Komödien-Serie

"Das Erzählformat der Stunde"

Der Dramatiker David Gieselmann
Der Dramatiker David Gieselmann © picture alliance / dpa / Foto: Michal Krumphanzl
David Gieselmann im Gespräch mit André Mumot · 12.03.2016
Der Autor David Gieselmann wagt am Theater Bielefeld  mit "Sissy Murnau" eine gesellschaftskritische Komödienserie. Er sei zwar fasziniert von diesem Genre, sagt er im Interview. Doch sei ihm durchaus bewusst, dass es in Deutschland noch immer kritisch gesehen.
David Gieselmann macht seit Jahren aus aktuellen Themen komödiantische Stücke – mit großem internationalen Erfolg. Schon sein Stück "Herr Kolpert" wurde nach der Uraufführung im Jahr 2000 am Londoner Royal Theatre in 13 Ländern nachgespielt. Seitdem sind zahlreiche weitere hinzugekommen.
Am Theater Bielefeld wurden bereits seine Komödien "Falscher Hase" und "Die Oppelts haben ihr Haus verkauft" uraufgeführt. Am 17. März hat nun das neueste Projekt des Autors dort Premiere – "Sissy Murnau" – eine Serie fürs Theater. Zwei Folgen sind schon fest eingeplant, sechs sollen es insgesamt werden. Aber geht das wirklich: Den gerade so beliebten Suchtfaktor des Serienschauens auf die Bühne zu übertragen?

Kömodien werden kritisch betrachtet

Im Gespräch mit André Mumot berichtet David Gieselmann davon, warum er selbst so fasziniert ist vom "Erzählformat der Stunde":
"Auch in der Theaterwelt ist es eine Beobachtung von mir, dass die Leute in den Kantinen eher die DVDs der neusten Staffeln austauschen als darüber zu diskutieren, wer jetzt gerade zum Theatertreffen eingeladen wurde."
Dass er mit Komödien ebenfalls ein Genre bedient, das hierzulande immer noch kritisch betrachtet wird, ist ihm bewusst: "Es ist in Deutschland immer noch nicht als Erzählformat etabliert, dem man voll zutraut, auch schwierige, gesellschaftliche und vielleicht auch politische Themen anzupacken."
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