Denken

Die größte unsichtbare Kraft

Ein Mann ist umgeben von Pfeilen und Fragezeichen.
Ein Mann ist umgeben von Pfeilen und Fragezeichen. © imago / Ikon Images
Von Oliver Schwesig · 17.04.2017
Kaum etwas ist schwerer zu beschreiben als das Denken. Wir tun es täglich, ununterbrochen, sogar nachts. Selbst Tiere tun es. Es passiert meist unbewusst, kann aber auch bewusst gesteuert werden. Das Denken ändert sich im Laufe des Lebens, gewinnt an Qualität, wird komplexer. Ein unsichtbarer, vor sich hin brodelnder Motor, unendlich faszinierend.
Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, und denken Sie nicht an einen weißen Elefanten. Na? Schon reingefallen. Denken wird durch die einfachsten Dinge angeregt und selbst, wenn wir "glauben" es nicht zu tun, denken wir. Oder doch nicht?
Es fühlt sich an wie eine lautlose Stimme im Kopf, wie ein Zufallscomputer aus dem permanent Bilder, Wörter, Wortgruppen, Namen, Sätze sprudeln. Je nachdem, welcher Sinnesreiz gerade auf uns einprasselt oder was uns gerade beschäftigt. Denken passiert unbewusst, wir können es aber auch bewusst steuern, ähnlich wie das Atmen.
Was ist das eigentlich? Eine bewegungslose, unsichtbare Arbeit, die auch noch Energie kostet und doch soviel mit uns macht. Nach außen wirkt man dann mal tief versunken, mal abwesend oder auch glücklich lächelnd. Zum Beispiel nach einem großartigen Einfall. Erkenntnis, Vorstellungen, Erinnerungen, Logik, Urteilsbildung – für all das brauchen wir das Denken. Deshalb entwickelt es sich auch weiter im Laufe des Lebens. Je nach Erlebniskatalog oder der Zeit, die wir mit dem Denken verbracht haben, gewinnt es an Kraft und Komplexität. Denken ist irgendwie beides, ein unsichtbarer Computer und ein unsichtbarer Muskel. Denken Sie mal drüber nach.

Musikalische Histörchen

Auflösung: The Band
Als "The Hawks”, später als "Levon & The Hawks" hatte ihre Karriere Mitte der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts begonnen. Dann entdeckte sie Bob Dylan, nahm sie 1965 als Begleitband auf seine Electric-Tour mit und spielte mit ihnen 1967 die Basement Tapes ein. Als "The Band" waren sie also wiedergeboren und ließen sich fortan auch nicht von ihrem Weg zwischen Roots, Country und Rock abbringen. Was einst als konservativ und reaktionär verschrien war, wurde durch The Band auch bei der Jugend wieder "salonfähig".
Einige ihrer Songs wurden zu Klassikern, auch ohne Übervater Dylan. Zwar waren sie auch noch auf seinem "Selfportrait" zu hören und surften auch noch auf den "Planet Waves", doch "The Night They Drove Old Dixie Down", "The Weight" oder "King Harvest" hatten The Band unabhängig gemacht und so tourten sie auch ohne den Meister durch die Welt.
Sechzehn Jahre auf der Straße, dann war genug. The Band war müde, wollte aufhören und einen letzten Walzer tanzen. Ihr Konzert am Thanksgivingday, den 25. November 1976, war ausverkauft. Doch wer keine Karten mehr bekommen konnte, durfte dann zwei Jahre später den Film in den Kinos sehen und mit der Band "The Last Waltz" tanzen. Martin Scorsese hatte Konzert, Vorbereitungen und Interviews mit den Bandmitgliedern in einen 117 Minuten langen Film gepackt, der bis heute als Meilenstein der Musikdokumentation gilt. 2008 wurde "The Band" mit dem Grammy Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. Ihr Gründer Levon Helm starb vier Jahre später an Kehlkopfkrebs.

Rätsel 1

Wir suchen eine Serie anhand einer Musik. Es ist die am längsten laufende TV-Serie der Welt! Gerade ist die 10. Staffel angelaufen, die 10. Staffel seit der Wiederauferstehung 2005. Von 1963 bis 1989 lief diese Serie bereits ununterbrochen. 26 Staffeln damals - und damit ins Guinnes Buch der Rekorde! Wenn Sie wissen, um welche TV-Serie es sich handelt, schreiben Sie uns per E-Mail oder per Post.
Antwort: "Dr. Who"

Rätsel 2

Wir suchen einen berühmten Western. Ein klassischer Western von vielleicht dem klassischen Western-Regisseur John Ford. Dieser Film war der Durchbruch für John Wayne. Orson Wells soll ihn 40 Mal gesehen haben in der Vorbereitung auf seinen "Citizen Kane". Nicht ganz einfach, wir hören jetzt ein Lied aus diesem Film. Gesungen von einer Mexikanerin mit traurigem Herzen. Also: John Ford, John Wayne, dieses Lied – in welchem Western war es zu hören?
Antwort: "Stagecoach" von 1939. In Deutschland unter dem Titel "Ringo" bekannt.

Rätsel 3

Bei meiner letzten Feiertagssendung zu Weihnachten habe ich damals nach Loriot gefragt. Da ging es um den berühmten Weihnachts-Loriot-Sketch mit der Familie Hoppenstedt. Blöderweise hat Loriot nun nichts zu Ostern gemacht (Obwohl, ein paar Karrikaturen gibt es wohl von ihm dazu!). Aber wir bauen uns eine kleine Brücke. Zu Ostern gehört ja das Osterbrot - diese süße Leckerei mit Rosinen. So und jetzt denken Sie mal an den ersten Loriot-Film "Ödipussi" von 1988. Da wird leider kein Osterbrot gereicht. Aber, es gibt eine andere Back-Leckerei, die in dem Film eine Rolle spielt. Loriot, alias Paul Winkelmann, umgarnt mehr oder weniger unbeholfen die Diplom-Psychologin Frau Margarete Tietze. Als er sie zum ersten Mal zu sich einlädt, wird etwas gebacken, nach einem Rezept seiner nervenden Mutter. Die Frage nun: Was backt Paul Winkelmann für Frau Tietze?
Antwort: Ein Hefezopf

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