Das Publikum liebt die Aschenputtel-Figur, Komponisten von Rang haben das Sujet von den drei ungleichen Schwestern namhaften Bühnenwerken zugrundegelegt. Die vorliegende Version allerdings ist eine der ersten und, man merke auf, sie stammt aus weiblicher Hand. Musik und Libretto schrieb Pauline Michelle Ferdinande Viardot, geboren 1821 in Paris, eine französischen Komponistin, die zugleich eine begnadete Opernsängerin war. - Ob Rossinis "Cenerentola", die Viardot selbst vielfach sang, sie zur Komposition animierte, sei hier infrage gestellt. Zumindest eignete sich der Cenerentola-Stoff zur geplanten Parodie.
Uraufgeführt 1904, ist Viardots Klavieroperette keine einfache Märchen-Vertonung; die nunmehr 80jährige Komponistin zieht in dem späten Bühnenwerk eine Art Resümee und hält dem Gewerbe der musikalischen Kunst gewissermaßen den Zerr-Spiegel vor: Im Zentrum des Stücks steht ein Gesangsvortrag - die unbekannte schöne Sängerin erobert im Sturm ein Salon-Publikum, und ein Prinz, der als Fantasieobjekt namenlos bleibt, schmilzt dahin. Ein Sängerinnen-Alltag wird so persifliert. Aber auch alle anderen Figuren des Stücks begegnen in maskierter Gestalt, Wunschträume blühen und - so fordert die Operette - sie kollidieren mit schäbiger Realität. Die schöne Stimme gehört einer Aufwischfrau, Baron Pictordu ist ein Lebensmittelverkäufer und wird polizeilich gesucht, und selbst Graf Barigoule, der sich als sein eigener Diener ausgibt, spielt nur ein Spiel. Am Schluss siegt der Traum vom Aufstieg der Putzfrau zur Millionärin - und die Fee, die solches bewirkt, entschwebt. * Musikbeispiel: Pauline Viardot - aus: "Cendrillon" Soweit Pauline Viardots "Cendrillon". Das reizvolle Stück, das zwischen Singspiel und Salon-Operette changiert, ruhte lange Zeit in der Bibliotheque Nationale in Paris und erschien - gesponsert von France Telekom - im vergangenen Herbst auf CD. Und zwar beim Londoner Kleinlabel Opera Rara, das man in Deutschland am besten über den Heidelberger Raritäten-Vertrieb NOTE 1 bezieht.
Eine durchaus lukrative Besetzung lädt ein zum vergnüglichen Hören - Elisabeth Vidal singt die Fee, Jean-Luc Viala den Grafen, und Sandrine Piau die Titelfigur. Am Klavier: Nicolas Kok.
Uraufgeführt 1904, ist Viardots Klavieroperette keine einfache Märchen-Vertonung; die nunmehr 80jährige Komponistin zieht in dem späten Bühnenwerk eine Art Resümee und hält dem Gewerbe der musikalischen Kunst gewissermaßen den Zerr-Spiegel vor: Im Zentrum des Stücks steht ein Gesangsvortrag - die unbekannte schöne Sängerin erobert im Sturm ein Salon-Publikum, und ein Prinz, der als Fantasieobjekt namenlos bleibt, schmilzt dahin. Ein Sängerinnen-Alltag wird so persifliert. Aber auch alle anderen Figuren des Stücks begegnen in maskierter Gestalt, Wunschträume blühen und - so fordert die Operette - sie kollidieren mit schäbiger Realität. Die schöne Stimme gehört einer Aufwischfrau, Baron Pictordu ist ein Lebensmittelverkäufer und wird polizeilich gesucht, und selbst Graf Barigoule, der sich als sein eigener Diener ausgibt, spielt nur ein Spiel. Am Schluss siegt der Traum vom Aufstieg der Putzfrau zur Millionärin - und die Fee, die solches bewirkt, entschwebt. * Musikbeispiel: Pauline Viardot - aus: "Cendrillon" Soweit Pauline Viardots "Cendrillon". Das reizvolle Stück, das zwischen Singspiel und Salon-Operette changiert, ruhte lange Zeit in der Bibliotheque Nationale in Paris und erschien - gesponsert von France Telekom - im vergangenen Herbst auf CD. Und zwar beim Londoner Kleinlabel Opera Rara, das man in Deutschland am besten über den Heidelberger Raritäten-Vertrieb NOTE 1 bezieht.
Eine durchaus lukrative Besetzung lädt ein zum vergnüglichen Hören - Elisabeth Vidal singt die Fee, Jean-Luc Viala den Grafen, und Sandrine Piau die Titelfigur. Am Klavier: Nicolas Kok.