Besonders betroffen ist die Hafenstadt Karachi. Hier wurden in den vergangenen Tagen bis zu 45 Grad Celsius gemessen. Gestern und heute ging die Temperatur allerdings zurück auf rund 35 Grad. Rund 20 Millionen Einwohner leben in der Metropole. Besonders gefährdet sind nach Angaben von Hilfsorganisationen Arme und Menschen, die im Freien arbeiteten. Der Rest der Woche wurde deshalb in Karachi für arbeitsfrei erklärt.
Derzeit ist Ramadan. Während des muslimischen Fastenmonats dürfen die Gläubigen erst nach Sonnenuntergang essen oder trinken. Einige Geschäfte weigern sich zudem, tagsüber Wasser oder Eis zu verkaufen. Sie befürchten, sonst wegen der Religionsgesetze dafür bestraft zu werden. Außerdem gibt es immer wieder großflächige Stromausfälle, sodass Klimaanlagen oder Ventilatoren nicht funktionieren. Hilfsorganisationen rechnen deshalb mit weiteren Opfern.
Kleriker lockert Ramadan-Regeln
Wegen der großen Hitze betonen mehrere renommierte Kleriker in Pakistan, dass der Islam älteren, kranken oder schwachen Menschen erlaube, das Fasten in solchen Extremsituationen auszusetzen. Wegen der vielen Hitzetode wird bereits der Platz in den Leichenhallen knapp. Ein leitender Mitarbeiter der Wohlfahrtsorganisation Edhi Foundation sagte, dass in einigen Hallen die Toten bereits in Säcken auf dem Flur gelagert werden. Hinzu kämen Probleme mit der Kühlung. Im Nachbarland Indien hatte es erst im Mai eine Hitzewelle gegeben, in deren Verlauf rund 2.000 Menschen starben.
(hba/ach)