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Profitennis
"Es ist sehr schwierig, soziale Kontakte zu pflegen"

Julian Reister hat mit 30 Jahren seine Tenniskarriere beendet, weil ihm der Spaß abhanden gekommen ist. Nachdem er die Top 100 erreicht hatte, hätten ihm die Ziele gefehlt, sagte Reister im DLF. Sich neu zu motivieren, habe nur kurzfristig funktioniert.

Julian Reister im Gespräch mit Matthias Friebe | 15.01.2017
    Der Tennisprofi Julian Reister hat seine Karriere inzwischen beendet.
    Der Tennisprofi Julian Reister hat seine Karriere inzwischen beendet. (imago - EQ Images)
    Es sei sehr schwierig, soziale Kontakte zu pflegen, da man als Tennisprofi 30 bis 40 Wochen komplett unterwegs sei, sagte Reister. Viel im Flieger und in Hotels zu sein, habe genervt. Anfangs habe es Spaß gemacht, so Reiser, "aber wenn man das das 6. oder 7. Mal gesehen hat, ist es nicht mehr so unglaublich."
    Er habe immer Profi werden und in die Top 100 kommen wollen. Als er das erreicht hatte, sei das "ein unglaubliches Gefühl" gewesen, danach hätten ihm jedoch die Ziele gefehlt und der Spaß sei ihm verloren gegangen.
    Druck gehört dazu
    Er habe versucht, sich mit einem neuem Trainer zu schinden. Das habe aber nur kurzfristig funktioniert. Druck von außen sei zudem spürbar. Der gehöre aber zum Profisport.
    Wenn er selbst einen Spieler betreuen würde, so Reister, würde er sich eher individuell auf den Spieler einrichten, um ihn zu schützen und das Beste aus ihm herauszuholen.
    Die deutsche Weltranglistenerste Angelique Kerber habe mit ihrem Trainer Torben Beltz einen guten Weg gefunden und sich ein Umfeld geschaffen, in dem sie sich wohl fühle. Das sehe man in den guten Ergebnissen. Dieses Jahr könnte allerdings ein schwierigeres werden als das letzte, erfolgreiche. Sollte Kerber das Jahr unter den ersten fünf oder zehn beenden, sei das ein sehr gutes Ergebnis.
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    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.