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Porträt über "Das Lumpenpack"
Konfetti gegen urdeutsches Spießertum

Den Ausdruck "Lumpenpack" hört man aktuell eher auf AfD- und Pegida-Demonstrationen, wenn die "besorgten Bürger" die Gegendemonstranten beschimpfen und verunglimpfen. Das einzig wahre "Lumpenpack" ist aber ein Musik-Comedy-Duo, bestehend aus Max Kennel und Jonas Meyer.

Von Almuth Knigge | 29.06.2016
    Bunte Konfetti-Schnipsel liegen auf dem grauen Kopfsteinpflaster.
    Das "Lumpenpack" setzt auch schon mal Konfetti ein, um für gute Stimmung im Publikum zu sorgen. (picture alliance / dpa - Caroline Seidel)
    Die Partys, die die beiden Mittzwanziger früher besucht haben, sind cool gewesen. Aber jetzt sind sie in einem Alter, in dem man die Schuhe im Flur ausziehen muss. Das nennt man Erwachsenwerden und das kann schmerzhaft sein. Aus diesem Spannungsfeld ergeben sich ungeahnt komische Momente. Und die verbreitet das "Lumpenpack" gerade sehr erfolgreich auf seiner "Steil-geh-Tour". Doch zwischen den Zeilen der derben Texte ahnt das enthusiasmierte Publikum, dass die beiden mehr machen als ein musikalisches Aufbäumen gegen gesellschaftliche Zwänge. "Das Lumpenpack" übt kabarettistisch-musikalischen Widerstand gegen bürgerlich deutsche Spießermarotten. Und für die, die es nicht verstehen, schmeißt es einfach Konfetti. Das steigert die Laune beim Publikum. Nicht ohne Grund haben sie kürzlich den Publikumspreis "beklatscht und ausgebuht" beim Prix Pantheon gewonnen.