Donnerstag, 28. März 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 28.01.2018

  • 00:05 Uhr

    „Ich folge den Ablagerungen der Geschichte in mir"
    Eine Lange Nacht über den israelischen Filmemacher Amos Gitai
    Von Heike Brunkhorst und Roman Herzog
    Regie: Claudia Mützelfeldt

    Amos Gitai - Filmemacher des jüdischen Israel in all seinen Widersprüchen und Konflikten. Er ist unbequem und herausfordernd - und überaus produktiv: in 40 Jahren sind über 60 Dokumentar- und Spielfilme entstanden. Vom Staat zensiert, geht Amos Gitai ins Exil und kehrt zurück nach der Wahl Yitzhak Rabins zum Ministerpräsidenten 1992. Heute in beiden Welten lebend, eckt er mit seinen Filmen immer wieder an, hinterfragt die Gewaltgeschichte seines Landes, die Diskriminierung der Palästinenser und politische Mythen - der Linken wie der Rechten, der Israelis und der Palästinenser. Impulsgeber ist dabei seine Familiengeschichte - Mutter Sabra, Vater Ashkenasi - und die Bibel. Kein anderer israelischer Filmemacher bringt so stark religiöse Texte ins Spiel. Sein Kino ist der Versuch, in einer Architektur des Realen zusammenzufügen, was auseinanderzufallen droht, im nomadischen Dasein Identitäten zu schaffen inmitten vollständiger Orientierungslosigkeit. Gitai versucht, Erinnerungen zu bewahren im Augenblick ihrer allgegenwärtigen Zerstörung und Anhaltspunkte zu verorten angesichts der Auflösung aller Koordinaten - eine Chronik des Verschwindens, zugleich Utopie einer anderen Realität.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    "Freundschaft" - Beethovenfest Bonn 2016

    Valentin Barykin
    Variationen über ein Thema von Wladimir Vogel für Klavier und Ensemble (Uraufführung)

    Gawriil Nikolajewitsch Popow
    Septett für Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, Klarinette, Horn und Fagott C-Dur, op. 2 („Kammersinfonie“, 1927)

    Galina Ustwolskaja
    Sonate für Klavier Nr. 2

    Ensemble 2012 der Russisch-Deutschen Musikakademie:

    Olga Volkova, Violine
    Dinara Nuratova, Viola
    Jakob Stepp, Violoncello
    Angela Contreras Reyes, Kontrabass
    Lija Steininger, Flöte
    Nikita Vaganov, Klarinette
    Rodion Tolmachev, Fagott
    Timur Martynov, Trompete
    Alexandru Afanasjew, Horn
    Nikolaus Rexroth, Klavier

    Aufnahme vom 16.9.2016 aus dem Bonner Beethoven-Haus

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Das geistliche Jahr (3)

    Jörg Herchet
    Kantate zum Sonntag Septuagesimae

    Matthias Geuting, Orgel, Gesang und Rezitation

  • 06:05 Uhr

    Klare Verbote helfen - Chinesische Forscher klonen Affen

  • 06:10 Uhr

    Matthaeus Pipelare
    Missa 'L'homme armé' zu 4 und 5 Männerstimmen a cappella
    Huelgas Ensemble
    Leitung: Paul van Nevel

    Johann Sebastian Bach
    'Jesus schläft, was soll ich hoffen'. Kantate zum 4. Sonntag nach Epiphanias für Soli, Chor und Orchester, BWV 81
    Roswitha Müller, Alt
    Bernhard Berchtold, Tenor
    Wolf Matthias Friedrich, Bass
    Rudolf Lutz, Orgel
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung und Orgel: Rudolf Lutz

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Rückkehr verlorener Kunstschätze - Der Libanon kämpft erfolgreich gegen den Antiquitätenschmuggel

    Wächst zusammen, was zusammengehört? Die Annäherung von Nord- und Südkorea - Ein Interview mit der Koreanistin Marion Eggert

    Kontrollverlust? Männer, Triebe und #MeToo - Ein Interview mit dem Neurobiologen Gerald Hüther

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Kriegsende mit Schrecken? Zu den Syrien-Gesprächen in Sotschi ein Interview mit Sadiqu Al-Mousllie, syrischer Nationalrat

    Denk ich an Deutschland: der Schauspieler Charly Hübner

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Mission heute - nur ein schwieriger Begriff?
    Von Alfred Herrmann
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 150 Jahren: Der österreichische Schriftsteller Adalbert Stifter gestorben

  • 09:30 Uhr

    Über Natur schreiben heißt über den Menschen schreiben
    Esther Kinsky im Gespräch mit Katharina Teutsch

    Die Vögel, so heißt es in Esther Kinskys London-Roman ,Am Fluß’, wüssten nichts vom Herzzerreißenden ihres Klanges. Nur der Mensch kann es benennen. Esther Kinsky schreitet das Marschland an den nördlichen Ausläufern Londons ab, entrollt eine Kulturgeschichte dieser Wildnis entlang des River Lea. Der Ort ist durchdrungen von den Sedimenten menschlicher Existenz. Ein verschlungenes Verhältnis, von dem Esther Kinskys Romane und ihre Gedichte Zeugnis ablegen. Ein wachsendes Interesse an Naturthemen ist in der literarischen Landschaft zu verzeichnen. Nature Writing, in diesem Jahr wurde in Deutschland zum ersten Mal ein Preis für die literarische Naturerfoschung verliehen. Zahlreiche andere Autoren fallen unter diese Gattungsbezeichnung, seitdem die hiesige Kritik den aus der angloamerikanischen Literatur entlehnten Begriff für sich entdeckt hat. Doch wovon schreibt, wer über Natur schreibt? Mit politischem Engagement über Umweltschutz? Mit philosophischem Erkenntnisinteresse über die menschliche Natur? Mit eskapistischer Schwärmerei über das Andere?

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Stadtkirche in Melsungen
    Predigt: Dekan Norbert Mecke
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Markus Söder, CSU, Finanzminister und designierter Ministerpräsident des Freistaates Bayern

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Neujahrsfest der Bäume
    Frühlingserwachen in Israel

    Die gar nicht so fetten Kinder von Landau
    Eine kulinarische Reise durch die Pfalz

    Südstaaten-Kleinod
    Tennessee Williams und Columbus (Mississippi)

    Grosse Romane - Beschauliche Plätze
    Mit Gabriel García Márquez durch Cartagena
    (Kolumbien)

    Am Mikrofon: Dörte Hinrichs

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Designer Erik Spiekermann im Gespräch mit Joachim Scholl

    Seine typografischen Gestaltungen begleiten uns auf Schritt und Tritt: Ob die Deutsche Bundesbahn, VW und Audi, große Zeitungen und Buchverlage - Erik Spiekermann setzt sie grafisch ins Bild. Geboren 1947, hat Erik Spiekermann in Berlin ein Studium der Kunstgeschichte schnell abgebrochen, um sich selbstständig zu machen: als Typograf, Designer und Erfinder zahlreicher Schrifttypen, die heute überall in der Welt den öffentlichen Raum prägen. Er hat die Fahrpläne der Berliner Verkehrsbetriebe und das Leitsystem des Düsseldorfer Flughafens entworfen - überall findet man die Spierkermann’schen Buchstaben, zu denen er ein libidinöses Verhältnis pflegt. Von dieser Hingabe und einer phänomenalen Karriere wird Erik Spiekermann in den ‚Zwischentönen’ erzählen!

  • 15:05 Uhr

    "Wie Geister aus dem Nichts ...“
    Der irische Gitarrist und Sänger Glen Hansard
    Von Marlene Küster

    Songs haben ein Eigenleben, meint der Sänger und Gitarrist Glen Hansard: Sie tauchen auf „wie Geister aus dem Nichts”, bleiben ein paar Minuten in deinem Kopf und verschwinden ebenso schnell, wie sie gekommen sind. Deshalb musst du sie unbedingt festhalten. Damit hat der 1970 geborene Ire sehr früh begonnen: Er ist 13, als er die Schule verlässt und sich als Musiker auf den Straßen von Dublin durchschlägt, später spielt er eine Hauptrolle im Musikfilm ‚The Commitments‘, 2008 gewinnt er zusammen mit der Pianistin Markéta Irglová einen Oscar für den Titel ‚Falling Slowly‘ aus dem Film ‚Once‘. Nach reduzierten Anfängen ist sein Sound geradezu orchestral geworden, und auf seinem achten Studioalbum ‚Between Two Shores‘ ist Glen Hansard auch politisch.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Sandra Richter: "Eine Weltgeschichte der deutschsprachigen Literatur"
    (C. Bertelsmann Verlag, München)
    Ein Beitrag von Maike Albath

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Dolly ist tot, es lebe Zhong Zhong!
    Oder: Wer braucht geklonte Affen?
    Von Christiane Knoll

    In China ist es gelungen, Affen zu klonen. Hua Hua und Zhong Zhong, zwei süße Geschöpfe, deren Gehirn unserem ähnelt. Damit stößt der jüngste Erfolg die Tür weit auf für noch mehr Versuche an Affen zur Erforschung von Alzheimer, Parkinson, Schizophrenie. Wollen wir das?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Bedrohung der Demokratie - Can Dündars Rede zur Eröffnung der Lessingtage in Hamburg

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Modernes Design für alle erreichbar" - IKEA-Gründer Ingvar Kamprad gestorben

    "Die Banalität der Liebe" - Uraufführung einer Oper von Ella Milch-Sheriff in Regensburg

    "Der Kaufmann von Venedig" - Karin Beier inszeniert am Schauspielhaus Hamburg

    Von Aufbrüchen und Ankünften - Ausstellung in Leverkusen über das Reisen als Thema in der zeitgenössischen Kunst

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Zwischen Korruption und Konfession - Der Libanon im Wahlkampf

  • 19:10 Uhr

    Fußball - Bundesliga, 20. Spieltag:
    Bayer 04 Leverkusen - 1. FSV Mainz 05; Hannover 96 - VfL Wolfsburg (18:00 Uhr)
    Fußball - 2. Liga, 20. Spieltag:
    FC St. Pauli - SV Darmstadt 98; SV Sandhausen - Dynamo Dresden;
    Erzgebirge Aue - Eintracht Braunschweig
    Holocaust Gedenktag - Moshe Zimmermannn im Fußballmuseum
    Handball-EM - Bilanzgespräch mit Erik Eggers
    Handball-EM - Interview mit Finn Lemke
    Tennis - Australian Open: Herren-Finale
    Ski Alpin - Weltcup der Männer in Garmisch: Riesenslalom
    Skispringen - Weltcup in Zakopane/Polen: Einzelspringen
    Skispringen in Ljubno/Slowenien: Frauen (Reporter nicht vor Ort)
    Ski Langlauf - WM Test in Seefeld: NoKo und Langlauf
    Eiskunstlauf - Warum sind die Russen so erfolgreich?
    Finale der Handball-Europameisterschaft in Kroatien (20:30 Uhr)
    Eintracht Frankfurt: Mitgliederversammlung mit Wahl des Präsidenten

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Im Schatten der Geschichte
    Der amerikanische Comic-Autor Art Spiegelman
    Von Christian Gasser
    Regie: Susanne Krings
    Produktion: WDR/SWR 2008

    Das Unterfangen schien vermessen: 1978 begann Art Spiegelman, das Schicksal seiner Eltern Wladek und Anja im Dritten Reich zu schildern. Ihren Weg von den ersten Pogromen in Polen bis ins Konzentrationslager. Als Darstellungsform wählte der Künstler den Comic. Das war neu und für viele der Gipfel der Unverfrorenheit: Die Menschen trugen frei nach Hitlers rassistischen Metaphern Tiergesichter. Als 1992 der abschließende zweite Band von ,Maus’ erschien, hatte Art Spiegelman bewiesen, dass der Comic fähig ist, jedes noch so komplexe Thema adäquat zu verarbeiten. Nach dem Welterfolg von ,Maus’ zeichnete er kaum noch Comics, sondern machte sich mit Titelbildern für die Zeitschrift ,New Yorker’ einen Namen. Erst die Anschläge vom 11. September 2001 brachten ihn zum Comiczeichnen zurück. Art Spiegelman wird am 15. Februar 70 Jahre alt.

  • 21:05 Uhr

    Bohuslav Martinů
    Klaviertrio 'Bergerettes'

    Eugène Bozza
    Fantaisie pastorale für Oboe und Klavier

    Bohuslav Martinů
    Quartett für Oboe, Violine, Violoncello und Klavier

    Kammermusikensemble des DSO:
    Martin Kögel, Oboe
    Eva-Christina Schönweiß, Violine
    Thomas Rößeler, Violoncello
    Nikolaus Resa, Klavier

    Aufnahme vom 19.1.2018 aus der Villa Elisabeth in Berlin

    Am Mikrofon: Uwe Friedrich

    Mit seinem Oboenquartett schaut der tschechische Komponist Bohuslav Martinů aus dem amerikanischen Exil wehmütig zurück in sein Heimatland, in das er auch nach dem Krieg nicht mehr zurückkehren sollte. Musikalisch blieb er der folkloristischen Musiktradition Böhmens jedoch verwurzelt, wo er einst beim Dorfschneider seinen ersten Geigenunterricht erhielt. Mit dem akademischen Musikleben Prags tat Martinů sich schwer und fand erst in Paris ein freieres Leben, das sich im Klaviertrio 'Bergerettes' spiegelt. Während im Oboenquartett Trauer und Wehmut vorherrschen, sind die 'Bergerettes' von einer Heiterkeit bestimmt, wie sie auch in den helleren Sätzen seiner Symphonien zu finden ist. Die Oboe als Instrument der Schäfer und Naturgötter inspirierte auch den französischen Komponisten Eugène Bozza, der gerade in seiner Kammermusik immer wieder die Schönheit der Provence zu schildern versuchte. Seine Fantaisie pastorale entstand etwa in der Zeit, in der für Martinů die Heimat bereits in unerreichbare Ferne gerückt war. Musiker des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin spielen Werke von Martinů und Bozza in der Villa Elisabeth, dem ehemaligen Pfarrhaus der Elisabethgemeinde, das zusammen mit der wiederaufgebauten Kirche Karl Friedrich Schinkels ein Zentrum für musikalische Experimente bildet.

  • 23:30 Uhr

    Hat Olympia die Unschuld verloren? - Fragen an IOC-Ehrenmitglied Walther Tröger

    Die Fragen stellen Astrid Rawohl und Matthias Friebe