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Parlamentswahl im Iran
Reformer gewinnen alle Mandate in Teheran

Der liberale Kurs des iranischen Präsidenten Hassan Rohani stößt in der Bevölkerung offenkundig auf Zustimmung. Das zeigen erste Auszählungen nach der Parlamentswahl. Von den 30 Sitzen, die für Kandidaten der Hauptstadt Teheran reserviert sind, gehen laut einer Erklärung des Innenministeriums alle an die Reformer.

27.02.2016
    Irans Präsident Hassan Rohani
    Irans Präsident Hassan Rohani am Tag nach der Parlamentwahl - er kann zufrieden sein. (AFP / ATTA KENARE)
    Für den Iran war es die erste Wahl nach dem Abschluss des Atomabkommens mit den fünf Vetomächten des UNO-Sicherheitsrates und Deutschland - und sie galt als Stimmungstest, wie zufrieden die Bevölkerung mit Rohanis Kurs zur Öffnung des Landes ist. Den ersten Auszählungen zufolge stehen zumindest die Stimmberechtigten in Teheran hinter ihm. Von den 30 Abgeordneten, die sie in das iranische Parlament entsenden, gelten alle als Reformer.
    Schlappe für die Hardliner auch bei der Wahl zum Experten-Rat
    Ähnlich gut schnitten die Reformkandidaten bei der Wahl zum einflussreichen Expertenrat ab. Wie das Innenministerium mitteilte, liegen sie auch hier klar vorn. Die meisten Stimmen erhielt demnach der frühere iranische Präsident Akbar Haschemi Rafsandschani, gefolgt von Rohani. Die drei bekanntesten Hardliner landeten nach derzeitigem Stand abgeschlagen auf den Plätzen 10, 12 und 16. Der Expertenrat ernennt das geistliche Oberhaupt des Landes.
    Dank von Präsident Rohani
    Präsident Rohani bedankte sich bei den Iranern. "Ich erhebe mich mit Respekt vor Euch", sagte er in Teheran. Das Volk habe ihm und der Regierung mehr Einfluss und Kredit gewährt.
    Die Wahlbeteiligung lag den Angaben zufolge bei rund 60 Prozent. Das Innenministerium hatte sich 70 Prozent erhofft.
    (am/cb)