Donnerstag, 28. März 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 01.01.2017

  • 00:05 Uhr

    Songhunters: John A. Lomax und Alan Lomax
    Eine Lange Nacht über amerikanische Volksmusik
    Von Dietrich Leube
    Regie: Stefan Hilsbecher

    John Avery Lomax (1867 - 1948) und sein Sohn Alan (1915 - 2002) gelten als die Retter der genuin amerikanischen Volksmusik vor dem Vergessen, mithin eines zentralen kulturellen Erbes der USA. Heerscharen von Musikern des Rock'n'Roll, die Rolling Stones, die Beatles, Tom Waits, Chuck Berry, Bob Dylan oder Joe Cocker wären undenkbar ohne die Vorbilder von schwarzen Bluesmusikern wie Leadbelly, Muddy Waters oder Mississippi Fred McDowell, ohne die Old Mountain Music der schottischen und irischen Einwanderer aus den Apalachen, ohne die Balladen eines Woody Guthrie - Musik großartiger Laienmusiker, an der die Plattenindustrie kein Interesse hatte. Ohne die lebenslange leidenschaftliche Arbeit des Musikanthropologen John A. Lomax, seines Sohns Alan Lomax und zeitweise der ganzen Familie wären sie womöglich unbekannt geblieben. Denn diese Musik lebte am unteren Rand der amerikanischen Gesellschaft, auf den Baumwollplantagen des Südens, unter Wanderarbeitern, Landstreichern und armen Halbpächtern, in Gefängnissen und Kaschemmen, wo man sich als Fremder besser nicht blicken ließ. Vater und Sohn Lomax haben sie aufgespürt, aufgezeichnet und Zigtausende dieser Tondokumente in der Library of Congress archiviert. Alan Lomax hat vor allem aber dafür gesorgt, dass diese im Verschwinden begriffene musikalische Kultur über das Radio und später auch über TV-Kanäle eine Öffentlichkeit erreichten, in der ihr Erbe übernommen und in unendlichen Metamorphosen weitergegeben wurde. "Alan Lomax ist eine absolut zentrale Figur in der Kultur des 20. Jahrhunderts. Wo immer man sich in der Welt der Popmusik und ihrer Geschichte umsieht, wird man ihm begegnen.", so Brian Eno, englischer Musiker und Musiktheoretiker.

  • 02:05 Uhr

    Pro Swing Neujahr
    Am Mikrofon: Götz Alsmann

  • 06:05 Uhr

    Johann Hermann Schein
    'Singet dem Herrn ein neues Lied'. Psalmvertonung zu 8 Stimmen und Basso continuo
    La Capella Ducale
    Musica Fiata Köln
    Leitung: Roland Wilson

    Orlando Gibbons
    Zwei 'In Nomine' Vertonungen a 5
    Ensemble Phantasm

    Andreas Hammerschmidt
    'Herr unser Herrscher'. Geistliches Konzert für Sopran, Streicher und Basso continuo
    Weser-Renaissance Bremen
    Leitung: Manfred Cordes

    Antonio Vivaldi
    Concerto für Violine, Oboe, obligate Orgel und Chalumeau C-Dur, RV 779
    Camerata Köln

    Johann Sebastian Bach
    'Herr Gott, dich loben wir'. Kantate am Neujahrstag, BWV 16
    Derek Lee Ragin, Countertenor
    Julian Podger, Tenor
    Gotthold Schwarz, Bass
    Monteverdi Choir
    English Baroque Soloists
    Leitung: John Eliot Gardiner

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Katzen sind interessante Leute - Die Kinderbuchautorin Judith Kerr im Gespräch mit Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Ich schenke euch ein neues Herz…“ Was die Kirche zum gesellschaftlichen Wandel beitragen kann
    Von Pfarrerin Cornelia Coenen-Marx, Garbsen
    Evangelische Kirche

  • 09:05 Uhr

    Vor 125 Jahren: Die Einwanderungsbehörde auf Ellis Island wird eröffnet

  • 09:10 Uhr

    Neue Musik

  • 09:30 Uhr

    Fremdgehen
    Grammatische Reflexionen
    Von Thomas Palzer

    Wenn wir an Grammatik denken, haben wir eher gemischte Gefühle. Der Grammatiker Robert Stockhammer von der LMU München sagt: "Das grammatische Wissen ist Macht, die vor allem in der Regulierung des Fremden mit den Mitteln der Schrift ausgeübt und in der Literatur reflektiert wird." Jede Grammatik ist eine Philosophie der Sprache, Grammatik ist die Schlüsseltechnologie unserer Zivilisation. Sie kann nicht erlernt, sie muss intuitiv erfasst werden. Der Muttersprachler 'hört', ob ein Satz so geht oder nicht so geht. Grammatik selbst wird gern beschrieben durch die Metapher des Ingenieurs: Man baut Sätze, konstruiert Satzbaupläne oder komplexe grammatische Gebilde. Das Problem jeder Sprache ist, dass sie in Kontakt mit anderen steht. So äußert sich Kulturkritik mit Vorliebe als Kritik an Wörtern: Welches Fremdwort ist gut, welches überflüssig und welches schlecht. An den Wörtern besteht das größte Interesse, denn Wörter gehören zum wichtigsten Bestandteil der Sprache. Das Metawissen über Sprache nennen wir Grammatik - knowing what. Eine Sprache sprechen können bedeutet dagegen: knowing how.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Mutterhauskirche der Mauritzer Franziskanerinnen in Münster
    Predigt: Spiritual Pater Michael Plattig O.Carm
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Margot Käßmann, Botschafterin für das Reformationsjubiläum 2017

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

  • 13:30 Uhr

    "Viel mehr kann man nicht erreichen"
    Der 65. Internationale Musikwettbewerb der ARD
    Von Susanna Felix

    Knapp 200 junge Musikerinnen und Musiker aus 36 Ländern sind im vergangenen Herbst zum 65. Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München angetreten. Der Wettbewerb wurde bereits für viele Künstler zum Sprungbrett für die ganz große Karriere. Drei Wochen lang spielten sie um die heiß begehrten Preise - 2016 neben Horn auch in den exotischen Fächern Harfe und Kontrabass sowie in der Königsdisziplin Streichquartett. Am Ende gab es drei erste Preise, fünf zweite und fünf dritte. Hinter den Teilnehmern liegt eine spannende und nervenaufreibende Zeit, in der es auch die eine oder andere Panne auf der Bühne gab. Doch am Ende sind Stress und Mühen vergessen, die Preisträger im Glücksrausch. Denn diese Auszeichnung gilt als Schlüssel zum musikalischen Olymp. Oder wie es einer der Gewinner auf den Punkt brachte: "Viel mehr kann man nicht erreichen!"

  • 15:05 Uhr

    Das Magazin
    Neues aus der Szene - Ausblick auf das Jahr 2017
    Am Mikrofon: Tim Schauen

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Christa Wolf: Man steht sehr bequem zwischen allen Fronten - Briefe 1952 - 2011
    Herausgegeben von Sabine Wolf
    (Suhrkamp Verlag, Berlin)
    Vorgestellt von Oliver Pfohlmann

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Neuzeit
    Im Takt der Atomuhr
    Von Frank Grotelüschen

    Eine Sekunde in zehn Milliarden Jahren, um diesen Wimpernschlag nur gehen die besten Atomuhren der Welt falsch. Seit 50 Jahren steuern sie nun die Weltzeit und geben damit unserem Leben einen neuen, einen ultrapräzisen Takt. Fast in jedem Stadtviertel tickt inzwischen eine Atomuhr und sorgt dafür, dass Datenpakete sauber und koordiniert durch Glasfasern und Funknetze flitzen. Im Orbit schmücken sie jeden GPS-Satelliten. Doch die Entwicklung geht stetig weiter: Forscher arbeiten bereits an Atomuhren im Zuckerwürfel-Format. Integriert in Tablets und Smartphones könnten sie die Navigation weiter perfektionieren und auch dort den Weg weisen, wo kein vernünftiges GPS-Signal mehr zu empfangen ist. Die Atomuhr durchdringt den Alltag. Der Mensch dagegen bemerkt zunächst einmal nichts. Wie bei jeder Zeitenwende vollzieht sich die Revolution durch die Uhr im Verborgenen.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Kopf oder Bauch? Karin Fischer im Gespräch mit Jan Kalbitzer, Psychiater und Leiter des Zentrums für Internet und seelische Gesundheit an der Berliner Charité, über Angst und das postfaktische Zeitalter

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Silent Confrontation" - Tanzperformance von laborgras im Radialsystem

    Kopf oder Bauch? Der Kognitionswissenschaftler Achim Stephan im Gespräch über das Verhältnis von Gefühl und Vernunft

    Menschenbilder - Fotografien von Robert Haas und Michael Horowitz in Wien

    Die erste Frau: Barbara Jatta leitet ab heute die Vatikanischen Museen Rom

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:40 Uhr

    Verunsicherte Gesellschaft - Von Fragen und Antworten
    Teil 6: Die autokratische Versuchung

  • 20:05 Uhr

    Meet the Monsters
    Von Ungeheuern und Menschen
    Von Raphael Smarzoch
    Regie: Philippe Bruehl
    Produktion: DLF 2017

    Blutrünstige Biester, entstellte Kreaturen oder gestaltlose Schleimwesen: Monster sind anders. Sie weichen von der Norm ab. Sie halten sich an den Randbezirken der Welt auf. Von dort dringen sie in bewohnte Lebensräume ein und verbreiten Angst und Schrecken. Man findet sie aber auch im Inneren der menschlichen Natur. Individuen mit der Fähigkeit zum Ungeheuerlichen oder Opfer körperlicher Fehlbildungen werden mit dem Stigma des Monströsen gebrandmarkt. Monster können Sinnbild sein für rückschrittliche Entwicklungen, Vorurteile und Missstände. Das macht sie auch zu einem pädagogischen Werkzeug. Es empfiehlt sich, ihnen zuzuhören.

  • 21:05 Uhr

    Ludwigsburger Schlossfestspiele 2016

    Benjamin Britten
    Präludium und Fuge für 18 Streicher, op. 29

    Christian Muthspiel
    'A Serious Game'. Konzert für Violoncello und Kammerorchester

    Antonio Vivaldi
    Konzert für Violoncello, Streicher und Basso continuo a-Moll, RV 418

    Arcangelo Corelli
    Concerto grosso F-Dur, op. 6 Nr. 2

    Michael Tippett
    Fantasia Concertante über ein Thema von Corelli

    Igor Strawinsky
    Concerto in D

    Gautier Capuçon, Violoncello
    Stuttgarter Kammerorchester
    Leitung: Christian Muthspiel

    Aufnahme vom 30.6.16 aus dem Theaterhaus Stuttgart
    Am Mikrofon: Ines Stricker

    Auf eine musikalische Zeitreise zwischen Barock und Moderne luden die Ludwigsburger Schlossfestspiele und das Stuttgarter Kammerorchester am 30. Juni 2016 ein. Das Konzert fand denn auch nicht im barocken Ludwigsburger Schloss statt, sondern im Theaterhaus Stuttgart, einem denkmalgeschützten Industriebau aus den 20er-Jahren. Die Idee zu dem Programm stammte vom österreichischen Komponisten, Jazzmusiker und Dirigenten Christian Muthspiel. Der dirigierte nicht nur das Stuttgarter Kammerorchester, sondern steuerte auch gleich ein neues Cellokonzert bei. Solist der Uraufführung von 'A Serious Game', basierend auf Johann Sebastian Bachs erster Cellosuite, war der französische Starcellist Gautier Capuçon. Dazu kamen Benjamin Brittens 'Präludium und Fuge' und die 'Fantasia Concertante auf ein Thema von Corelli' von Michael Tippett ebenso wie das 'Concerto in D' aus der Feder Igor Strawinskys - und natürlich originale Barockmusik von Antonio Vivaldi und Arcangelo Corelli.

  • 23:05 Uhr

    Schöne Stimmen
    Die Sopranistin Soile Isokoski
    Von Kirsten Liese