in der Kontrolle immer schwerer umzusetzen ist."
    Den Beitrag können Sie mindestens bis zum 27. Oktober 2014 als Audio nachhören.