Samstag, 20. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 29.01.2017

  • 00:05 Uhr

    Der stille Held von Auschwitz
    Eine Lange Nacht über Fredy Hirsch
    Von Jürgen Nendza und Eduard Hoffmann
    Regie: Stefan Hilsbecher

    Keine Straße und kein Sportplatz tragen heute seinen Namen. Kaum noch etwas erinnert an Fredy Hirsch. Dabei wurde der charismatische Erzieher und durchtrainierte Athlet für viele tschechische Kinder und Jugendliche zum Idol. Sowohl in Theresienstadt als auch in der Hölle von Auschwitz gelang es dem klugen und unerschrockenen Humanisten, Haltung und Anstand zu bewahren und sich für Gerechtigkeit und Menschenwürde einzusetzen. In Auschwitz versuchte er, den jüngsten Häftlingen in einem von ihm der SS abgerungenen und eingerichteten Kinderblock den grausamen KZ-Alltag ein wenig zu erleichtern. In diesem Schutzraum konnten sie betreut spielen, singen und lernen. Sketche und Theaterstücke kamen zur Aufführung. Über fast preußisch strenge Sport- und Ordnungsmaßnahmen gelang es dem auf Sauberkeit und Hygiene bedachten Pädagogen, die seelischen und physischen Widerstandskräfte der Kinder zu stärken. 1916 in Aachen geboren und aufgewachsen, war Fredy Hirsch bald zum glühenden Zionisten geworden und hatte Führungspositionen in Jugendorganisationen wie dem Jüdischen Pfadfinderbund Deutschlands und dem Makkabi Hazair übernommen. Als homosexueller Jude war er nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten doppelt bedroht. Er floh 1935 nach Prag und arbeitete in Böhmen und Mähren in jüdischen Einrichtungen, vor allem der Kinder- und Jugendfürsorge. 1941 wurde Fredy Hirsch nach Theresienstadt, 1943 weiter nach Auschwitz deportiert. Dort kam er im März 1944 um.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Forum neuer Musik 2016 'Jüdische Identitäten'

    Chaya Czernowin
    Adiantum Capillus-veneris I - III

    Inbal Hever, Sopran

    Aufnahme vom 10.4.16 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Lieder ohne Worte

    Felix Mendelssohn
    6 Lieder ohne Worte für Klavier, op. 30
    6 Lieder ohne Worte für Klavier, op. 102

    Fanny Hensel
    4 Lieder ohne Worte für Klavier, op. 6
    Pastorella A-Dur für Klavier

    Matthias Kirschnereit, Klavier

  • 06:10 Uhr

    Johann Joseph Fux
    Te Deum für Soli, Chor und Orchester, K 271
    Mieke van der Sluis, Sopran
    Barbara Fink, Sopran
    Pascal Bertin, Countertenor
    Bernd Fröhlich, Tenor
    Wilfried Zelinka, Bass
    Domkantorei Graz
    Armonico Tributo Austria
    Leitung: Lorenz Duftschmid

    Dietrich Buxtehude
    'Danket dem Herrn, denn er ist sehr freundlich'. Choralvariationen für Orgel g-Moll, BuxWV 181
    Harald Vogel, Orgel

    Thomas Tallis
    'Spem in alium'. 40-stimmiges Responsorium in acht 5-stimmigen Chören
    Wim Becu, Bass-Posaune
    Taverner Choir
    Leitung: Andrew Parrott

    Johann Sebastian Bach
    'Jesus schläft, was soll ich hoffen'. Kantate am 4. Sonntag nach Epiphanias für Soli, gemischten Chor und Orchester, BWV 81
    Gli Angeli Geneve
    Leitung: Stephan MacLeod

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Rechte Parteien und die Kultur - Ungarn und die Kunstszene

    Wahlversprechen und ihre Umsetzung - Ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte

    Zweifacher Schock? Zu den Rochaden bei der SPD ein Interview mit dem Politikberater Albrecht Müller

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    65. Thronjubiläum von Queen Elizabeth II. - Ein Interview mit dem Publizisten Thomas Kielinger

    Denk ich an Deutschland: der Tenor Klaus Florian Vogt

    Am Mikrofon: Benedikt Schulz

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Feste Burg, offene Tore. Über Reformationen, Ängste und Aufbrüche
    Von Pfarrerin Mechthild Werner
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 125 Jahren: Der deutsch-amerikanische Filmregisseur Ernst Lubitsch geboren

  • 09:10 Uhr

    Sinfonische Musik

  • 09:30 Uhr

    Kapitalismus auf der Zielgeraden?
    Von Raul Zelik

    Die Krisenherde werden bedrohlicher. Hunderte Millionen Menschen wollen aus ihren Heimatländern fliehen, die Kriegsgefahren wachsen. Das hat viel mit der globalen Marktwirtschaft zu tun. Denn das 'Weltsystem Kapitalismus' hat auf ganzer Linie gesiegt und ist doch am Scheitern. Immer mehr Gesellschaftschaftstheoretiker fordern vor diesem Hintergrund, wieder über Alternativen zum Kapitalismus nachzudenken. Doch in welche Richtung kann überhaupt diskutiert werden? Der Sozialismus ist nachhaltig diskreditiert. Soll man auf die Möglichkeiten des technischen Fortschritts setzen, wie es etwa die Akzelerationisten fordern? Weist die von Feministinnen formulierte Care-Ethik (die 'Sorge' umeinander und die Natur) einen Ausweg? Lässt sich größere soziale Gleichheit ohne eine Veränderung der Eigentumsverhältnisse erreichen? Welche Rolle spielen alternative Demokratiekonzepte für eine Gestaltung der Zukunft? Und wer könnte eine tiefgreifende Gesellschaftsveränderung überhaupt durchsetzen wollen?

  • 10:05 Uhr

    Katholische Kirche
    Übertragung aus Pfarrkirche St. Antonius in Dresden-Löbtau
    Predigt: Pater Michael Beschorner SJ

  • 11:05 Uhr

    Manuela Schwesig, stv. SPD-Bundesvorsitzende, Bundesfamilienministerin

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Von der Mosel umschlungen
    Das geschichtsträchtige Städtchen Toul (an der französischen Mosel/Dep. Meurthe-et-Moselle)

    Zu Gast beim Bauern
    In den abgelegenen Bergregionen Albaniens

    Geschäftsidee mit Tradition
    Bei den Eichelnsammlern von Kea (Griechenland)

    Schwarze Diamanten
    Teure Trüffel aus der armen spanischen Region Aragón

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Musiker Michael Küttner im Gespräch mit Michael Langer

    Er ist einer der renommiertesten Drummer und  Percussionisten Europas: Michael Küttner. In den 1970er-Jahren studierte er zunächst an der Hochschule für Musik in Köln Klassik und Neue Musik, danach Jazz am Berkeley Collage in Boston. In Ghanas Hauptstadt Accra lernte Küttner schließlich bei Mustapha Tettey Addy die afrikanische Musik kennen und lieben. Er konzertierte auf ungezählten internationalen Musikfestivals, spielte über 50 CDs ein und ist seit dem Jahr 2000 Professor für Jazzdrums an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Mannheim.

  • 15:05 Uhr

    Tradition der Wut
    Post-Punk 2017
    Von Andreas Dewald

    Die drei Bands Messer, Die Nerven und Drangsal erwecken den Post-Punk der frühen 80er-Jahre zu neuem Leben. Mit scharfkantigen Klängen und aufwühlenden Texten drücken sie ihre Wut und Unzufriedenheit mit der Welt aus, das musikalische Spektrum reicht von hartem Noise-Rock mit heftigen Gitarren-Attacken bis zu nervösem, dunkelromantischem Synthie-Pop. Zusammen mit Gruppen mit ebenso schwer verdaulichen Namen wie Karies, Pisse, Candelilla bilden diese Bands eine beeindruckend vitale, kreative Szene. Sie führen eine Tradition der Wut fort, die u.a. mit Ton Steine Scherben, Fehlfarben oder den Goldenen Zitronen begann.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Paul Auster: 4 3 2 1
    Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Nikolaus Stingl, Karsten
    Singelmann, Thomas Gunkel und Werner Schmitz
    (Rowohlt Verlag)
    Vorgestellt von Christoph Schröder

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Europa zwischen Traum und Albtraum - Die ungarische Philosophin Ágnes Heller im Gespräch

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Rechte Parteien und die Kultur - Ungarn und die Kunstszene

    Die Geschichte des Wagner-Clans - Uraufführung von Avner Dormans Oper „Wahnfried“ in Karlsruhe

    "Der Kirschgarten" - Nicolas Stemann inszeniert Tschechow in den Münchner Kammerspielen

    Die politische Kultur der Lüge - Über eine Woche mit Donald Trump

    Am Mikrofon: Katja Lückert

  • 18:40 Uhr

    Armut, Stagnation, Militärdiktatur - Ägypten in der Krise

  • 19:10 Uhr

    Tennis - Australian Open in Melbourne: Herren-Finale
    Tennis - Anne-Sophie Mutter, Federer-Fan und -Expertin
    Tennis - André Agassi verrät den "Becker-Code"

    Fußball - Bundesliga, 18.Spieltag:
    SC Freiburg - Hertha BSC; 1. FSV Mainz 05 - Borussia Dortmund

    Fußball - 2. Liga, 18. Spieltag:
    1. FC Nürnberg - Dynamo Dresden; FC St. Pauli - VfB Stuttgart;
    Karlsruher SC - Arminia Bielefeld

    Handball-WM: Finale

    Ski alpin - Weltcup der Männer in Garmisch: Riesenslalom

    Ski alpin - Weltcup der Frauen in Cortina d'Ampezzo

    Ski nordisch - Nordische Kombination: Weltcup in Seefeld/Nordic Triple

    Ski nordisch - Langlauf-Weltcup in Falun/S: 15 km Massenstart Freistil Damen

    Weltcup-Skispringen der Frauen in Rasnov und Willingen + Weltcup Langlauf Falun

    Skispringen - Weltcup in Willingen: Kollegengespräch

    Rodeln - WM in Innsbruck: Herren + Team Staffel

    Eischnelllaufen - Weltcup in Berlin

    Formel 1 ohne Ecclestone - Wird die Formel 1 jetzt gut?

    Volleyball - DVV-Pokal Finale der Frauen und Männer in Mannheim

    Trainersituation in Deutschland - Interview mit Aziz Acharki, Taekwondo-Bundestrainer

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    Ernstfall Satire
    Satiremagazin im Crash-Test: 'Pardon', 'Titanic', 'Eulenspiegel'
    Von Rainer Link
    Regie: Stefan Kanis
    Produktion: MDR 2016

    Wie viel Ernst gehört dazu, ein Blatt zu machen, dessen alleiniger Zweck es ist, die Leser zum Lachen zu bringen? Bemerkenswert, dass die eher als humorlos und obrigkeitshörig geltenden Deutschen nur wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges gleich drei Satireblätter ins Leben riefen, die bis in die Gegenwart wirken. Begonnen hat es im Osten Deutschlands im Jahr 1954 mit der ersten Ausgabe des Eulenspiegels. Sechs Jahre später wurde mit Pardon die Urmutter der westdeutschen Humorgazetten gegründet. Und nach deren Pleite stach die Titanic in die schwierige See der Humorpresse. Ehemalige Chefredakteure, Autoren und Kolumnisten wie Hans A. Nikel, Bernd Fritz, Martin Sonneborn und Matthias Biskupeck beschreiben das Berufsbild Satireautor.

  • 21:05 Uhr

    Spannungen - Musik im Kraftwerk Heimbach 2016

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Konzert für Flöte, Harfe und Orchester C-Dur, KV 299
    Juliette Bausor, Flöte
    Jana Bouskova, Harfe
    Festivalensemble Spannungen

    Gustav Mahler
    Lieder eines fahrenden Gesellen
    Juliane Banse, Sopran
    Sharon Kam, Klarinette
    Lars Vogt, Klavier

    Helen Grime
    Three Whistlers Miniatures
    Christian Tetzlaff, Violine
    Tanja Tetzlaff, Violoncello
    Huw Watkins, Klavier

    Helen Grime
    Fünf nordöstliche Szenen
    Lucas Macias Navarro, Oboe
    Huw Watkins, Klavier

    Aufnahme vom 24.6.16 aus dem Wasserkraftwerk Heimbach, Eifel
    Am Mikrofon: Oliver Cech

    Mitunter sind es Kreidezeichnungen und Pastellbilder, von denen sich die 1981 geborene schottische Komponistin Helen Grime inspirieren lässt. So war es auch bei ihrem Klaviertrio Three Whistler Miniatures, nachdem die Komponistin das Isabella Stewart Gardner Museum in Boston besucht hatte. In dem Stück bilden Violine und Violoncello „eine Art Einheit, die gegen die kontrastierende Natur des Klaviers gesetzt wird“, erklärt Helen Grime zu ihrer Arbeit, die auch beim Kammermusikfest in Heimbach aufgeführt wurde. Die Komponistin war hier 2016 Composer in Residence. Neben dem Klaviertrio brachte sie auch eine Uraufführung mit: „Fünf nordöstliche Szenen“, eine Sonate für Oboe und Klavier. Sie ist bereits das dritte Werk, bei dem Helen Grime sich auf Bilder der schottischen Malerin Joan Eardley bezieht und die winterliche Kargheit der schottischen Küste in Klang umsetzt. Außerdem an diesem Konzertabend: Mozarts klangzauberisches Doppelkonzert für Flöte und Harfe und Mahlers „Lieder eines fahrenden Gesellen“ in kammermusikalischer Besetzung.