Donnerstag, 28. März 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 15.10.2017

  • 00:05 Uhr

    Round Midnight
    Eine Lange Nacht zum 100. Geburtstag des Jazzpianisten Thelonious Monk
    Von Karl Lippegaus
    Regie: Karl Lippegaus

    Für den Jazzmusiker Thelonious Monk gab es keine Routine. Jedes Konzert und jede Studioaufnahme waren Reisen ins Unbekannte. Der Pianist aus Rocky Mount / North Carolina hatte seine ureigenen Vorstellungen von dem, was musikalisch richtig oder falsch war. Das Meiste hatte er selbst geschrieben, nur selten interpretierte er fremde Stücke, sein großes Idol hieß Duke Ellington.
    In den 1940er-Jahren war Monk an der Entwicklung eines neuen Jazzstils beteiligt, den man Bebop nannte. Seinem exzentrischen Verhalten und den vielen Geschichten, die über ihn kursierten, verdankte er den Ehrentitel „Hohepriester des Bop“. Er war der erste schwarze Jazzmusiker, der je eine Titelstory im Time-Magazin bekam. Sein Meisterschüler John Coltrane sagte, er habe von Monk „auf jede Weise viel gelernt - durch die Sinne, theoretisch, technisch“. Mit ständig wechselnden Kopfbedeckungen - von der Persianermütze bis zu Fez und Ghanaischem Strohhut, gut bestückt mit Sonnenbrillen und schweren Ringen an den Fingern - vollführte er Tänze vor dem Klavier. Die Art, wie er redete, korrespondierte mit seinen Melodien - alles machte ihm zum Inbegriff eines Hipsters. Seine große Hymne wurde 'Round Midnight'.
    Sein Image als Exzentriker verdeckte jedoch den Blick auf sein soziales Engagement und das Rätsel seines Leidens. Die letzten sechs Jahre seines Lebens verbrachte der an einer bipolaren Störung schwer erkrankte Pianist in fast völliger Abgeschiedenheit bei seiner Freundin und Mäzenin Pannonica de Koenigswarter, der berühmten „Jazz Baroness“, die mit seiner Frau Nellie für Halt in seinem Leben sorgte. Zwischen Exil und Konzession mussten viele afroamerikanische Jazzkünstler wählen. Monk gelang es, seinen Platz in einer radikal veränderten Musikwelt zu verteidigen.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    3. Raderbergkonzert 2016/17: Busch Trio

    Hans Werner Henze
    aus: Kammersonate für Violine, Violoncello und Klavier
    3. Lento
    4. Allegretto
    5. Epilogo

    Peter Tschaikowsky
    Trio für Klavier, Violine und Violoncello a-Moll, op. 50

    Busch Trio

    Aufnahme vom 13.12.2016 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Georg Friedrich Händel: Six Piano Concertos op. 7

    Georg Friedrich Händel
    Konzert für Orgel und Orchester Nr. 7 B-Dur, op. 7 Nr. 1 (HWV 306). Ausgeführt mit Klavier

    Konzert für Orgel und Orchester Nr. 11 g-Moll, op. 7 Nr. 5 (HWV 310). Ausgeführt mit Klavier

    Matthias Kirschnereit, Klavier
    Deutsche Kammerakademie Neuss
    Leitung: Lavard Skou Larsen

  • 06:05 Uhr

    Literatur und Rechtspopulismus: Zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse

  • 06:10 Uhr

    Johann Sebastian Bach
    'Gott soll allein mein Herze haben'. Kantate zum 18. Sonntag nach Trinitatis, BWV 169
    Vocalconsort Berlin
    Freiburger Barockorchester
    Leitung: Petra Müllejans

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    Andante für Orgel D-Dur
    Ludger Lohmann, Orgel

    Hugo Distler
    'Herzlich lieb hab ich Dich, o Herr'. Motette für 2 gemischte Chöre a cappella, op. 2
    Hugo-Distler-Ensemble Lüneburg
    Leitung: Erik Matz

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Der Staat als Fiktion - Reichsbürger auf der Theaterbühne

    Kampfzone UNESCO? Ein Interview mit dem UNESCO-Experten Klaus Hüfner

    Reformation querdacht: Gewissen und Moral im Alltag - Ein Interview mit dem Publizisten Rainer Erlinger

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Nach rechts? Zu den Wahlen in Österreich ein Interview mit Armin Thurnher, Chefredakteur "Falter"

    Denk ich an Deutschland: der Diplomat und Widerstandskämpfer Stéphane Hessel

    Am Mikrofon: Benedikt Schulz

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Kabarettist trifft Reformator. Luther und Hirschhausen im Gespräch
    Von Barbara Manterfeld-Wormit
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: Die niederländische Tänzerin und "Spionin" Mata Hari wird hingerichtet

  • 09:30 Uhr

    Was ist Kulturelle Aneignung?
    Von Jens Kastner

    ‚Everything But The Burden‘ heißt die Essaysammlung, in der eine Reihe von Autoren 2003 aufzeigten, 'What White People Are Taking From Black Culture'.
    Dürfen Menschen weißer Hautfarbe Dreadlocks tragen? Verschleiert jemand, der in Westeuropa gegen den Kapitalismus demonstriert, am Ende nur die eigenen Privilegien? Eine Bewegung von schwarzen Aktivisten, Intellektuellen und Künstlern stellt Ausdrucks- und Protestformen grundsätzlich in Frage. Sie kritisiert Kulturelle Aneignung. Dabei geht es um nicht weniger als um den westlichen Lebensstil und um die Rechte ethnischer Minderheiten. Heute bekommt sie neue Bedeutung. Zum Beispiel durch die viel diskutierte 2017 erschienene deutsche Essaysammlung ‚Beissreflexe‘, die den Kampfbegriff der Privilegien hinterfragt. Jens Kastner beschreibt in seinem Essay die oft zweifelhaften Konsequenzen der Kulturellen Aneignung - theoretischer wie praktischer Art.

    Jens Kastner, Jahrgang 1970, Soziologe und Kunsthistoriker, lebt als freier Autor in Wien und unterrichtet dort an der Akademie der bildenden Künste. Er veröffentlichte in diversen Zeitungen und Zeitschriften Texte zu Sozialen Bewegungen, Cultural Studies und zeitgenössischer Kunst. Seit 2005 ist er koordinierender Redakteur von 'Bildpunkt. Zeitschrift der IG BILDENDE KUNST'.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere in Jüchen
    Predigt: Regionaldekan Ulrich Clancett
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Manfred Weber, CSU, Vorsitzender EVP-Fraktion im Europäischen Parlament

  • 11:30 Uhr

    Reformation quergedacht
    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Altersloser Prunkbau
    Das Schloss Bosmelet in der Normandie

    Stadt des Sandelholzes
    Mit "Dr. Siri" durch Vientiane (Laos)

    Schmelztiegel der Nationen
    Die kubanische Seele der Costa Brava

    „Reformation quergedacht":
    Der Geist des Späten Mittelalters
    Luthers Spuren in Erfurt

    Der Alltag als Lutherpaar
    Mit zwei Schauspielern durch Wittenberg

    Am Mikrofon: Pia Rauschenberger

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Schriftsteller und Mäzen Roman Maria Koidl im Gespräch mit Joachim Scholl

    „Warum immer die Falschen?“ - Als Schriftsteller fragt sich Roman Maria Koidl, warum schöne Frauen oft Blödmänner an ihrer Seite haben, warum stets die Blender Karriere machen oder, ganz neu, warum wir als Wähler „Irre wählen“?
    Als erfolgreicher Unternehmer und Kunstmäzen allerdings scheint der Österreicher das meiste richtig zu machen. Geboren 1967, hat Roman Maria Koidl als Unternehmensberater begonnen, dann mehrere Firmen gegründet und mit einer Coffeeshop-Kette ein Vermögen gemacht. Schon lange kennt man seinen Namen auch in der Kunst, 2008 eröffnete Roman Maria Koidl die 'Kunsthalle Koidl' in Berlin, er ist als Mäzen aktiv und betreibt ein Online-Portal für den Kauf und Verkauf zeitgenössischer Kunst.

  • 15:05 Uhr

    Elektropunk, Trash & Pop
    Der Schweizer Musiker Bonaparte
    Von Anja Buchmann

    Die früheren Shows von Tobias Jundt alias Bonaparte waren spektakulär für Ohren und Augen: Der kleine Mann rockte mit Napoleon-Jacke, Fellmütze und schwarz umrandetem Auge die Bühne, umgeben von schrill verkleideten Burlesque-Tänzerinnen und -Tänzern. Hedonistisch, freaky, grenzenlos. Ein Elektro-Punk-Gemisch samt schrammelnden Gitarren, gerufenen Parolen und Texten zwischen Provokation, schrillem Dada und Sozialkritik. Inzwischen ist der Wahlberliner und Familienvater auch musikalisch ruhiger geworden. Auf seinem aktuellen Album stellt er nachdenkliche Fragen zu Mensch, Gesellschaft und, ja, tatsächlich: Liebe.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Hédi Kaddour: "Die Großmächtigen"
    Aus dem Französischen von Grete Osterwald
    (Aufbau Verlag, Berlin)
    Ein Beitrag von Dina Netz

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Wer nichts weiß, muss nicht alles glauben
    Wie die ‚Science Busters‘ sich und anderen die Welt erklären

    Die ‚Science Busters‘ sind vermutlich die intelligenteste Boygroup auf dem Planeten. Und sie haben sich zum Ziel gesetzt, Wissenschaft und Humor auf höchstem Niveau zu vereinen. Kann das gelingen? Viele erfolgreiche Auftritte auf Kabarettbühnen und in TV-Shows belegen: Definitiv. Und mit ihrem neuen Sachbuch „Warum landen Asteroiden immer auf Kratern?“ tritt das preisgekrönte Trio einmal mehr den Beweis an. Martin Puntigam, Florian Freistetter und Helmut Jungwirth liefern darin „33 Spitzenantworten auf die 33 wichtigsten Fragen der Menschheit“. Zum Beispiel: Warum ist Urin eigentlich gelb? Oder: Kann man in einem Schwarzen Loch zu spät kommen? Unterhaltsamer, hintergründiger und einprägsamer als die ‚Science Busters‘ kann man Wissenschaft kaum präsentieren. Auf der Deutschlandfunk-Bühne auf der Frankfurter Buchmesse geben die drei selbsternannten Aufklärer eine Kostprobe ihres Könnens und stehen Moderator Ralf Krauter im Gespräch Rede und Antwort.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Humanität, Gerechtigkeitsstreben und Toleranz - Margaret Atwoods Dankesrede zur Friedenspreisverleihung

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Hellsichtige Mahnerin - Margaret Atwood erhält in Frankfurt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

    Es ist soweit! Das Gärtnerplatztheater in München feiert mit einer Gala seine Wiedereröffnung

    Luther als Dissident - Der Einfluss der Reformation auf die Künste.
    Ein Gespräch mit dem Publizisten Willi Winkler

    "Fabian oder der Gang vor die Hunde" - Erich Kästners Roman als Drama am Düsseldorfer Schauspielhaus

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 20:05 Uhr

    Der Sound der Veränderung
    Wie Protestmusik heute klingt
    Von Heiko Behr
    Regie: Susanne Krings
    Produktion: Dlf 2017

    Die Politik ändert sich, die Populisten kommen oder sind schon da und vielen Musikern stellt sich eine Frage, die fast erledigt schien: Welche politische Position sollen sie heute mit ihrer Kunst einnehmen? Besonders afroamerikanische Musik hatte in den 1960er-Jahren den Sound zur Bürgerrechtsbewegung geliefert. Auch Musiker wie Bob Dylan, James Brown und Bruce Springsteen setzten damals mit ihrer Musik politische Akzente. Gibt es heute in zersplitterten, individualisierten und undurchsichtigen Zeiten vergleichbare politische Musik? Eine musikalische Reise durch die Genres, durch die verschiedenen künstlerischen Ansätze. Mit prägenden Künstlern, mit popmusikalischen Theoretikern und viel Musik. Es ist eine Suche nach dem Sound der Veränderung in der Gegenwart.

  • 21:05 Uhr

    Festival Resonanzen 2017

    Johann Sebastian Bach

    "Vereinigte Zwietracht der wechselnden Saiten". Dramma per musica, BWV 207

    Der Streit zwischen Phoebus und Pan: "Geschwinde, ihr wirbelnden Winde". Dramma per musica, BWV 201

    Catalina Bertucci, Sopran
    Maarten Engeltjes, Countertenor
    Tilman Lichdi, Tenor
    Henk Gunneman, Tenor
    Andreas Wolf, Bassbariton
    Klaus Mertens, Bassbariton
    The Amsterdam Baroque Choir and Orchestra
    Ton Koopman: Leitung und Cembalo

    Aufnahme vom 21.1.2017 aus dem Konzerthaus Wien, Großer Saal

    Am Mikrofon: Bernd Heyder

    Im Jahr 1720 schloss mit der Leipziger Oper ein gutes Vierteljahrhundert nach der Gründung das neben dem Hamburger Haus am Gänsemarkt bedeutendste bürgerliche Musiktheater in Deutschland. Das war drei Jahre, bevor Johann Sebastian Bach als Thomaskantor und städtischer Musikdirektor nach Leipzig kam. Er hatte qua Amt zwar darauf zu achten, dass die Kirchenkantaten “nicht zu theatralisch” ausfiele, in den weltlichen Gelegenheitswerken, die er vor allem mit Kräften aus den Reihen der musikalisch ambitionierten Studenten aufführte, konnte er aber freier agieren. Hier bediente er mit spürbarer Freude die Bedürfnisse jener Zuhörer, die der Leipziger Opern-Ära nachtrauerten. Zwei solcher ‚Dramme per musica‘ von Bach hat Ton Koopman mit seinen Ensembles Amsterdam Baroque Choir and Orchestra und vorzüglichen Solisten beim Festival ‚Resonanzen‘ im Wiener Konzerthaus vorgestellt: die Gratulationskantate ‚Vereinigte Zwietracht der wechselnden Saiten‘ für einen Leipziger Universitätsdozenten und den ‚Streit zwischen Phoebus und Pan‘. Hierbei komponierte Bach in den Allegorien eines mythologischen Musikerwettstreits sogar als Anwalt in eigener Sache.

  • 23:05 Uhr

    Die Wahlen in Niedersachsen und Österreich