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Posten ohne Scham?
Die Preisgabe des Privaten im Internet

"Was dein Feind nicht wissen soll, das sage deinem Freunde nicht." Arthur Schopenhauer besaß zwar zu seiner Zeit kein Facebook-Konto, doch sein Zitat mutet heute an wie eine Faustregel für den Gebrauch Sozialer Netzwerke: Auf Facebook und Co. nennt man hunderte Menschen seine Freunde, die man bisweilen nie persönlich getroffen hat.

Von Isabell Ullrich und Andreas Stopp (Moderation) | 01.08.2014
    Ein Kind surft an einem Laptop auf der Seite des sozialen Netzwerks "Facebook".
    Warum teilen Nutzer so viel Privates mit der Öffentlichkeit? (dpa / picture alliance / Ole Spata)
    Und man teilt mit Ihnen zum Teil sehr persönliche Informationen wie private Fotos, Meinungen, Gefühle und Einstellungen, Vorlieben und Abneigungen. Auch neue Liebschaften werden vorgestellt und verflossene Partner in die Wüste geschickt.
    Wenn der Nachbar ein Steak zu Mittag isst, die Kollegin am Vorabend wild gefeiert hat oder die Schwester ein Kind erwartet, dann erfährt man das heute gemeinsam mit Millionen weiterer Nutzer aus den Sozialen Netzwerken. Auch wenn man es manchmal gar nicht wissen möchte. Oder vielleicht doch? Ist es nicht auch ganz schön, am Leben des ausgewanderten Schulfreunds weiterhin teilhaben zu können?
    Was bringt die Nutzer sozialer Netzwerke dazu, private Informationen mit ihren sogenannten Freunden oder gar mit der gesamten Öffentlichkeit zu teilen? Sind sie sich dessen bewusst, wer mitliest und was mit den Daten geschieht? Und wie beeinflussen diese Medien unsere Idee von Privatsphäre, unsere Kommunikation und unsere Gemeinschaften? Haben sich durch den Umgang mit Facebook und Co die Grenzen dessen verschoben, was als "privat" gilt?
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