Donnerstag, 25. April 2024

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Trauerfeier für Guido Westerwelle
Merkel: "Werde ihn als Vertrauten vermissen"

In Köln nahmen sein Mann Michael Mronz, Angehörige, Freunde und politische Weggefährten Abschied von Guido Westerwelle. Bundeskanzlerin Angela Merkel würdigte den ehemaligen Außenminister als leidenschaftlichen liberalen Politiker, dem sie in Vertrauen und Verlässlichkeit verbunden gewesen sei.

02.04.2016
    Ein Foto von Guido Westerwelle steht am 18.03.2016 auf einem Tisch neben einem Kondolenzbuch im Eingangsbereich des Thomas-Dehler-Haus in Berlin.
    Ein Foto von Guido Westerwelle steht am 18.03.2016 auf einem Tisch neben einem Kondolenzbuch im Eingangsbereich des Thomas-Dehler-Haus in Berlin. (dpa / picture alliance / Gregor Fischer)
    Ein lächelndes Porträt von Guido Westerwelle zierte den blumengeschmückten Altarraum. Daneben stand der braune Holzsarg. Prälat Martin Dutzmann, Bevollmächtigter des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sagte zum Auftakt der Trauerfeierlichkeiten: "Der Freiheitschor aus Beethovens Oper Fidelio hat uns schon ein wenig hören lassen, wer Guido Westerwelle war: ein Kämpfer für die Freiheit, ein Opernfan und ein Bonner."
    Merkel würdigte seine Verlässlichkeit
    Bundeskanzlerin Angela Merkel würdigte Westerwelle als leidenschaftlichen liberalen Politiker, dem sie in Vertrauen und Verlässlichkeit verbunden gewesen sei. "Deutschland habe einen außerordentlichen Politiker und Menschen verloren", sagte Merkel. Sein Tod sei schwer zu akzeptieren und schon gar nicht zu fassen. "Ich persönlich werde dich auch als Menschen und Vertrauten vermissen." Neben der Kanzlerin nahmen auch Bundespräsident Joachim Gauck, NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, Innenminister Thomas de Maizière, Frank Walter Steinmeier, der ehemalige Außenminister Klaus Kinkel und der FDP-Vorsitzende Christian Lindner an der Trauerfeier für Guido Westerwelle teil.
    Die Ministerpräsidentin von NRW, Hannelore Kraft (SPD, r), begrüßt am 02.04.2016 in Köln (Nordrhein-Westfalen) vor der Trauerfeier für den ehemaligen Außenminister Guido Westerwelle in der St. Aposteln-Kirche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) begrüßte vor der Trauerfeier NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD). (picture-alliance/dpa / Oliver Berg)
    "Die Lücke, die er hinterlässt, kann nie wieder geschlossen werden"
    Gestaltet wurde der ökumenische Trauergottesdienst in der Kirche St. Aposteln zu Köln von seiner Familie und seinen Freunden. Sie suchten die Musik und auch die Texte aus. Schauspielerin Veronica Ferres war eine enge Freundin des Verstorbenen und hielt die Lesung. Vicky Leandros sang für ihren Freund eine umgetextete Fassung des Liedes "Ich liebe das Leben."
    "Die Lücke, die er hinterlässt, kann nie wieder geschlossen werden", sagte Prälat Karl Jüsten, Leiter des Katholischen Büros in Berlin, der Westerwelle von klein auf kannte, in seiner Predigt. Für viele sei er eine Identifikationsfigur gewesen – für manche auch genau das Gegenteil. Er sei selbstbewusst, vielleicht auch selbstsicher, jedoch auch ein Suchender gewesen: "Er suchte Anerkennung, Liebe und Geborgenheit." Diese habe er vor allem bei seinem Mann Michael Mronz gefunden. Seine Freunde hätten einen treuen und sehr verlässlichen Gefährten verloren, so Küstner.
    Der frühere Bundesaußenminister und FDP-Chef starb am 18. März 2016 im Alter von 54 Jahren in Köln an den Folgen seiner Leukämie-Erkrankung. Im Anschluss der Trauerfeier wurde er auf dem zentralen Melaten-Friedhof in Köln beigesetzt.
    (sima/fun)