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Physik-Nobelpreis
Auszeichnung für eine stromsparende Erleuchtung

Von Anja Nehls | 08.10.2014
    Die LED-Lampe ist nicht nur für das schwedische Nobelpreiskomitee die Lichtquelle des 21. Jahrhunderts. Seitdem die stromfressende Glühlampe nicht mehr verkauft werden darf, rüsten immer mehr Menschen auf LED um.
    "Die LED ist ja eine Leuchtdiode, bei bestimmten Spannungen machen diese Leuchtdioden halt verschiedene Farbtöne. Bei einer LED geht es darum, dass verschiedene Farbtöne überlagert werden und dann hinterher weißes oder warmweißes Licht entsteht."
    Energieberater empfehlen die Umrüstung
    Sagt Harald Lacher, Energieberater der Verbraucherzentrale Brandenburg. Rote und grüne Leuchtdioden gab es schon länger, für die Entwicklung der blauen LED haben gab es jetzt den Nobelpreis - denn ohne den Blauanteil wäre kein weißes LED Licht möglich gewesen. Die LED spart noch mehr Strom als die sogenannte Energiesparlampe. 50 Prozent ihrer Energie setzt sie in Licht um, bei der klassischen Energiesparlampe sind nur 25 Prozent bei der herkömmlichen Glühlampe nur fünf Prozent - der Rest der Energie geht für die Wärmeerzeugung drauf. Der Energieberater kann die Umrüstung aus LED Lampen im Haushalt also meistens empfehlen:
    "Wenn man einen Ort hat, wo man das Licht gerne länger als zwei Stunden an hat, da sollte man auf jeden Fall überlegen sich eine LED einzusetzen. Hier wird auch der Wunsch erfüllt, dass in der LED kein Quecksilber enthalten ist. Und sie verbraucht wesentlich weniger Strom und hält auch meistens länger als eine Kompakt Leuchtstofflampe oder eine herkömmliche Halogenlampe."
    LED Lampen setzen sich immer mehr durch
    Der einzige Nachteil ist der immer noch verhältnismäßig hohe Anschaffungspreis. Um die Zehn Euro kostet eine No Name LED Lampe, Markenprodukte bis zu 20 Euro. Dennoch setzen sich die Lampen immer mehr durch:
    "Wir haben LED Lampen und wir haben uns das durchgerechnet, mein Sohn ist Physiker und der sagt nach einer langen Zeit rentiert sich das./ Ja, finde ich gut, nur noch sehr teuer, ich tausche aus, wenn eine alte kaputt ist, dann in LED Lampen./ Das Licht ist toll, sparsam und langlebig, ich habe noch keine gesehen, die kaputt gegangen ist./ Also für mich ist LED ein bisschen kühl vom Licht her, aber da gibt es wahrscheinlich auch Varianten, die ich noch nicht gefunden habe, die etwas angenehmer sein können."
    Weltweit fließt ein Viertel des erzeugten Stroms in die Beleuchtung
    Inzwischen gibt es gute sogenannte warmweiße LED Lampen mit circa. 2700 Kelvin Farbtemperatur. Wichtig ist auf der Packung auch der RA Wert, der Farbwiedergabeindex. Je höher der ist, desto besser werden Farben naturgetreu wiedergegeben. In der Regel schneiden dabei LED Lampen noch nicht ganz so gut ab, wie zum Beispiel Halogenlampen, meint Harald Lacher:
    "Was die LEDs immer noch nicht so gut schaffen ist dieser Rot Anteil, also dass man Rot sieht. Wenn man sich zum Beispiel schminkt am Schminkspiegel, dann müsste eine LED schon einen RA Wert größer 90 haben oder hier gezielt doch eine Halogenlampe einsetzen."
    Aber auch Halogenlampen verbrauchen deutlich mehr Strom als LED Lampen. Zehn Prozent der Energiekosten zuhause werden im Durchschnitt für Licht aufgewendet. Weltweit fließt sogar ein Viertel des erzeugten Stroms in die Beleuchtung, sagt die Schwedische Akademie der Wissenschaften. Die LED könnte dazu beitragen diesen Anteil radikal zu senken. Noch dazu könne die LED mit lokalen Solarstrom Anlagen betrieben werden und deshalb auch von den 1,5 Milliarden Menschen auf der Erde verwendet werden, die derzeit keinen Zugang zu Stromnetzen haben. Das war in diesem Jahr einen Nobelpreis für Physik wert.