Donnerstag, 18. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 10.01.2016

  • 00:05 Uhr

    Lass uns niemals erwachsen werden
    Die Lange Nacht des Dylan Thomas
    Von Kerstin Kilanowski
    Regie: Kerstin Kilanowski

    Ein Künstler, wie er im Buche steht. Schon mit 18 Jahren widmet sich Dylan Thomas mit großer Ernsthaftigkeit der Erschaffung einer Lyrik, wie man sie zuvor nicht gehört hatte. Schulabbrecher, gescheiterter Jungreporter, ohne Berufsausbildung - aber die literarische Welt Großbritanniens erkennt auf Anhieb das großartige Talent des unbekannten jungen Mannes aus der walisischen Provinz. Bis heute gilt Dylan Thomas als einer der wichtigsten und anspruchsvollsten Lyriker des 20. Jahrhunderts. Seine schwer übersetzbaren Gedichte spielen mit metaphysischen Bildern aus der Natur, handeln von der Stellung des Menschen in einem unbegreiflichen Kosmos, der Vergänglichkeit von Liebe. Gewürzt mit prallem Humor sind dagegen seine Essays und Kurzgeschichten, die den absurd-komischen Alltag der kleinen Leute aus Südwales wiedergeben. Da wimmelt es von griesgrämigen Kapitänen, religiösen Eiferern und tratschenden Dorfweibern. Über dem allzu menschlichen Miniatur-Welttheater schwebt die Meeresatmosphäre von Ebbe und Flut, voller Seevögel, die sich im brechenden Licht spiegeln. Das Hörspiel 'Unter dem Milchwald' mit seinen über 60 Stimmen gehört zu den großen Klassikern der Radiokunst. An ein Leben zwischen Sauftouren in den Dorfkneipen und der stürmischen Ehe mit seiner ebenso unkonventionellen Frau Caitlin erinnern Dylan Thomas‘ Briefe und die Memoiren von Zeitgenossen. Welche Spuren das literarische Werk bis heute hinterlassen hat, erfuhr die Autorin dieser 'Langen Nacht' auch in spannenden Interviews: die Enkelin von Dylan Thomas verwaltet den Nachlass ihres berühmten Großvaters; ein Bauer aus Thomas‘ Heimatdorf hat auf seinem Grundstück einen Poesie-Spaziergang angelegt; ein Pensionär verwandelte Thomas‘ Geburtshaus mit viel Liebe in ein Lebendes Museum. Und Elke Heidenreich, Literaturkritikerin und Fan des walisischen Dichters, wirft mit großer Leidenschaft einen verständnisvollen Blick auf die Schattenseiten von Dylan Thomas.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Samir Odeh-Tamimi
    Challumót

    Gunnar Brandt-Sigurdsson, Stimme
    Jeremias Schwarzer, Blockflöte
    Matthias Jann, Posaune
    Roland Neffe, Schlagwerk
    Johan Bossers, Klavier

    Aufnahme vom 5.4.08 beim Forum neuer Musik aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Ludwig van Beethoven
    Sinfonie Nr. 3 Es-Dur, op. 55 'Eroica'
    Anima Eterna
    Leitung: Jos van Immerseel

  • 06:10 Uhr

    Johann Schelle
    'Gott, sende dein Licht'. Kantate
    King's Consort
    Leitung: Robert King

    Johann Sebastian Bach
    'Mein liebster Jesus ist verloren'. Kantate am 1. Sonntag nach Epiphanias für Alt, Tenor, Bass, Chor und Orchester, BWV 154
    Bernhard Landauer, Countertenor
    Christoph Prégardien,Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    Amsterdam Baroque Choir and Orchestra
    Leitung: Ton Koopman

    Georg Friedrich Händel
    Konzert für Orgel und Orchester Nr. 5 g-Moll, HWV 310
    Lorenzo Ghielmi, Orgel
    La Divina Armonia
    Leitung: Lorenzo Ghielmi

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    'Singet dem Herrn ein neues Lied'. Psalm 98 für Soli, Chor und Orchester, op. 91
    Andrea Lauren Brown, Sopran
    Monica Groop, Alt
    Werner Güra, Tenor
    Kammerchor Stuttgart
    Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
    Leitung: Frieder Bernius

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Kulturhauptstadt Breslau

    Schia und Sunna - Ein Interview mit der Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur

    Anti-Islam Demos in Köln

    Selbstbild arabischer Männer - Ein Interview mit dem Politologen Asiem El Difraoui

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Shakespeare-Jahr 2016 - Ein Interview mit dem Literaturwissenschaftler Tobias Döring

    Denk ich an Deutschland: die Schriftstellerin Marion Brasch

    Am Mikrofon: Wolfgang Koczian

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Der Anfang, das Sein und das Nichts - Das Staunen des Astrophysikers
    Von Harald Lesch
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 75 Jahren: Joseph Kesselrings Kriminalkomödie "Arsen und Spitzenhäubchen" wird in New York uraufgeführt

  • 09:30 Uhr

    Die Stadt planen (1/4)
    Die Stadt in der Schönheitsfalle
    Der Architekturhistoriker Thilo Hilpert im Gespräch mit Marietta Schwarz
    (Teil 2 am 17.01.16)

    Der Architekturhistoriker Thilo Hilpert beschäftigt sich seit einem halben Jahrhundert mit den Ideen der modernen Stadtplanung, die 'Bandstadt' der japanischen Metabolisten oder Le Corbusiers 'Funktionelle Stadt' haben ihn stets mehr fasziniert als der "postmoderne Schönheitsstädtebau" der Gegenwart. Er sagt: Wir stehen heute vor ähnlichen Herausforderungen wie vor 100 Jahren, nämlich: Wie reagieren wir auf Zuwanderung und Wohnungsnot? Wie lösen wir die Fortbewegung in der Stadt? Aber wir suchen eigentlich nicht nach Antworten.
Thilo Hilperts Buch 'Century of Modernity - das Jahrhundert der Moderne' mit Essays und Texten aus den vergangenen Jahrzehnten erschien im Frühjahr 2015.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der St. Jakobi Kirche in Peine
    Predigt: Pastor Frank Niemann
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Klaus Bouillon, CDU, Innenminister des Saarlandes, Vorsitzender der Innenministerkonferenz

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    In einem Land, das es nicht gibt
    Reise in die umstrittene Region Bergkarabach

    Der Wiener Zentralfriedhof
    An den Gräbern von Musikern, Malern und Filmstars

    Ein Leben als Trapper
    Spurensuche in der weiten Wildnis Alaskas

    Blattgold für Kirchen und Paläste
    Bei den Goldschlägern im fränkischen Schwabach

    Seebad und Kulturstadt
    Prachtbauten und mondäne Uferpromenaden in San Sebastian

    Am Mikrofon: Sören Brinkmann

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Cathy Milliken, Musikerin und Komponistin, im Gespräch mit Michael Langer

    Catherine Milliken, 1956 in Brisbane geboren, studierte in ihrem Heimatland Australien Oboe und Klavier. In Europa setzte sie ihre Ausbildung fort und lernte unter anderem beim Schweizer Oboisten Heinz Holliger. Als Gründungsmitglied des Ensemble Modern arbeitete sie mit den unterschiedlichsten Dirigenten und Komponisten zusammen, etwa mit Pierre Boulez, Peter Eötvös, Frank Zappa und György Ligeti. Selbst komponierte und schrieb Catherine Milliken Kammermusik, Hörspiele, Theater- und Filmmusik. Darüber hinaus war sie Leiterin der Education-Abteilung der Berliner Philharmoniker. Zurzeit komponiert sie für das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks im Rahmen der Münchner Konzertreihe 'music viva'.

  • 15:05 Uhr

    Ein moderner Troubadour - der amerikanische Folkmusiker und Einzelkämpfer Christopher Paul Stelling
    Von Jan Tengeler

    Christopher Paul Stelling ist ein Vollblutmusiker, ein Troubadour, der immer unterwegs ist, um seine Musik unter die Leute zu bringen - nicht um seiner selbst willen, nicht um der Leute willen, sondern um der Musik willen. Der in Florida geborene 33-Jährige ist ein Virtuose auf der Gitarre, seine Stimme klingt rau und rauchig. In den Songs geht es um die existenziellen Dinge des Lebens, um die Angst, das Scheitern, das Unbekannte. Stilistisch orientiert sich Stelling an der Rootsmusic seiner Heimat, an Folk und Americana, an Blues und Country. Fünf CDs hat er inzwischen veröffentlicht - den Status des Geheimtipps hat er also längst überwunden. Und wenn auf ausgedehnten Touren durch Europa trotzdem nur eine Handvolle Gäste im Publikum sitzen, trägt er es mit Fassung. Es geht ja, wie gesagt, nur um die Musik und um das, was gesagt werden muss. An inhaltlicher wie stilistischer Ehrlichkeit lässt dieser Musiker nichts zu wünschen übrig.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Peter Sprengel: Rudolf Borchardt. Der Herr der Worte. Biographie
    (Verlag C.H.Beck)
    Vorgestellt von Helmut Böttiger

    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Bestechend brillant
    Die Schönheit der Algorithmen
    Von Maximilian Schönherr

    Eine 19-jährige Unternehmerin aus Erlangen liebt den Hash-Algorithmus. Wenn sie über ihn spricht, leuchten ihre Augen. Ein Beobachter könnte dagegen überrascht sein: So viel Zuneigung  für eine spröde Liste von Rechenvorschriften?
    Denn genau das sind Algorithmen: Rezepte, aus denen Computerprogramme entstehen. Keine Software ohne Algorithmen. Algorithmen können teuer sein, weil der Erfinder sie hat patentieren lassen und zur Verwendung Lizenzen verlangt. Die Nachfrage zur Lösung neuer und alter Problemen ist riesig. Je eleganter ein Algorithmus ist, desto weniger Rechenpower wird er benötigen, um zum Ziel zu kommen.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Edition mit Standpunkt - Hitlers "Mein Kampf" ist lesbar geworden
    Stefan Koldehoff im Gespräch mit Andreas Wirsching, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte, München

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    "An und Aus" - Roland Schimmelpfennigs neues Stück in Mannheim

    "Was ist deutsch"? Der Schriftsteller Feridun Zaimoglu im Gespräch

    Inszenierung und Kritik - Ein Blick auf Breslau als europäische Kulturhauptstadt

    Tagung in Weimar: "Der aufrechte Gang im windschiefen Kapitalismus"

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Ohne Vision: Die Zukunft der Lausitz nach dem Vattenfall-Rückzug

  • 20:05 Uhr

    Sound-Effekte
    Die Pop-Musik und ihre Klangkulturen
    Von Olaf Karnik und Volker Zander
    Regie: Hannah Georgi
    Produktion: DLF 2016

    Ohne Effekte keine Popmusik. Ob Hall, Verzerrer, Autotune, Tremolo, Wah-Wah, Echo und Delay: Effekte sind weit mehr als akustischer Zierrat. Sie markieren die Stile und Genres, dienen als Zeichen und Bedeutungsträger, sorgen dafür, dass die Fans zwischen Rock'n'Roll und Rock, Funk, Dub, Techno und R&B unterscheiden können. Die Welt der Effekte scheint dabei mit der Welt der Affekte zu korrespondieren. Das Feature fragt nach Kunst und Technik im Klang des Pop und nimmt psychoakustische und emotionale Aspekte ins Visier. Musiker, Produzenten, Sound Designer, Popwissenschaftler und Fans spekulieren über Rolle und Wirkung der Soundeffekte in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

  • 21:05 Uhr

    Mustonen trifft Beethoven
    Ein Uraufführungsabend vom Kammermusikfest "Spannungen" 2015
    Von Oliver Cech

    Virtuoser Pianist, leidenschaftlicher Komponist und Dirigent: Olli Mustonen ist das alles in Personalunion. Beim Festival "Spannungen" im Wasserkraftwerk Heimbach konnte ihn das Publikum am 12. Juni 2015 gleich in mehreren Rollen erleben. Der Finne führte eigene Kammermusik auf, gemeinsam mit seiner Frau Sole, einer Oboistin. Mustonens Oboenquartett enthält kaum verborgen Beethoven-Zitate; gleichsam als Vorspiel dazu passte im Heimbacher Programm Beethovens frühes Bläserquintett opus 16. Den Höhepunkt des Abends bildete indes die Uraufführung von Olli Mustonens neuem Klavierquintett: ekstatische Musik auf der Grundlage eines barocken Bass-Schemas.

  • 23:30 Uhr

    Der Schmerz spielt mit.

    Sportgespräch mit DHB-Team Manager Oliver Roggisch über körperliche
    Belastung im Handball und die Ausblicke auf die EM in Polen.

    Die Fragen stellt Marina Schweizer.