Mittwoch, 24. April 2024

Percussionist Holger Mertin
Der Hang zum Hang

Das Instrument sieht ein bisschen aus wie ein Würstchengrill. Doch die Töne, die kreative Spieler dem sogenannten Hang entlocken, klingen so gar nicht nach Zischen und Brutzeln. Vielmehr sind es warme, sphärische Laute mit viel Melodie. Der Profi-Percussionist Holger Mertin demonstriert im Video, was den musikalischen Reiz des Hang ausmacht.

07.04.2016
    Das Hang besteht aus zwei miteinander verklebten Halbkugelsegmenten und einem gasnitrierten Stahlblech. Auf der oberen Halbschale befinden sich Klangfelder, die – ähnlich wie bei der Steel Drum – mit Hämmern eingearbeitet sind. Das Instrument wird waagerecht oder senkrecht auf dem Schoß gehalten. Gespielt wird es mit den Fingern und Händen, was auch für den Namen verantwortlich ist ergab: "Hang" ist der berndeutsche Begriff für "Hand".
    Der Musiker Holger Mertin ist Dozent für Perkussion und Klangsemiotik am Zentrum für Zeitgenössischen Tanz (ZZT) der Hochschule für Musik und Tanz, Köln. Er studierte Musikethnologie, Philosophie und Soziologie – unter anderem in Köln und and der School of Oriental and African Studies in London.
    In Kooperation mit dem legendären Schlagzeuger der 60er- und 70er-Jahre der Kultband CAN, Jaki Liebezeit, hat Mertin im vergangenen Jahr das Album "Aksak" beim staubgold-Label veröffentlicht.