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Personalisierte Preise in der Schweiz
Wer reich ist, soll mehr zahlen

Eine Schweizer Supermarktkette testet persönlich auf Kunden zugeschnittene Rabattsysteme. Kaufkräftige Kunden sollen beim Einkaufen für gleiche Produkte mehr bezahlen. Die Händler rechnen mit einer Ertragssteigerung.

Von Dietrich Karl Mäurer | 24.10.2016
    Zwei Champagnergläser stehen auf einem Tisch.
    Wenn Schweizer Pralinen kaufen, könnte der restliche Einkauf für sie demnächst teurer werden. (picture alliance / ZB - Jens Kalaene)
    Wer regelmäßig etwa Olivenöl oder Pralinen kauft, der wird als eher kaufkräftiger Kunde eingestuft. Der Händler kalkuliert, dass diese Kundengruppe teurere Produkte wahrscheinlich sowieso kauft, Preisnachlässe als Kaufanreiz also nicht nötig sind. Preisbewusstere Kunden sollen dagegen durch einen Rabatt zum Kauf eines Produkts quasi verführt werden. 'Personal Pricing' nennt die Branche das System.
    Die Schweizer Einzelhandelskette Migros testet in drei Regionen ein derartiges Preisverfahren als Pilot-Projekt. Darüber berichtete die Zeitung "NZZ" am Sonntag. Mittels Bonuspunkte-Karte des Kundenbindungsprogramms sammelt Migros Informationen über das Kaufverhalten. Kontinuierlich werden die Daten analysiert und die Kunden entsprechend kategorisiert.