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Presseausweis
"Wir erwarten, dass die Zugänge erleichtert werden"

Seit dem 1. Januar gibt es wieder einen bundeseinheitlichen Presseausweis. Die Geschäftsführerin der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union hofft, dass hauptberufliche Journalisten so leichter an Informationen kommen.

Cornelia Haß im Gespräch mit Antje Allroggen | 02.01.2018
    Mehrere Presseausweise liegen übereinander
    Der Presseausweis ist vor allem bei Demonstrationen und anderen Großveranstaltungen ein wichtiges Dokument für Journalisten (Volkmar Heinz / dpa) (dpa-Zentralbild)
    Der neue Presseausweis sieht kaum anders aus als der bisherige. Es gibt aber einen entscheidenden Unterschied: Das neue Dokument trägt die Unterschrift des Vorsitzenden der Innenministerkonferenz.
    Damit sollen zum Beispiel Polizisten leichter beurteilen können, wer ein hauptberuflicher Journalist ist. Das ist besonders bei Demonstrationen und anderen öffentlichen Veranstaltungen wichtig zu wissen.
    Leichterer Zugang zu Informationen
    Bisher war Medienmitarbeitern nach Ansicht der Geschäftsführerin der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju), Cornelia Haß, immer wieder der Zugang erschwert worden. "Wir erwarten, dass die Zugänge erleichtert werden, dass die hauptberuflich arbeitenenden Journalisten besser und problemloser an Informationen kommen", sagte Haß im Gespräch mit @mediasres.
    Zwischenzeitlicher Wildwuchs
    Bis 2008 hatte es bereits einen bundeseinheitlichen Presseausweis gegeben. Die Innenministerkonferenz stieg aber aus, unter anderem, weil sich neue Bewerber und alte Verbände nicht darauf einigen konnten, wer den Ausweis ausstellen durfte.
    Nach dem Ausstieg der Innenminister machten dju, der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und weitere Organisationen mit einem gemeinsamem Presseausweis weiter. Es kursierten aber auch viele andere Presseausweise. Zum Teil wurden diese auch an Nicht-Journalisten vergeben, die bei Demonstrationen in gesperrte Bereiche kommen oder Presserabatte erhalten wollten.
    Sechs Verbände arbeiten zusammen
    "Man bekam den Eindruck, als hätte die Innenministerkonferenz das Interesse verloren, sich weiter mit dem Thema zu befassen", sagte Haß im Deutschlandfunk. Das habe sich aber im Laufe der Jahre geändert.
    Den neuen, seit 2018 gültigen Presseausweis geben dju, DJV, der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), der Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) sowie der Fotografenverband Freelens heraus.