Donnerstag, 28. März 2024

  • Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauSamstag, 01.11.2014

  • 00:05 Uhr

    Frauenmörder Heinrich Pommerenke - eine Spurensuche
    Von Johannes Weiß
    Regie: Mark Ginzler
    Musik: Andreas Bernhard
    Mit: Martin Rentzsch, Lisbeth Felder, Boris Koneczny, Eva Derleder, Bernd Tauber u.a.
    Produktion: SWR 2013
    Länge: 53'41

    Ende der 50er-Jahre versetzt eine Serie grausamer Frauenmorde Südwestdeutschland in Angst. Irgendwo lauert ein Killer, hinter Büschen, auf einsamen Wegen, an Bahnunterführungen. Im Juni 1959 wird der Täter schließlich gefasst: der 22-jährige Heinrich Pommerenke. „Vor Ihnen sitzt der Teufel“, sagt er von sich selbst, als er ein umfassendes Geständnis ablegt. 1960 wird er zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt: wegen Mordes in vier Fällen, Mordversuchs, Notzucht, Körperverletzung, Raub und Erpressung. ‚Lebenslang‘ - für Heinrich Pommerenke heißt das 49 Jahre im Gefängnis Bruchsal. Für viele seiner überlebenden Opfer, seiner Angehörigen und früheren Nachbarn bedeutet es lebenslange Angst. Einige von ihnen kommen - neben weiteren Zeitzeugen, Sachverständigen und Pommerenke selbst - in diesem Dokumentarspiel zu Wort.

    Johannes Weiß, Jahrgang 1952, seit 2007 SWR2-Programmchef, hat sich viele Jahre mit dem Fall beschäftigt und Pommerenke häufig besucht.

  • 01:05 Uhr

    Lied & Chanson
    u.a. mit der Liederbestenliste im November
    Live im Studio: Anna-Bianca Krause

    Chansonfest Berlin 2014
    Von Stephan Göritz

    Das 'Chansonfest Berlin', das seit 1996 jährlich einen Querschnitt durch Entwicklungen der deutschsprachigen Liederszene präsentiert, macht weiter, auch wenn es jetzt schon zum zweiten Mal ohne öffentliche Förderung klarkommen muss. Zu den Eingeladenen gehören diesmal der Berliner Manfred Maurenbrecher mit seinen doppelbödigen Chansons im Reportagestil und die Hamburgerin Meike Schrader, die in ihren dezent angejazzten
    Liedern dafür plädiert, sich nicht zum Sklaven seiner Verbissenheit zu machen.

  • 05:05 Uhr

    Wake Up This Morning!
    Live im Studio: Leo Gehl

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:10 Uhr   Interviews

    Mare Nostrum endet in der Nacht - Mit Triton startet neues Projekt zur Überwachung der EU-Außengrenzen - Interview mit Judith Gleitze, borderline-europe - Menschenrechte ohne Grenzen e.V.

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Christiane Kaess

  • 09:05 Uhr

    Vor 125 Jahren: Die Collagistin Hannah Höch geboren

  • 09:10 Uhr

    Abschied - von Liebe, Träumen, Identitäten

    Am Mikrofon: Sarah Zerback

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Die Komponistin Adriana Hölszky

    Die Musik von Adriana Hölszky sei oft geradezu süffig zu hören, schrieb einmal ein Rezensent über das Schaffen einer der bekanntesten zeitgenössischen Komponistinnen. 1953 in Bukarest als Tochter deutsch-ungarischer Eltern geboren, lebt Adriana Hölsky seit Mitte der 70er-Jahre in Deutschland. Noch in Rumänien studierte sie Komposition und Klavier, setzte ihre Ausbildung in Stuttgart fort. 1988 gelang ihr der große Durchbruch mit der Oper ‚Bremer Freiheit‘; mittlerweile umfasst ihr Oeuvre 75 Werke: Opern, Kammermusik, Orchesterwerke, Vokalmusik und Solokompositionen. Neben ihrer Tätigkeit als Komponistin war sie jahrelang Pianistin des Lipatti Trios und lehrte an den Musikhochschulen in Stuttgart und Rostock. Seit dem Jahr 2000 hat sie eine Professur am Mozarteum in Salzburg inne. Im Mai wurde in Düsseldorf Hölszkys Ballett ‚Deep Field‘ uraufgeführt und im Juni am Mannheimer Nationaltheater ihre sechste Oper mit dem Titel ‚Böse Geister‘.

  • 11:05 Uhr

    Das neue Ostrava - Tschechiens Revier im Umbruch
    Mit Beiträgen von Kilian Kirchgeßner
    Am Mikrofon: Johanna Herzing

    Ostrava ist eine Stadt der traurigen Rekorde: Nirgendwo in der Tschechischen Republik ist die Luft schmutziger als hier, nirgends schlägt der Strukturwandel härter zu. Und doch ist ausgerechnet hier die kulturelle Szene besonders lebendig und selbst in der Wirtschaft herrscht trotz der vielen schlechten Nachrichten Aufbruchsstimmung. Die Stadt im tschechisch-polnisch-slowakischen Dreiländereck steckt mitten im Strukturwandel. Während die letzten Bergleute um ihre Arbeitsplätze kämpfen, entsteht ein Zentrum für IT- und Biotechnologiefirmen. Viele Alteingesessene trauern noch den Zechen nach, doch längst ziehen junge Menschen wegen der guten Studienbedingungen nach Ostrava.
    Für ausländische Investoren ist die Stadt mittlerweile hochinteressant: Sie setzen die gut ausgebildeten Facharbeiter auch in anderen Branchen ein - so wie eine deutsche Firma, die 1992 in die Region kam, um hier Bergbaugerät zu verkaufen. Inzwischen hat sie umgesattelt und stellt Produkte für die europäische High-Tech-Industrie her. Damit bildet das Unternehmen im Kleinen den Wandel ab, der in der Region im Großen vor sich geht. Auch viele Einheimische stellen sich auf die neue Zeit ein: Das Kulturzentrum, das einst im Bergarbeitermilieu intellektuelle Akzente setzen sollte, hat sich mit seinen Veranstaltungen längst etabliert. In den letzten zehn Jahren ist aus Ostrava eine völlig andere Stadt geworden.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    Burkina Faso: Putsch gegen die Putschisten - Machtübernahme durch die Militärs

    Ägypten: Nach dem Anschlag auf dem Sinai - das al-Sisi-Regime im Anti-Terror-Kampf

    USA: US-Kongress-Wahlen - Rekord-Ausgaben bei Kandidaten-Werbekampagnen

    Mexiko: Enttäuschung und Verstimmung über Obamas Migrationspolitik

    Am Mikrofon: Simonetta Dibbern

  • 14:05 Uhr

    Das Forum für lebenslanges Lernen
    "Kosmos Abendgymnasium": Vom Lernen nach dem Feierabend
    PISAplus taucht ein in eine Welt, in der abends gelernt wird, wenn andere Feierabend machen und fragt: Wie hat sich die Funktion des Abendgymnasiums gewandelt und wie steht es um die Qualität der Lehre an den Abendschulen? Lohnt sich der nachgeholte Abschluss und für wen ist dieser zweite Bildungsweg geeignet?

    Gesprächsgäste sind:
    Herbert Babinsky, Leiter des Abendgymnasiums an der VHS in Freiburg
    Harm Kuper, Bildungsforscher an der FU Berlin
    Knut Diekmann, Referatsleiter Weiterbildung beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag
    Daniel Kauder und Serife Cenghizhan, zwei Studierenden des Abendgymnasiums Köln
    Am Mikrofon: Grit Thümmel

    Nach einigen Jahren im Job fragt sich so mancher Berufstätige: Habe ich eine Chance verpasst, bin ich unter meinen Möglichkeiten geblieben? Wer es sich noch einmal beweisen will, kann etwa auf dem Abendgymnasium sein Abitur nachholen und ein Studium anpeilen. Oft ein steiniger Weg, abends nach Feierabend noch die Schulbank zu drücken, wenn Freunde und Kollegen es sich zu Hause gemütlich machen. Bildungsforscher machen Mut und meinen, ein höherer Bildungsabschluss zahlt sich aus. Und auch auf der Internetseite der Arbeitsagentur heißt es: "Wer seinen Schulabschluss nachholt, investiert in seine Zukunft - und wird belohnt mit vielfältigen beruflichen Möglichkeiten". Stimmt das auch? Und für wen ist dieser Weg der Richtige? Schließlich öffnen sich die Hochschulen seit einigen Jahren auch immer mehr für Menschen mit beruflichem Bildungsweg wie Meistern oder Technikern.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin
    Viele Bücher im Studio - die Einstürzenden Neubauten vertonen den ersten Weltkrieg
    Nach langer Pause erscheint mit "Lament" ein neues Album der Berliner Avantgarde-Band um Blixa Bargeld. Es ist die Folge einer Auftragsarbeit für eine belgische Gedenkfeier zum ersten Weltkrieg. Für die einzelnen Stücke hat die Band Historiker um Unterstützung gebeten - und nach eigenem Bekunden so viele Bücher wie noch nie im Studio.

    Auf Ediths Spuren mit Quincys Hilfe - Neues von Frankreichs Superstar ZAZ
    Isabelle Geoffroy alias ZAZ hat in nur vier Jahren eine beeindruckende Karriere hingelegt. Nun gräbt die gerne mit der Piaf Verglichene ein bisschen in der französischen Chanson-Geschichte, und zwar überrachenderweise mit Unterstützung des ehemaligen Michael-Jackson-Produzenten Quincy Jones.

    Rekord in aller Freundschaft - 'Die Fantastischen Vier' feiern 25. Geburtstag
    "Die da", diese unerträglich einprägsame Durchbruchs-Single der Fantastischen Vier, ist tatsächlich schon mehr als zwei Jahrzehnte alt. Und die Poprapper selber trafen sich sogar schon vor 25 Jahren. Seitdem waren sie wegweisend für den deutschen Sprechgesang, auch wenn sie für Puristen nie als "real" galten. Mit "Rekord" ist eben das Geburtstagsalbum erschienen. Michi Beck und And. Ypsilon im Corsogespräch mit Fabian Elsäßer

    Am Mikrofon:Fabian Elsäßer

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    DIE BESTEN 7
    Das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste Monat November 2014

    Santini, Gapaillard: Der Yark
    (Jacoby & Stuart)

    Chen Jianghong: Der kleine Fischer Tong
    (Moritz)

    Barry Jonsberg: Das Blubbern von Glück
    (cbt)

    Calí/Quarello: Mein Vater, der Pirat
    (Jacoby & Stuart)

    Adina Rishe Gewirtz: Zebrawald
    (cbt)

    Charlie Sutcliffe: Zubert
    (Peter Hammer)

    Karen Foxlee: Das nachtblaue Kleid
    (Beltz & Gelberg)

    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    Predictive Policing
    Ordnungshüter wollen mit Big-Data Einbrüche erkennen, bevor sie geschehen

    Sparsam, aber nicht unbedenklich
    Big-Data-Software für die Polizei birgt Datenschutz-Risiken

    Aktuell:
    Großangriff auf Kundendaten
    Was Versicherungen und IT-Unternehmen an persönlichen Daten abschöpfen wollen

    Risikoarme Behandlung
    Das Projekt Cloud4Health zeigt, wie Gesundheitsdaten sicher in der Cloud verarbeitet werden können

    Das Digitale Logbuch
    Zwei Punkt Null

    Info-Update

    Am Mikrofon:Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    "Wir sind Eins"
    60 Jahre ARD-Gemeinschaftsprogramm
    Ein 'Markt und Medien'-Spezial von Michael Meyer zum 60. Geburtstag des "Ersten"

    Tagesschau, Stahlnetz, Das Halstuch, Tatort, Je später der Abend, Lindenstraße - die Liste der Sendungen, die das Erste Fernsehprogramm erfolgreich gezeigt hat und teilweise noch immer zeigt, ist lang. Generationen sind mit dem Ersten Fernsehprogramm groß geworden - bis 1963 war es das einzige Programm in Deutschland. Mit dem Aufkommen der Privaten in den 80er-Jahren hat sich das Programm verändert, verändern müssen. Viele Sendungen sind in die Dritten Programme ausgelagert worden oder aber in Spartenkanäle wie KiKA, Phoenix, 3sat oder ARTE abgewandert.
    Wie erfolgreich kann ein solches Gemeinschaftsprogramm heute noch sein, wo liegen die föderalen Stärken? Müssen wir uns angesichts von immer mehr Kanälen und Internet-Streamingdiensten auf einen Bedeutungsverlust der großen alten Dame "Erstes Deutsches Fernsehen" einstellen?

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Mehr Licht für Rembrandt - Der Philips-Flügel im Amsterdamer Rijksmuseum Amsterdam ist fertig saniert

    Feigenblatt oder Fortschritt? In St. Petersburg geht die Manifesta zu Ende

    Meister des Lichts - Mike Leighs Film "Mr. Turner" im Kino

    Aufstand in Russland - Dmitri Jurowski und David Alden deuten "Chowantschtschina" von Modest Mussorgski an der Oper in Antwerpen

    Nach dem Putsch - Wie Theaterkünstler die Lage in Burkina Faso einschätzen

    Dia de los Muertos - Der Graphik-Künstler Felix Pestemer präsentiert in Mexiko seine Sicht auf das Totengedenken

    Am Mikrofon: Karin Fischer

  • 18:40 Uhr

    Ein Image-Weltmeister bekommt Kratzer - Wie das Emirat Katar von sich reden machen will und zunehmend ins Gerede kommt

  • 19:10 Uhr

    Fußball-Bundesliga - 10. Spieltag: FSV Mainz 05 - Werder Bremen;
    Hannover 96 - Eintracht Frankfurt; VfB Stuttgart - VfL Wolfsburg;
    Hamburger SV - Bayer 04 Leverkusenund FC Bayern München - Borussia Dortmund

    Bundesliga-Gespräch-Bayern allein zu Haus. Ist das „Produkt Bundesliga“ in Gefahr?
    Interview mit Prof. Henning Vöpel, Sportökonom, Hamburgisches Weltwirtschaftsinstitut

    2. Fußball-Bundesliga, 12. Spieltag: 1. FC Nürnberg - FC St. Pauliund
    1. FC Heidenheim - SV Darmstadt 98

    Fußball - 3. Liga: SV Wehen Wiesbaden - Chemnitzer FCund
    Energie Cottbus - SpVgg Unterhaching

    Formel 1 - Großer Preis der USA in Austin, Qualifikation

    Fanszene - Auf dem rechten Auge blind: Alemannia Aachen und seine rechtsradikale Fangruppierung „Karlsbande“

    Tennis - Der Deutsche Tennisbund vor der Präsidentenwahl und dem Fed-Cup

    Doping -Streit um Aufklärung an der Uni Freiburg eskaliert. Interview mit Wissenschaftsministerin Theresia Bauer

    Olympia - Sommerspiele 2024, Schnapsidee vom DOSB?

    Am Mikrofon: Philipp May

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    Versuch über die kasachische Steppe. Lieder aus Stalins Lager
    Autoren: Oleg Jurjew / Olga Martynova
    Regie: Andrea Getto
    Produktion: Hessischer Rundfunk
    Länge: 52‘ 30

    anschließend:
    Cinch - ihre Verbindung zur akustischen Kunst
    Jeden ersten Samstag im Monat

    Begründung der Jury der Akademie der Darstellenden Künste:
    Was gibt es Schöneres, als gut erzählten Geschichten zu lauschen? Geschichten, die den ‚Horror dieser Zeit‘ bannen, die anrühren, die menschliche Schicksale lebendig werden lassen und die die Verwobenheit von großer Politik und individuellem Handeln vor Augen führen? Oleg Jurjew und Olga Martynova gelingt genau dies. Das russische Schriftstellerehepaar, das seit mehreren Jahren in der literarischen Szene für Aufmerksamkeit sorgt, kann wunderbar erzählen. Nun haben die beiden in Frankfurt am Main lebenden Autoren dies auch im Hörspiel unter Beweis gestellt. Ihr ‚Versuch über die kasachische Steppe‘ verwebt Geschichten vom Großvater, der in den späten 40er-Jahren als Literaturwissenschaftler verbannt wurde und im Lager überleben muss, mit Einblicken in die Protesthaltung des in den 70er-Jahren studierenden Enkels sowie mit der Erzählzeit dieses Enkels, der inzwischen als Professor in den USA lehrt. Die ‚Lieder aus Stalins Lage‘ durchziehen dieses Textgewebe wie ein roter Faden. Im Gulag sind es schwermütige Melodien von Kriminellen, die ihren intellektuellen Mitinsassen zwar immer wieder demütigen, sich aber auch von ihm in die russische Literatur entführen lassen. Im Leningrader Studentenmilieu dienen die Lieder 30er-Jahre später als romantische Protestsongs. Heute erklingen sie an den protzigen Gräbern von Bandenchefs auf den Friedhöfen Petersburgs. Wir lauschen Oleg Jurjew, der diese schönen, schrecklichen, balladesken Lieder im Hörspiel zur Gitarre singt. Doch wir werden nicht folkloristisch mit russischer Schwermut konfrontiert, sondern sind eingeladen, ein zartes, kluges Textgewebe der beiden Autoren, gesprochen von Heinrich Giskes (Großvater) und Michael Evers (Enkel), mitzuverfolgen. Entstanden ist ein Hörspiel um Geschichte, um Geschichten und um die Macht des Erzählens.

  • 22:05 Uhr

    Multidimensionalität im musikalischen Raum
    Branenwelten von Robert HP Platz
    Von Egbert Hiller

    Der Begriff ‚Brane‘ stammt aus der Stringtheorie, mit der Wissenschaftler nach einem fundamentalen Erklärungsmodell für physikalische Phänomene forschen. Der Komponist Robert HP Platz machte diese Theorie für sich künstlerisch fruchtbar und schuf einen Zyklus von sechs Werken, den er ‚Branenwelten‘ nannte. Die unterschiedlich besetzten Stücke sind für sich eigenständig, können sich aber zu Simultankonzepten vereinen. Aus der Überlegung heraus, dass jedes Stück seinen festen Ort in diesem multidimensionalen musikalischen Raum einnimmt, experimentierte Platz im Klavier- sowie im Schlagzeugstück (‚Branenwelten‘ 5 und 6) mit einer neuartigen, mit ihm am Pariser IRCAM entwickelten Form der Live-Elektronik ohne Lautsprecher, die die manipulierten Klänge unmittelbar aus dem Instrument kommen lässt. Autor Egbert Hiller stellt den Zyklus ‚Branenwelten‘ vor.

  • 22:50 Uhr

    Fußball-Bundesliga - Zusammenfassung des 10. Spieltages
    2. Fußball-Bundesliga - Zusammenfassung des 12. Spieltages
    Formel 1 - Großer Preis der USA in Austin, Qualifikation

    Am Mikrofon: Philipp May

  • 23:05 Uhr

    "Von einem, der auszog…"
    Die Lange Nacht vom Wandern
    Von Tom Daun
    Regie: Jan Tengeler

    „Alles würde besser gehen, wenn man mehr ginge…“, davon war Johann Gottfried Seume überzeugt. Er wusste, wovon er sprach, war er doch zu Fuß von Leipzig bis Sizilien und zurück gewandert. Der Philosoph Jean-Jacques Rousseau stimmte ihm zu: „Wer ans Ziel kommen möchte, nehme die Postkutsche; wer richtig reisen will, der gehe zu Fuß.“ Im 21. Jahrhundert leben wir temporeich, fast grenzenlos: Jeder Punkt des Planeten ist mit dem Flugzeug erreichbar, per Mausklick überwinden wir den Raum in Sekundenschnelle. Beim Wandern bestimmt der menschliche Schritt das Tempo: Ziele, Routen und Pausen wählen wir selbst. Wir ändern die Richtung, weichen vom Weg ab, verfügen über Raum und Zeit, nehmen Blickachsen, Hörräume und Duftfelder wahr. Die buddhistische Weisheit „Der Weg ist das Ziel“ verweist auf die metaphysische Verwandtschaft von „Wandern“ und „Leben“: Geburt und Tod sind die Eckpunkte - wichtig aber ist, was dazwischen liegt: Begegnungen, Erlebnisse und Gefahren, Sorgen, Strapazen und Sehnsüchte. Beim Wandern wie im Leben verirren wir uns, gehen eigene Wege mit Höhen und Tiefen - und finden - vielleicht zu uns selbst. Eine Lange Nacht voller Geschichten und Musik vom Wandern, von Vagabunden und Weltenbummlern unserer Zeit.