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Parlament
Cyber-Angriff auf den Bundestag

Bislang unbekannte Täter haben das interne Datennetz des Deutschen Bundestags in Berlin attackiert. Inwieweit auch Laufwerke mit hoch sensiblen Daten betroffen waren, bleibt unklar. Bundestags-Vizepräsidentin Pau sprach von einem beispiellosen Angriff.

15.05.2015
    Vor der Reichstagskuppel und dem Reichstag weht eine schwarz-rot-goldene Deutschland-Fahne
    Computer-Hacker haben den Bundestag attackiert. (©istock/ThomasSaupe)
    "Spiegel Online" hatte berichtet, dass "die IT-Systeme des Bundestags" Ziel eines elektronischen Angriffs geworden seien. Entsprechende Informationen bestätigte Bundestagssprecher Ernst Hebeker auch der Nachrichtenagentur DPA.
    "Einen solchen Angriff auf das Netz des Bundestages über mehrere Tage hat es noch nicht gegeben", sagte die Vorsitzende der IT-Kommission und Parlaments-Vizepräsidentin Petra Pau (Linke) am Freitagnachmittag. Zu diesem Zeitpunkt war die Cyber-Attacke offenbar noch nicht zu Ende.
    IT-Spezialisten des Parlaments war bereits vor mehreren Tagen aufgefallen, dass Unbekannte in das interne Datennetz des Bundestags einzudringen versuchten. Schon am Freitagvormittag hatten die IT-Abteilungen mehrerer Bundestagsfraktionen demnach ihre Abgeordneten und Mitarbeiter über den Vorfall im Datennetz des Parlaments in Kenntnis gesetzt.
    Nach Informationen von "Spiegel Online" stufen Spezialisten den Vorfall als schwerwiegend ein. Sicherheitshalber seien Teile des Bundestags-Systems zeitweise heruntergefahren worden. Darunter fielen offenbar auch Laufwerke des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Aufklärung der NSA-Spionageaffäre.
    Schwerer Hacker-Angriff im Januar
    Anfang Januar war es zu einem schweren Hackerangriff auf die Internetseiten von Bundeskanzleramt und Bundestag gekommen. Damals wurde deren Internet-Auftritt stundenlang lahmgelegt. Zu der Attacke bekannte sich umgehend eine prorussische Hacker-Gruppe aus der Ukraine namens CyberBerkut. Sie begründete ihr Vorgehen mit Deutschlands Unterstützung für den ukrainischen Ministerpräsidenten Arseni Jazenjuk.