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Präsidentschaftswahl
Litauen geht in die zweite Runde

Das Rennen um das Präsidentenamt in Litauen ist noch nicht entschieden. Amtsinhaberin Dalia Grybauskaite holte im ersten Wahlgang zwar die mit Abstand meisten Stimmen - aber keine absolute Mehrheit. Deshalb kommt es in zwei Wochen zur Stichwahl.

12.05.2014
    Nach vorläufigen Angaben der Wahlkommission erhielt die favorisierte Amtsinhaberin Dalia Grybauskaite rund 46 Prozent der Stimmen. Der sozialdemokratische Europaabgeordnete Zigmantas Balcytis kam mit fast 14 Prozent auf Platz zwei.
    Wer für die nächsten fünf Jahre das höchste Staatsamt in der Ex-Sowjetrepublik bekleidet, entscheidet nun eine Stichwahl zwischen Grybauskaite und Balcytis parallel zur Europawahl am 25. Mai. Dabei gilt die Wiederwahl der parteilosen Politikerin nach Ansicht von Kommentatoren als nahezu sicher. Grybauskaite bedankte sich in einer kurzen Ansprache in der Hauptstadt Vilnius bei ihren Unterstützern. "Dies ist ein großer Vertrauensbeweis", sagte sie über das Ergebnis. Sie forderte die Bevölkerung zur Teilnahme am zweiten Wahlgang auf.
    Herausforderer abgelegen
    Balcytis, der nur knapp vor Ex-Parlamentspräsident Arturas Paulaskas (Arbeitspartei) lag, rechnete sich trotz des deutlichen Vorsprungs von Grybauskaite Chancen aus. In der zweiten Runde werde er erfolgreicher abschneiden, sagte der frühere Finanzminister. Insgesamt hatten sich sieben Kandidaten um das höchste Staatsamt in dem baltischen EU- und Nato-Land beworben. Wahlberechtigt waren gut 2,5 Millionen Menschen. Die Wahlbeteiligung lag bei 52 Prozent.
    Grybauskaite trat ihr Amt im Juli 2009 an. Die frühere EU-Haushaltskommissarin ist das erste weibliche Staatsoberhaupt in Litauen seit der Unabhängigkeit 1990 von der damaligen Sowjetunion. Bei ihrer ersten Wahl vor fünf Jahren hatte sie fast 70 Prozent der Stimmen auf sich vereinen können.