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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 03.10.2015

  • 00:05 Uhr

    Geschichten aus der großdeutschen Metropulle
    Teil 3: Einigkeit und Recht und Freiheit
    Von Ingrid Marschang
    Komposition: Sabine Worthmann und BART - Berliner Acapella
    Regie: Andrea Getto
    Dramaturgische Mitarbeit: Guido Lang
    Mit: Stefan Kaminski, Markus John, Rafael Stachowiak, Michael Prelle, Katja Brügger, Gabriele Maria Schmeide u.a.
    Produktion: NDR 2015
    Länge: 54'

    Notizen aus der Welt der Unterbezahlten. Im letzten Teil der Satire-Trilogie mit 'Geschichten aus der großdeutschen Metropulle' quält sich der Taugenichts Johann Marland durch mehrere Niedriglohnjobs wie den des 'Motivationsberaters'. Als 'Mülldetektiv' bewacht er nun eine Abfalltonne, er schleppt Pakete und wird als Privatdetektiv von einer Frau angeheuert, deren Sohn während seiner Arbeit bei der Post spurlos von der Bildfläche verschwand. Bei seinen weinseligen und von heißem Bettgeflüster mit einer ungarischen Gräfin vielfach unterbrochenen Recherchen stößt Marland auf allerlei Skurrilitäten und Merkwürdigkeiten.

    Ingrid Marschang arbeitet als Cartoonistin und Autorin für Print, Funk und Fernsehen sowie als bildende Künstlerin.

  • 01:05 Uhr

    Lied & Chanson
    u.a. mit der Liederbestenliste im Oktober
    Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause

  • 06:10 Uhr

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    'Variations sérieuses' für Klavier d-Moll, op. 54
    Christian Petersen, Klavier

    Robert Schumann
    Bilder aus Osten, 6 Impromptus für Klavier zu vier Händen, op. 66
    Duo d‘ Accord

    Franz Liszt
    Mephisto-Walzer Nr. 1. Bearbeitung für Klavier A-Dur, R 181, S 514
    Khatia Buniatishvili, Klavier

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Geschichten erzählen in Zeiten der Krise - Osteuropäische Autoren suchen nach einer neuen Definition der Toleranz

    Das Ende vom "Ende der Geschichte"
    Ein Interview mit dem Philosophen Philipp Blom

    Deutschland - eine moralische Großmacht?
    Ein Interview mit dem Publizisten Jakob Augstein

    Von West nach Ost - Eine Wanderung durch Deutschland
    Ein Gespräch mit dem Journalisten Jörg-Christian Schillmöller

    Das richtige Wort zur falschen Zeit
    Ein Gespräch mit dem Publizisten Albrecht von Lucke

    Denk ich an Deutschland: der Schauspieler Winfried Glatzeder

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Aus Religion und Gesellschaft

    Hamed Abdel-Samad rechnet ab - "Mohammed regiert aus seinem Grab heraus bis heute"
    Hamed Abdel-Samad im Gespräch mit Andreas Main

    "Der Prophet muss entmystifiziert werden. Mohammed war Narzisst und Paranoiker." Das schreibt Hamed Abdel-Samad in seinem neuen Buch. Mit solchen Thesen macht er sich nicht nur Freunde. Der deutsch-ägyptische Politologe und Autor lebt unter Polizeischutz und hat keinen festen Wohnsitz, weil er von Islamisten bedroht wird.

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 25 Jahren: Die DDR tritt der Bundesrepublik Deutschland bei

  • 09:10 Uhr

    Kammermusik

  • 09:30 Uhr

    Vorbei an dem Raum und an der Zeit
    Der verkannte Utopist Wilhelm Raabe
    Von Katrin Hillgruber

    Wilhelm Raabes 'Pfisters Mühle' von 1884 gilt als erster Umweltroman der deutschen Literatur. Mitten im wirtschaftlichen Aufschwung der Gründerzeit thematisierte der vermeintliche Philister Raabe mit utopischer Kraft die Ambivalenz von Veränderung und die Opferung der Idylle für den Fortschritt. Das verbindet ihn über die Jahrhunderte hinweg mit Thomas Hettches Roman 'Pfaueninsel', ausgezeichnet mit dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis 2014. Die vom Abriss bedrohte niedersächsische Mühle und das künstliche preußische Arkadien in der Havel namens Pfaueninsel sind hybride Orte, an denen sich revolutionäre Momente verdichten und beide Schriftsteller die Zeit selbst als Akteurin auftreten lassen.

  • 10:05 Uhr

    Hörbild mit Viola
    Wie Lutz Seiler in 'Kruso' den Deutschlandfunk hört
    Von Matthias Sträßner
    Regie: Claudia Kattanek
    Produktion: DLF 2015

    Ein Röhrenradio der Marke Violetta in der Rolle des Küchenradios: die Drehregler fehlen, die Bespannung des Lautsprechers ist verkrustet von uraltem Fett, die elfenbeinfarbenen Tasten sind zertrümmert, aber es empfängt: den Deutschlandfunk "mit einer Unnachgiebigkeit, wie sie Kriegsversehrten nachgesagt wird, die trotz schwerer Verletzung weiter und weiter kämpfen". Lutz Seilers Roman 'Kruso', erschienen 2014, ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis, spielt im Sommer 1989 auf Hiddensee, der Insel, die schon außerhalb der Zeit und "jenseits der Nachrichten" liegt. Im Mittelpunkt des Geschehens Ed Bendler, Saisonkraft als Abwäscher im VEB-Betriebsferienheim 'Zum Klausner', begleitet von einem Sendetag im Deutschlandfunk. Ed ist Student der Philologie mit besonderer Leidenschaft für Fühmann und Rimbaud, Trakl und Novalis. Matthias Sträßner stellt Roman und Sendemitschnitt, literarische Fiktion und Mitschnitt-Wirklichkeit nebeneinander und befragt Lutz Seiler nach seinen Radioerinnerungen in den Schicksalswochen des Jahres 1989.

  • 11:05 Uhr

    "Vom Geben und Nehmen - Deutsche Einheit im deutschen Alltag"

    Diskussionsleitung:
    Melanie Longerich, Deutschlandfunk
    Henry Bernhard, Deutschlandradio-Korrespondent Thüringen

    Es diskutieren:
    Petra Roth, ehem. Oberbürgermeisterin von Frankfurt am Main, CDU
    Wolfgang Tiefensee, Wirtschaftsminister in Thüringen, SPD
    Toralf Staud, Journalist und Autor
    Alexander Moritz, Chefredakteur von Mephisto 97,6, das Lokalradio der Universität Leipzig

    Musikalische Begleitung:
    Triple Trouble, Dresden

    Diskussionsrunde aus dem Pavillon des Bundesrates in Frankfurt am Main

  • 12:00 Uhr

    Live aus der Alten Oper in Frankfurt

  • 13:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Hochseilgarten - digitale Schnitzeljagd-Ausbruchsspiele:
    Wie sich Teambuilding für den Job trainieren lässt

    Gesprächsgäste:
    Judith Wegener, Pädagogin und Coach bei der "Meta five GmbH", die Unternehmen u.a. beim Teamentwicklung berät
    René Wittek, Dipl. Psychologe und Mitgeschäftsführer bei Eventagentur "spielgestalter", Köln
    Am Mikrofon: Kate Maleike

    Beiträge:
    Umfrage: Was halten Sie von Teambuilding-Events?

    Adieu Stuhlkreis - willkommen Geocaching!
    Was sind aktuelle Trends bei den Angeboten zum Teambuilding?

    Eine Sendung ohne Hörerbeteiligung

    Viele Unternehmen nutzen sogenannte "Teambuilding events", um den Teamgedanken bei Mitarbeitern zu stärken, das Miteinander zu verbessern und auch das Zusammenspiel mit Führungskräfte. Mit dem "Erlebnisfaktor Spaß" geht es mal raus aus dem beruflichen Umfeld und rein in eine Vielzahl von kreativen Teamerfahrungsmöglichkeiten in freier Natur oder auch drinnen. Kochkurse und Kletterabenteuer gehören inzwischen eher zu den Klassikern, im Trend liegt das gemeinsame Auswegfinden zum Beispiel aus dunklen Bunkern oder das Geocaching mit Tabletcomputern. Bundesweit ist ein Markt an Anbietern entstanden, die gern den besonderen Kick fürs Team versprechen. Aber was können solche Angebote wirklich bringen und welche pädagogischen Konzepte stecken dahinter? Was verändert sich nachhaltig, wenn man mit dem Chef gemeinsam klettert oder mit der neuen Kollegin ein kniffliges Rätsel löst? Welche Methoden eignen sich, um eingefahrene Verhaltensmuster aufzubrechen und vielleicht aus Einzelkämpfern Teamplayer zu machen? Und muss es dazu gleich ein "Event" sein?

  • 15:05 Uhr

    15 Jahre 'Mein Klassiker'
    Aus dem Leben der 80er-Generation
    Von Johannes Kulms

    "Mein Klassiker ist …" - diesen Satz hören Sie bei 'Corso' jede Woche aus prominenten Mündern. In den vergangenen 15 Jahren haben uns mehr als 700 Schauspieler, Musiker, Künstler, Kabarettisten und andere Persönlichkeiten ihre Klassiker verraten. Schriftsteller Daniel Kehlmann sieht am liebsten die Serie 'Die Sopranos', während Darstellerin Katrin Sass gern Romy Schneider zuguckt. Regisseur Volker Schlöndorff entspannt bei Alban Bergs 'Violinkonzert' - Punkrocker Farin Urlaub dagegen in Italien. Komikerin Annette Frier bewundert das Theaterstück 'Kunst' von Yasmina Reza - und Entertainer Jan Böhmermann "das gesprochene Wort im Radio". Unsere 'Corso'-Gäste geben einen kleinen Einblick in das, was sie in ihrem Leben inspiriert. Und wir bringen ihre Klassiker in aufwendig produzierten Collagen zum Klingen. Zum 15-jährigen Jubiläum der Sendereihe 'Mein Klassiker' präsentieren wir einen Ausschnitt aus den besten Beiträgen der vergangenen Jahre.

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    DIE BESTEN 7
    Das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste Monat Oktober 2015

    Einar Turkowski: Die Nachtwanderin
    (mixtvision)

    Mathias Jeschke, Maja Bohn (Illustration): Was meine Eltern von mir lernen können
    (Hinstorff)

    Ulf Nilsson, Gitte Spee (Illustration): Kommissar Gordon: Der letzte Fall?
    (Moritz)

    Toon Tellegen, Ingrid Godon: Ich denke
    (mixtvision)

    Tom Leveen: Ich hätte es wissen müssen
    (Hanser)

    Clémentine Beauvais: Dreckstück
    (Carlsen)

    Erna Sassen: Das hier ist kein Tagebuch
    (Freies Geistesleben)

    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    Exploit-Handel
    Das schmutzige Geschäft rund um Sicherheitslücken boomt

    Marktbelebung
    Der Staat kurbelt die Nachfrage für Schadsoftware kräftig an

    Aktuell:
    Föderale Netzkämpfe
    Bundesrat hat Bedenken gegen Abschaffung des Routerzwangs

    Öko-Coding
    Wie Informatiker umweltfreundliche Software gestalten wollen

    Das Digitale Logbuch
    Unsterblich

    Info-Update

    Sternzeit, 03. Oktober 2015
    Der Astronom aus Nikolajew

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Deutlicher Umbau
    Interview mit der WDR-Hörfunkdirektorin Valerie Weber

    Teure KiKA-Ermittlungen
    MDR-Verwaltungsrat will Vorgänge prüfen

    O-Ton-Nachrichten u.a.:
    Schmerzensgeld für Kachelmann: Springer muss 635.000 Euro zahlen
    Gefährliche Pegida-Berichterstattung: Erneut Drohungen und Schläge gegen Reporter
    Todesliste aus Bangladesch: Drohungen gegen Blogger in Deutschland

    Senden für die Minderheit
    70 Jahre Belgischer Rundfunk

    Am Mikrofon: Christoph Sterz

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Der Held seiner eigenen Erzählung - Der Intendant der Komischen Oper, Barrie Kosky, inszeniert Offenbachs "Les Contes d'Hoffmann"

    "Westberlin" - Rainald Grebes Geschichtsaufarbeitung an der Berliner Schaubühne

    Der Goldzug der Nazis - Sensation oder Legende?

    "…und alle Fragen offen" - Das wiederbelebte Literarische Quartett im ZDF

    Der entwurzelte Eremit - Botho Strauß, der SPIEGEL und das rechte Ressentiment

    Am Mikrofon: Antje Allroggen

  • 18:40 Uhr

    Geschichte aktuell: Aus zwei wird eins - Vor 25 Jahren: die Wiedervereinigung Deutschlands

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 8. Spieltag, mit den Spielen:
    Borussia Mönchengladbach - VfL Wolfsburg
    Hannover 98 - Werder Bremen
    Hertha BSC - Hamburger SV
    1899 Hoffenheim - VfB Stuttgart
    FC Ingolstadt - Eintracht Frankfurt

    2. Liga, 10. Spieltag:
    SpVgg Greuther Fürth - VfL Bochum
    FC St. Pauli - SV Sandhausen
    Interview Raphael Honigstein über sein Buch "Das Reboot"

    25 Jahre Deutsche Einheit:
    Interview mit dem früheren Fußball-Profi Andreas Thom
    Wieviel Osten steckt in der Bundesliga?
    Wann gibt es eine nachhaltige Entschädigungslösung für die DDR-Dopingopfer?
    Auf der Strecke geblieben - DDR-Dopingopfer Volleyballerin Angela Koeppen

    Handball - Champions League: THW Kiel gegen Flensburg-Handewitt
    Tischtennis - Europameisterschaften in Jekaterinburg/RUS
    Olympia 2016 - Bleibt der Breitensport in der Olympia-Stadt Rio auf der Strecke?

    Am Mikrofon: Philipp May

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    Unseres Herzens Gordischer Knoten
    Diskretionen von Mary de Rachewiltz, der Tochter Ezra Pounds
    Von Klaudia Ruschkowski
    Regie: Giuseppe Maio
    Atmos/Sounds: Giuseppe Maio
    Mit: Sibylle Canonica, Elfriede Irrall, Erik Hansen sowie Mary de Rachewiltz und Ezra Pound im Originalton
    Produktion: Deutschlandradio Kultur 2015
    Länge: 86'42

    anschließend:
    Das Hörspielmagazin

    Die Begründung der Jury der Akademie der Darstellenden Künste:
    Komplexe zeitgeschichtliche und familiäre Hintergründe, dramatische Verwicklungen und Schicksalsschläge - die Autorin dieses Hörstücks und ihr Featureerfahrener Regisseur geben einer seltenen Zeitzeugin allen Raum, sich mit Humor und lebenspraller Einsicht zu erinnern. Mary de Rachewiltz antwortete 1971 mit ihrem Buch 'Discretions' auf Ezra Pounds Familiengeschichten 'Indescretions'. Hier, in diesem Hörstück, antwortet sie sich selbst. Klaudia Ruschkowski und Giuseppe Maio nehmen sich dafür in ihren eigenen Gestaltungsmöglichkeiten nicht zurück, aber sie dosieren ihre atmosphärischen Sounds und Wortcollagen so feinsinnig und diskret, dass der Erinnerungsraum nie zugestellt wird. Zeitzeugenberichte werden schnell besserwisserisch oder allzu privat und selbstgefällig. Dieser nicht, denn Ruschkowski und Maio wissen: Die Tochter Ezra Pounds kann erzählen, sie hat Vergnügen daran und wir, genau darum, mit ihr. Kein bloßer Nachtrag zur Faktenlage, keine einfältige Anekdotensammlung. Lebensweisheit setzt Lebenslust voraus, das lässt sich hier hören.

  • 22:05 Uhr

    Paysages fleurissants
    Reflexionen zur deutschen Wiedervereinigung
    Von Rainer Schlenz

    Was ist übrig geblieben vom Versprechen "Blühender Landschaften" - 25 Jahre nach der Wiedervereinigung? Wie hat sich dieses Vierteljahrhundert künstlerisch niedergeschlagen? Der Ostdeutsche Georg Katzer reagiert ironisch: komponiert 'Paysages fleurissants', eine elektronische Geräuschkulisse eines stotternden Motors, der schlussendlich überdreht. Sein Westkollege Volker Heyn beantwortet den kollektiven Wendetaumel mit 'Panischen Walzern'. Gerhard Stäbler ist 1989 in der DDR unerwünscht und schreibt 'O Muro', deutsch: Die Mauer. Und der Leipziger Steffen Schleiermacher vertont eine Reflexion über die 'Montagsnächte' in seiner Stadt. Vier höchst unterschiedliche Perspektiven auf ein Stück deutscher Geschichte. Wie viel Trennendes nach wie vor besteht und ob Wende und Wiedervereinigung die künstlerischen Möglichkeiten eher gebremst als beflügelt haben, darüber gehen die Meinungen der vier befragten Komponisten weit auseinander.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Filmemachen um jeden Preis?
    Eine Lange Nacht über die DDR-Regisseurinnen Petra Tschörtner, Gabriele Denecke und Helke Misselwitz
    Von Beate Schönfeldt
    Regie: Rita Höhne

    Sich an der Filmhochschule in Babelsberg zu bewerben, um Regisseurin zu werden, war kein emanzipatorischer oder gar politischer Akt. Frauen im Westen Deutschlands hingegen verstanden ihre Filme oft nicht so sehr als Kunstwerke, sondern mehr als politischen Beitrag zur Entwicklung der Gesellschaft. In der DDR gab es nur wenige Regisseurinnen. Sie waren eng an die Produktivität der DEFA-Filmstudios und des Fernsehens der DDR gebunden. Der künstlerische Anspruch war durchaus hoch, zumal sich jeder Film innerhalb der nationalen Filmproduktion eines Jahres durchsetzen musste. Um zu einem Regiestudium zugelassen zu werden, brauchte es eine Delegierung entweder des Spielfilm- oder der Dokumentarfilmstudios, Berlin, Babelsberg und Kleinmachnow. Die Filmhochschule, heute Filmuniversität, bot weite Experimentierfelder für die drei Regisseurinnen Petra Tschörtner, Gabriele Denecke und Helke Misselwitz. Schwierig wurde dann allerdings der Übergang in die Praxis. Die delegierenden Institutionen forderten die Rückkehr an den staatlich gelenkten Arbeitsplatz und das Einhalten geschriebener wie ungeschriebener Gesetze. Um den Preis der garantierten Anstellung bleiben da und dort auch künstlerische Ambitionen auf der Strecke. Nach diesen ambivalenten Erfahrungen werden sie ab 1989 mit dem komplizierten westlichen Arbeitsmarkt konfrontiert, der manche zwingt, noch einen anderen Job auszuüben, für viele Künstlerinnen und Künstler längst Realität.