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Parlamentswahlen
Finnland steht vor einem Machtwechsel

Die Finnen wählen ein neues Parlament. Bei der Abstimmung deutet sich Umfragen zufolge ein Regierungswechsel an. Das Mehrparteienbündnis unter dem konservativen Ministerpräsidenten Alexander Stubb steht wegen der seit drei Jahren anhaltenden Wirtschaftskrise in der Kritik.

Von Bernd Musch-Borowska | 19.04.2015
    Juha Sipilä von der finnischen Zentrumspartei bei einem Wahlkampfauftritt.
    Juha Sipilä von der finnischen Zentrumspartei gilt als Favorit bei den Wahlen. (AFP / Lehtikuva / Vesa Moilanen)
    Rund 4,5 Millionen Finnen sind am Sonntag dazu aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Fast ein Drittel von ihnen hat bereits von der Möglichkeit der vorzeitigen Stimmabgabe gebrauch gemacht. Eine Wahlniederlage der Regierungskoalition unter Führung von Premierminister Alexander Stubb von der konservativen Partei gilt als sicher. Den Umfragen zufolge wird die Zentrumspartei die meisten Stimmen erhalten und der bisherige Oppositionsführer Juha Sipilä neuer Regierungschef.
    Die rechtspopulistische und euroskeptische Partei Die Finnen oder Die Wahren Finnen, wie sie sich lange nannten, kommt den Meinungsumfragen zufolge auf den vierten Platz hinter der Zentrumspartei, den Konservativen und den Sozialdemokraten.
    Die Partei Die Finnen lehnt weitere Finanzhilfen für Griechenland ab und spricht sich in der Innenpolitik für restriktivere Immigrationsregeln aus. Die Wahlen finden in einer schweren wirtschaftlichen Krise statt. Finnland steckt in einer seit Jahren andauernden Rezession. Die Arbeitslosenquote liegt mit rund zehn Prozent auf dem höchsten Stand seit zehn Jahren.