Rumänischer Schriftsteller M. Blecher

"Alles, was ich schreibe, war einmal wirkliches Leben"

Das Tastaturfeld einer mechanischen Schreibmaschine
Das Tastaturfeld einer mechanischen Schreibmaschine © picture alliance / dpa / Peter Steffen
Von Nadja Küchenmeister · 09.03.2018
Als der rumänische Schriftsteller M. Blecher 1938 starb, war er 29 Jahre alt. Er hinterließ drei Romane, einige Prosatexte und Gedichte. Er zählt heute zu den Klassikern der rumänischen Moderne. Im Zentrum seiner Bücher steht ein von Krankheit geplagtes Ich, dem aus Todesnähe eine luzide Sprache erwächst.
M. Blecher hinterlässt ein schmales Werk, das unter der faschistischen Antonescu-Diktatur Rumäniens und später in der kommunistischen Volksrepublik in Vergessenheit gerät.
Erst in den 1970er-Jahren finden Blechers Bücher in Rumänien Beachtung, in Deutschland wird er ab 2003 einem größeren Publikum bekannt. Inzwischen zählt er zu den Klassikern des 20. Jahrhunderts. Schriftsteller wie Herta Müller, Alexandru Vona und Mircea Cãrtãrescu gehören zu seinen Bewunderern.

Nüchterne und glasklare Prosa

Den existenziellen Krisen seines Lebens hat sich M. Blecher, der seinen Vornamen stets abkürzte, vom ersten Roman an schonungslos gestellt. Seine nüchterne und glasklare Prosa erzählt unsentimental von Krankheit und Tod und von der Schönheit eines Lebens, das dazu verdammt ist, viel zu früh zu vergehen.

M. Blecher trotzte der Knochentuberkulose ein Werk ab, dessen schonungslos nüchterner Ton an Kafka denken lässt.

Das Manuskript (PDF) lesen Sie hier.
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