"Der Pilotversuch war erfolgreich, die Konzeption wird in der laufenden Saison weiter umgesetzt."
So liest sich die Bilanz von NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD). Laut seinem Bericht waren 25 Spiele mit den Begegnungen der Vorsaison vergleichbar. Bei diesen Partien sind im Pilotzeitraum 1.151 Polizisten weniger im Einsatz gewesen. Oder 21,7 Prozent. Mehr Spiele, weniger Polizei. Das Konzept vom Sommer scheint aufgegangen:
Für seinen Pilotversuch holte Jäger auch die Fans ins Boot, appellierte an ihre Eigenverantwortung. Er stieß auf offene Ohren. Hatten Fanvertreter wie Jan-Hendrik Gruszecki ohnehin für weniger Polizei plädiert. Seiner Ansicht nach:
"Kommt die Aggression dadurch, dass man am Bahnhof ankommt, eingekesselt wird, man kann sich nichts zu Trinken kaufen, zu Essen kaufen, darf nicht aufs Klo gehen. Dann hat man eine angespannte Atmosphäre, dann kommt es manchmal zu Szenen, die keiner haben will".
Jägers Appell an die Eigenverantwortung der Fans ist offenbar aufgegangen. In seinem Bericht schreibt er:
"Die Fans haben ihre Eigenverantwortung ganz überwiegend wahrgenommen und sich bei den meisten Spielen friedlich verhalten. Die Ultragruppierungen verhielten sich überwiegend unauffällig."
Störungen bei fünf aufgeführten Spielen "konnten trotz der Kräftereduzierung schnell durch Polizeikräfte unterbunden werden."
Auch die Vereine haben sich laut Innenministerium der neuen Situation angepasst. Zum Beispiel durch mehr Ordner oder bauliche Veränderungen an den Stadien, die an den Eingängen für mehr Sicherheit sorgen sollen.