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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 30.01.2016

  • 00:05 Uhr

    Eifelgeist
    Von Martin Heindel
    Regie: der Autor
    Mit: Nico Holonics, Jonas Baeck, Janina Stopper, Natalie Spinell, Jonathan Dümcke, Peter Zumstein, Tom Zahner, Oliver Stritzel u.a.
    Musik: Haarmann
    Produktion: WDR 2013
    Länge: ca. 54'

    Drei Jungs. Zwei Mädels. Eine Mountainbike-Tour durch die Eifel. Eigentlich wollten die Jungs die Tour allein machen, aber Sabrina und Ann lassen sich nicht abwimmeln - und werden sich bald wünschen, nie mitgekommen zu sein. Erst taucht ein merkwürdiger Typ auf einem uralten Fahrrad auf, der 'das Tor' sucht. Dann zieht Nebel auf. Karte und Übersicht gehen verloren, Handys spielen verrückt. Falsche Richtungsangaben von degenerierten Dörflern führen zu noch mehr Irrwegen und einem Sturz. Sabrina macht Patrick eine Szene. Der Streit spaltet die Gruppe, und am Abend kommt nur ein Teil von ihnen im Hotel an. Patrick und Ann dagegen verbringen die Nacht in einem verlassenen Bunker. Im Traum erscheint Ann ein Amerikaner, der behauptet, sein Name sei Ernest Hemingway, "and the year is 1944".

  • 01:05 Uhr

    Jazz

    Zeitläufe - Wolfgang Dauner zum Achtzigsten
    Root 67 - Jazz in der Hippie-Ära: Pharoah Sanders, Charles Lloyd, Cannonball Adderley, Oregon u.v.a.

    Mit Odilo Clausnitzer

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Jürgen Zurheide

  • 09:05 Uhr

    Vor 40 Jahren: Die letzte Folge der ZDF-Serie "Der Kommissar" wird ausgestrahlt

  • 09:10 Uhr

    Im Schutz der Masken - Narrentreffen der schwäbisch-alemannischen Fasnet in Lindau/Bodensee

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Die Schauspielerin Sophie von Kessel

    Sophie von Kessel, die 1968 als Diplomatentochter in Mexiko geborene Schauspielerin, zählt heute zu den etablierten und vielseitigen Theater- und Filmschaffenden in Deutschland, eine Schauspielerin, deren Bühnenkarriere Anfang der 90er-Jahre begann. Ihre erste künstlerische Heimat war Aachen, nachdem sie bereits Studien am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und an der Juilliard-School für Schauspielkunst in New York absolviert hatte. Was folgte, waren die Schauspielhäuser von Köln, Berlin und München. 1993 wirkte Sophie von Kessel in Andrzej Wajdas Stück 'Wesele' erstmals bei den Salzburger Festspielen mit. In den Jahren 2008 und 2009 verkörperte sie dann dort die Buhlschaft in Hugo von Hofmannsthals 'Jedermann'. Heute ist die Schauspielerin Ensemblemitglied des Residenztheaters in München und steht zurzeit als Iokaste und Emma Bovery genauso auf der Münchener Bühne, wie auch als Marlene in 'Die bitteren Tränen der Petra von Kant' von Rainer Werner Fassbinder. Vor der Kamera stand die Schauspielerin erstmals 1992, spielte die Hauptrolle der Medizinstudentin Christine Berger in der zwei Jahre lang laufenden Serie 'Schloss Hohenstein'. Es folgten Filme recht unterschiedlichen Genres, von Pilcher-Verfilmungen wie 'Stürmische Begegnung' über Krimis wie 'Tatort' und 'Anwalt Abel' bis hin zu Komödien und Melodramen. "Das Spannende an meinem Beruf ist, ich kann die verschiedensten Sachen machen, denn die Theaterarbeit ist so ganz anders als der Film und doch ist die Basis die gleiche." So resümiert Sophie von Kessel in einem Interview die Attraktivität ihres Schauspielerlebens.

  • 11:05 Uhr

    Volk sucht Heimat - Aramäer und Assyrer zwischen Deutschland und der Türkei
    Mit Reportagen von Susanne Güsten
    Am Mikrofon: Katrin Michaelsen

    Schwäbisch und Ruhrpott-Dialekt wird in den christlichen Dörfern des Tur Abdin in der Südosttürkei gesprochen, denn viele Bewohner sind erst im letzten Jahrzehnt aus Deutschland zurückgekehrt. Untereinander sprechen sie vor allem Aramäisch - die Sprache, die schon Jesus Christus gesprochen hat und die sie an ihren uralten Glauben und ihre Heimat am Tigris bindet. Die Suryoye - auf Deutsch auch Aramäer oder Assyrer genannt - sind eines der ältesten christlichen Völker der Welt. Fast ein Wunder ist es, dass es sie überhaupt noch gibt. Vom Völkermord an den anatolischen Christen 1915 dezimiert, flohen die meisten Suryoye im Laufe des 20. Jahrhunderts vor türkischem Assimilationsdruck und kurdischer Zuwanderung nach Europa. Heute leben noch 2.000 Suryoye im Tur Abdin - und 300.000 in Europa. In Deutschland wird schon lange Aramäisch gesprochen: In über 50 deutschen Städten gibt es Suryoye-Gemeinden sowie ihre Verbände, Fußballteams und Folklorevereine.

    Mit rund 100.000 Menschen - fast alle deutsche Staatsbürger - ist die weltweit größte Bevölkerung dieses urchristlichen Volkes heute in Deutschland zu Hause. Das Heimweh nach dem Tur Abdin hat die Suryoye aber nie losgelassen, und als die Türkei vor 15 Jahren einen demokratischen Reformkurs einschlug, war das für sie das Startsignal zur Heimkehr nach Südostanatolien. Hunderte Aramäer sind seither in die Türkei zurückgekehrt, Tausende haben ihre Häuser, Kirchen und Dörfer dort wieder aufgebaut. Die Rückkehrer haben verlassene Dörfer zu neuem Leben erweckt, keltern Wein nach biblischem Rezept und geben die erste aramäische Zeitung in der Geschichte der Türkischen Republik heraus. Doch mit dem Rückfall der Türkei in Krieg, Gewalt und undemokratische Gewohnheiten ist die Zukunft der Suryoye in ihrer Heimat wieder ungewiss geworden. 'Gesichter Europas' porträtiert das urchristliche Volk zwischen der alten Heimat im Tur Abdin und der neuen Heimat in Deutschland.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    USA: Vor den Vorwahlen im Iowa

    Jordanien richtet sich auf einen langen Krieg in Syrien ein

    Terror-Zone Nordwest-Afrika - Wie IS und Al Qaida die Region unterwandern

    Afrika greift nach den Sternen: Die Weltraum-Strategie der Afrikanischen Union

    Am Mikrofon: Robert Baag

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Geschichte hautnah erleben - aber wie?
    Über die Rolle von Gedenkstätten im Geschichtsunterricht
    'Campus & Karriere' fragt: Welche Rolle spielen Gedenkstättenbesuche derzeit im Geschichtsunterricht? Wie müssen sie eingebunden werden, damit bei den Schülern etwas hängen bleibt? Und: Warum wissen Schüler so wenig über die Geschichte des 20. Jahrhunderts?

    Gesprächsgäste
    Sylvia Löhrmann, Schulministerin NRW
    Jochen Voit, Leiter Gedenkstätte Andreasstraße im ehemaligen Erfurter Stasigefängnis
    Peter Droste, Vorsitzender des Geschichtslehrerverbandes NRW
    Babette Winter, Staatssekretärin für Kultur in der Staatskanzlei Thüringens
    Am Mikrofon: Manfred Götzke

    Beitrag:
    "Nur drüber laufen bringt nichts"
    Wie NRW-Schüler und Lehrer den Besuch der Gedenkstätte Auschwitz vorbereitet haben

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    „Wir standen in Räumen, wo wirklich Menschen gestorben sind. Und das ist echt ergreifend“, sagte ein Essener Gymnasiast diese Woche nach einem Besuch in Auschwitz. Wohl keinen Schüler lässt der Besuch einer KZ-Gedenkstätte oder eines ehemaligen Stasi-Gefängnisses kalt. Aber lernen Schüler auch wirklich mehr, wenn sie sich mit Geschichte nicht nur in der Schulklasse beschäftigen, sondern auch an 'außerschulischen Lernorten'? Die Forschungsstelle SED-Staat kam zu dem Schluss: leider nicht. Die Wissenschaftler machen dafür die mangelnde Vertiefung solcher Besuche verantwortlich. Der historische Ausflug müsse im Unterricht auch vor- und nachbehandelt werden.
    Dabei zeigen Studien immer wieder: Eine bessere Vermittlung - gerade der jüngeren Geschichte - ist dringend geboten: Eine neue Studie aus Erfurt etwa kommt zu dem Ergebnis, dass nur die Hälfte der 18- bis 24-jährigen Thüringer die DDR für einen Unrechtsstaat hält. Die Thüringer Landesregierung erwägt angesichts dieser Defizite, DDR-Wissen prüfungsrelevant zu machen. Außerdem wird über Pflichtbesuche in Gedenkstätten nachgedacht.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin
    Der Inbegriff des "Uncoolen"? - Phil Collins wird 65
    Bereits von Genesis-Fans der ersten Stunde wurde er gedisst, da er der Nachfolger von Peter Gabriel war. Als Phil Collins in den 90ern immer mehr Songs und Soundtracks mit eingängigen Melodien und glatter Produktion schrieb, traf er einerseits den Nerv der Massen, wurde andererseits immer uncooler. Heutzutage zählen sich viele junge Musikerinnen und Musiker wie Lorde, Florence and the Machine und Kanye West zu den Fans von Phil Collins. Der wird heute 65.

    Glücksgefühle, die aus Melancholie und Traurigkeit entstehen - Steven Wilson mit neuem Album auf Welttournee
    Der Brite Steven Wilson ist Gitarrist, Komponist, Sänger, Produzent, Label-Inhaber und einer der Meister im Progressive Rock. Manche kennen ihn von seinen Bandprojekten Porcupine Tree oder Blackfield. Seit einigen Jahren liegen diese auf Eis und Wilson widmet sich seinem Solo-Projekt. "4 1/2" heißt sein neues Album, mit dem er zurzeit auf Welttour ist.

    "Black history is american history" - Der Ground Zero Blues Club in Mississippi wird 15
    Morgan Freeman kennt man in erster Linie als oscarprämierten Schauspieler, als Regisseur und Produzent. Aber der 78-Jährige ist auch Besitzer des berühmtesten Blues Clubs im Staat Mississippi: des Ground Zero Blues Club in Clarksdale. Dieser feiert nun seinen 15. Geburtstag.

    Am Mikrofon: Anja Buchmann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    Der Baobab-Verlag und der Peter Hammer Verlag im Portrait

    Der Baobab Verlag (Basel)
    Babak Saberi / Mehrdad Zaeri: Ein großer Freund
    Meme Mc Donald / Pryor Boori Monty/ Barbara Brennwald: Njunjul
    Ana Paula Ojeda / Juan Palomino/Jochen Weber: Der Feuerdieb
    John Kilaka / Christine Hatz / Anna Katharina Ulrich: Frische Fische
    Ein Beitrag von Martina Wehlte

    Der Peter Hammer Verlag wird 50 Jahre (Wuppertal)
    Ein Gespräch mit Monika Bilstein
    Peter Holzwarth / Wolf Erlbruch: Der Kleine Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hatte
    Ernesto Cardenal: Psalmen
    Eduardo Galeano: Die offenen Adern Lateinamerikas
    Gioconda Belli: Die bewohnte Frau
    Gilles Reckinger: Lampedusa
    Hermann Schulz: Die schlaue Mama Sambona
    Mehrnousch Zaeri Esfahani: 33 Bogen und ein Teehaus

    Am Mikrofon: Tanya Lieske

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    Mehr Bits für Bitcoins
    Die virtuelle Währung steht vor wichtigen Weichenstellungen

    Hearn steigt aus
    Scheitert die digitale Währung wegen des Absprungs eines Programmierers?

    Aktuell:
    Datenbank-Fusion
    Facebook kombiniert seine Userprofile mit denen von whatsapp

    Cui bono kommt oft später
    Open Data-Projekte zahlen sich langfristig aus

    Das Digitale Logbuch
    Coinnection

    Info-Update

    Sternzeit, 30. Januar 2016
    Hyakutake überholt Hale-Bopp

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Instrumentalisierung der Flüchtlingskrise
    Der Informationskrieg des Kreml und die Deutschen
    Gespräch mit Brigitte Baetz

    Werbezeitenbeschränkung und Gremienreform
    Das neue WDR-Gesetz hilft den Verlegern
    Gespräch mit Fritz Wolf

    Mediengenossenschaften als Ultima Ratio der Pressefreiheit?
    Eine Tagung an der Viadrina-Universität Frankfurt/Oder

    O-Ton-Nachrichten u.a. :
    Mehr Geld für TV-Produzenten: ARD will private Unternehmen stärker beteiligen
    „Uns reicht es!“: Berliner Zeitung will jede Drohung gegen Journalisten zur Anzeige bringen
    Gleiches Recht für Online und Print?: Bundesregierung will ermäßigte Mehrwertsteuer auch für E-Paper

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Metamorphosen der Landschaft - Jean Dubuffet in der Fondation Beyeler in Riehen

    Ein neues Opernhaus für München?David Marton inszeniert Bellinis "La Sonnambula" an den Kammerspielen

    Theater als Landschaft - Philippe Quesne inszeniert "Caspar Western Friedrich" an den Münchner Kammerspielen

    „Eine relative Vernichtungstheorie“ - Das musikalisch-literarische Potpourri „Mord an Mozart“ an der Berliner Staatsoper im Schillertheater

    Am Mikrofon: Beatrix Novy

  • 18:40 Uhr

    Die Macht der Populisten - Der US-Vorwahlkampf beginnt

  • 20:05 Uhr

    Lesung: Dževad Karahasan
    Gesprächspartner: Katharina Raabe und Lothar Müller
    Moderation: Maike Albath

    Wie kommt es zum Niedergang einer blühenden Kultur? In seinem neuen Roman 'Der Trost des Nachthimmels', der in diesem Frühjahr auf Deutsch erscheint, erzählt der große bosnische Schriftsteller Dževad Karahasan, wie religiöser Fundamentalismus eine vitale, von geistiger Vielfalt und Toleranz geprägte Epoche zerstört. Es geht um das Reich der Seldschuken im 11. Jahrhundert. In der Hauptstadt Isfahan stirbt völlig überraschend ein angesehener Mann. Der Sohn des Verstorbenen will wissen, was dahinter steckt. Er sei vergiftet worden, vermutet der Hofastronom, und kurze Zeit später zerreißen Intrigen und soziale Spannungen das Reich, während Kreuzritter und Mongolen es von außen angreifen. Mit eindrucksvoller epischer Kraft zeichnet Dževad Karahasan die Geschichte eines Zerfalls nach. Gleichermaßen in der mitteleuropäischen und islamischen Kultur verwurzelt, prägen den 1953 im bosnisch-herzegowinischen Duvno als Sohn einer gläubigen Muslimin und eines überzeugten Kommunisten geborenen Schriftsteller seit jeher ganz unterschiedliche Welten. Der Frühzeit des Islams hatte sich Karahasan, 2004 mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet und Verfasser zahlreicher erzählerischer und essayistischer Werke, in seinem arabeskenreichen Roman 'Der östliche Divan' (1993) zugewandt. Ob sich seine Wahrnehmung geändert hat, wird Gegenstand des Gesprächs mit der Osteuropaexpertin und Lektorin des Suhrkamp-Verlages, Katharina Raabe, und dem Literaturredakteur der Süddeutschen Zeitung, Lothar Müller sein.

  • 22:05 Uhr

    Revisited
    Forum neuer Musik 2001

    Robert Ashley
    Au pair

    Robert Ashley, Stimme
    Jacqueline Humert, Stimme
    Too Hamilton, Live-Elektronik

    Aufnahme vom 2.3.01 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal

    Die zweite Ausgabe des Forum neuer Musik richtete im März 2001 Blicke nach Lateinamerika, Japan, Italien, insbesondere aber in die Vereinigten Staaten. Im Fokus: Robyn Schulkowskys Nachtkonzert mit Schlagmusik u.a. von Cage, Feldman, Wolff und Lucier sowie das Eröffnungskonzert mit Robert Ashley. Ashley (*1930) präsentierte im Deutschlandfunk Arbeiten, in denen sich Szenarien aus der US-amerikanischen Wohlstandsgesellschaft und Erfahrungen aus dem Fernsehstudio in einer ganz eigenen Form musikalisch-textlicher Umsetzung miteinander verbanden. Im Mittelpunkt der Sendung erklingt ein größerer Ausschnitt aus 'Au pair'. Unter dem Motto 'Revisited' passieren alle Konzerte aus 17 Jahren Forum neuer Musik im Vier-Wochen-Rhythmus noch einmal Revue. Festivalleiter Frank Kämpfer erweitert die Retrospektive aus seiner Sicht jeweils um ein heutiges Stück.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Immer nur lächeln, immer vergnügt?
    Eine Lange Nacht vom Niedergang der Musikkultur im Dritten Reich
    Von Helmut Braun
    Regie: Rainer Clute
    Wiederholung vom 03./04.11.2000

    Der Rassenwahn der Nationalsozialisten machte auch vor der Musik nicht halt. Rein sollte die deutsche Musik sein, rein von allem Undeutschen, Nichtarischen. Die jüdischen Musiker, die Dirigenten, die Sänger und Sängerinnen, die Intendanten verloren ihre Anstellungen. Rundfunk und Film waren willige Vollstrecker dieser offiziösen Verweigerung. Jüdische Komponisten wie Schönberg, Weill, Korngold, Hollaender, Nelson, May, Abraham durften ihre Werke nicht mehr aufführen. Auch sie wurden verfemt, verdrängt, verboten. Doch auch Nichtjuden traf die Ächtung der Nationalsozialisten: der "atonale" Hindemith erhielt Aufführverbot, der "Niggermusik" schreibende Ernst Krenek ebenso, verpönt waren die Lieder der "Eunuchen", der Comedian Harmonists, die Songs der "Vaterlandsverräterin" Marlene Dietrich. Zwischen zackigen Aufmärschen und Operettenseeligkeit vollzog sich der Niedergang der Musikkultur unter den Augen und dem Beifall einer breiten Öffentlichkeit. Im bewussten Kontrast zu einer Auswahl sogenannter entarteter Musik dokumentiert die 'Lange Nacht' diesen Prozess in Originaltönen und -dokumenten.