Samstag, 20. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 04.11.2017

  • 00:05 Uhr

    Aus tiefer Not
    Von Matthias Eckoldt und Tatjana Rese
    Regie: Uwe Schareck
    Mit Susanne Heidenreich, Thomas Balou Martin, Max Urlacher, Peter Kaghanovitch, Urs Peter Halter, Christian Gaul, Jo Jung, Jürg Löw u.a.
    Musik: Tobias Kremer
    Produktion: Dlf Kultur 2017
    Länge: 54‘02

    Martin Luther ist diesmal nicht der theologischen Wahrheit auf der Spur, sondern der Lösung eines schweren Verbrechens: der seines eigenen Falles. April 1521, Reichstag zu Worms. Der Theologe und Augustinermönch Martin Luther hat seine kirchenfeindlichen Thesen nicht widerrufen. Im Gegenteil: In seiner Kammer im Johanniterhof hat er schon die nächsten Pamphlete verfasst, die sogleich in die Druckerei des Hans von Erfurt gebracht werden. Noch bevor der Druckereigehilfe Thomas Seibelt mit dem Setzen fertig ist, wird er von zwei Männern am Deckenbalken aufgeknüpft. Scheinheilig übernehmen sie auch gleich die ‚Ermittlungen‘ und finden ein Geständnis, in dem Thomas den Grund für seinen ‚Selbstmord‘ angibt: Er habe mit der Schuld nicht mehr leben können, Luthers Widersacher Reichardt von Bayern ermordet zu haben, eine Tat, zu der Dr. Luther selbst ihn angestiftet habe. Welch willkommener Anlass für den Erzbischof von Mainz, den widerspenstigen Luther endlich als kriminellen Volksverhetzer inhaftieren zu lassen! Um nicht der ‚hochnotpeinlichen Befragung‘ zum Opfer zu fallen, ergreift Martin Luther gemeinsam mit seinem Ordensbruder Johannes Petzensteiner die Flucht. Er wird keine Ruhe geben, bis er seine Unschuld bewiesen hat.

  • 01:05 Uhr

    Lied & Chanson

    Die Singer/Songwriterinnen Natalia Doco und Silje Nergaard

    Vorgestellt: Liederbestenliste November

    Global Sound: neue internationale Singer/Songwriter-Alben

    Original im Ohr: ungewöhnliche Coverversionen

    On Tour: Konzerthighlights im November

    Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause

  • 06:05 Uhr

    Hashtag MeToo - Hysterie oder überfällige Debatte?

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:10 Uhr   Interviews

    Macht und Sex: Wie groß ist das Problem in Deutschland? Interview mit Terry Reintke, Mitglied im Europa-Parlament, Bündnis 90/ Die Grünen

    Internationaler Haftbefehl gegen Puigdemont, Gespräch mit Jan Philipp Albrecht; MdEP, Bündnis 90/Die Grünen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Rainer Brandes

  • 09:05 Uhr

    Vor 75 Jahren: Generalfeldmarschall Erwin Rommel befiehlt den Rückzug seiner Truppen bei El Alamein

  • 09:10 Uhr

    Wegwerfgesellschaft Deutschland - Von Müllsündern und Müllvermeidern

    Am Mikrofon: Susanne Schrammar

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Kultwirt Friedel Drautzburg

    Friedel Drautzburg ist vor allem als Wirt der Ständigen Vertretung am Berliner Schiffbauerdamm bekannt. Diese Botschaft rheinischer Lebensart eröffnete er im Jahr 1997, nach dem Hauptstadtbeschluss des Deutschen Bundestags. Bis dahin hatte sich Drautzburg vehement gegen den Regierungsumzug und für die Hauptstadt Bonn eingesetzt, wo er seit 1970 die Kneipe Schumann-Klause betrieb. Hier trafen sich Politiker und Journalisten zum zwanglosen Austausch jenseits der Konventionen des Politikbetriebs. Diese Atmosphäre herrscht auch in der Berliner Ständigen Vertretung, deren Name auf die Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der DDR anspielt, die in Zeiten der Teilung nicht Botschaft heißen sollte. Den Politikbetrieb lernte Drautzburg in den 60er-Jahren nach dem Jurastudium kennen, als er gemeinsam mit Günter Grass Wahlkampf für Willy Brandt machte. Der Schriftsteller Grass verewigte ihn in seinem Roman ,Aus dem Tagebuch einer Schnecke’ als unermüdlichen Charmeur im Dienst der guten Sache - nicht nur in der Politik -, sondern auch in der Damenwelt. Nach dem Wahlerfolg Brandts arbeitete der Jurist für einen SPD-Bundestagsabgeordneten, gab diesen Beruf aber schließlich auf, um sich als Wirt ganz seinen kommunikativen Fähigkeiten zu widmen.

  • 11:05 Uhr

    Feindbild Tourist - Unterwegs in Venedig
    Von Kirstin Hausen

    Sie verstopfen die Straßen, fuchteln mit ihren Selfiesticks in der Luft herum, treiben die Preise in die Höhe und stehen überall im Weg - die Touristen in Venedig. 30 Millionen Besucher kommen pro Jahr in die Lagunenstadt, die nicht für den Massentourismus geschaffen ist. Es reicht, finden immer mehr Einheimische. Wie kommt ein Angestellter pünktlich zur Arbeit, wenn die Boote auf dem Canale Grande mit Besuchern überfüllt sind? Wo geht eine venezianische Familie essen, ohne sich finanziell zu verausgaben? Wem gehört eigentlich die Stadt?

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Europäischer Haftbefehl gegen Puigdemont

    Interview mit Walther Bernecker, Politologe, zum Katalonienkonflikt

    Widerspruch zu Trump: Regierungs-Wissenschaftler bestätigen Klimawandel-Gründe

    Debatte und Demos vor Beginn der Weltklimakonferenz in Bonn

    Zwischenstand Sondierungsgespräche und außenpolitische Aspekte

    Nordkorea-Krise und Wirtschaftsbeziehungen - Donald Trump beginnt Asienreise

    Bundespräsident Steinmeier besucht Australien

    Türkischer Hoffnungsträger Demirtas seit einem Jahr hinter Gittern

    Sport am Mittag

    Am Mikrofon: Mario Dobovisek

  • 13:10 Uhr

    Präsident auf Abruf? Trump, das FBI und der Terror

    Kampf gegen den Terror - Das Dilemma liberaler Gesellschaften

    Aufgabenstellung verfehlt - Zum Stand der Sondierungsgespräche

    Aus der Affäre gezogen? Die EU und die Katalonien-Frage

    Am Mikrophon: Johanna Herzing

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten

    Zwischen Nord- und Südkorea - Grenzerfahrung am Todesstreifen

    Countdown zur Bürgermeisterwahl in New York - De Blasio tritt wieder an

    Späte Gerechtigkeit für Haiti - Aufarbeitung der Duvalier-Diktatur

    Neben boomender IT-Branche in Indien - Der brennende See von Bangalore

    Am Mikrofon: Andreas Noll

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Stadt, Land, Schluss - werden die ländlichen Regionen in der Bildung abgehängt?
    'Campus & Karriere' fragt: Wo liegen die größten Probleme bei der Bildung im ländlichen Raum? Wie können Regionen die eigene Bildungslandschaft stärken, wenn gleichzeitig die öffentlichen Mittel fehlen? Was muss Politik tun, um die ländlichen Regionen in Sachen Bildung voranzubringen?

    Gesprächsgäste:
    Martin Gerenkamp, Erster Kreisrat im Landkreis Emsland für die „Bildungsregion Emsland“
    Michael Zarth, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, wissenschaftlicher Leiter des aktuellen Raumordnungsberichts
    Uta Wunderlich, Geschäftsführerin des SCHKOLA-Schulverbunds in Zittau
    Peter Schmiedgen, Leiter des Bereichs Forschung im Wissensarchitektur - Laboratory of Knowledge Architecture an der TU Dresden, verantwortlich für das Projekt „Trails“, das Innovations- und Gründertrainings mobil in ländlichen Regionen anbietet
    Am Mikrofon: Benedikt Schulz

    Beitrag:
    Mit Eltern-Engagement gegen Grundschulschließung
    Wie Eltern die Schließung einer Grundschule in der niedersächsischen Provinz verhindert haben

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Der aktuelle Raumordnungsbericht des Bundes spricht eine klare Sprache: es gibt ein deutliches Gefälle zwischen Stadt und Land, zwischen urbanen und peripheren Regionen in Sachen Bildung. Schulen werden geschlossen, Bildungsangebote wie fahrende Bibliotheken werden eingespart. Die Folge: wer Bildung sucht, muss lange Wege auf sich nehmen. Und Regionen, die eh schon unter Abwanderung leiden, werden immer unattraktiver, ganze Ortschaften drohen auszusterben. Die Autoren des Berichts fordern: verstärkte Investitionen in zentrale Infrastrukturen und die Förderung von Bildung sowie von Forschung und Entwicklung.
    Aber nicht immer muss das Leben auf dem Land bedeuten, dass es an Bildung fehlt. Kreative Projekte, Kooperation durch regionale Bildungsnetzwerke, grenzüberschreitendes Denken führen an manchen Orten dazu, dass die Bildungsangebote in der Provinz lebendig sind und bleiben.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Moses Sumney - Der Antiromatiker
    Wer sich auf Musikblogs im Internet umsieht, dem dürfte in den letzten Jahren ein Name immer wieder begegnet sein: Moses Sumney. Der Sänger aus L.A. mit einem eindringlichen Falsett und abenteuerlichen Songstrukturen ist derzeit mit seinem Debütalbum "Aromanticism" auf Tour in Deutschland.

    Sam Smith - „Wenige Kanten - Viele Wohlfühlmomente"
    Sein Debüt machte Sam Smith 2014 über Nacht zum erfolgreichsten britischen Soulsänger. Als die männliche Adele hat man ihn auch schon tituliert. Und sogar der Titelsong des letzten James-Bond-Films wurde ihm anvertraut. Mit seinem zweiten Album will er nun zum internationalen Superstar werden. Kann ihm das gelingen?

    „Wenn elektronische Musik die letzte neuentwickelte Musikform ist, dann muss ich dabei sein!“
    Pianist und Komponist Francesco Tristano wird gerne unter den fragwürdigen Genre-Begriffen „Neo-Klassik“ oder „Post-Klassik“ einsortiert. Was ihn mit Zeitgenossen wie Hauschka oder Chilli Gonzales - mit dem er auch zusammenarbeitet - auf jeden Fall verbindet, ist ein unverkrampftes Verhältnis zur Popkultur, insbesondere zu Techno und anderen Spielarten elektronischer Tanzmusik. Sein jüngstes Album "Piano Circle Songs“ klingt eher innerlich-verträumt, bei Live-Projekten mit dem Techno-Produzenten Moritz von Oswald lebt er sein Faible für Rhythmik aus.

    Am Mikrofon: Fabian Elsäßer

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    DIE BESTEN 7
    Das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste im Monat November
    Vorgestellt von Ines Dettmann

    Ole Könnecke: Sport ist herrlich
    (Hanser Verlag)

    Italo Calvino: Das schwarze Schaf
    Lena Schall (Illustration)
    Aus dem Italienischen von Burkhart Kroeber
    (Mixtvision Verlag)

    Theodor Storm: Der kleine Häwelmann
    Ulrike Möltgen (Illustration)
    (Insel Verlag)

    Paul van Loon: Das Grusel-Handbuch
    Axel Scheffler (Illustration)
    Aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler
    (Verlagshaus Jacoby & Stuart)

    Iain Lawrence: Der Riesentöter
    Aus dem Englischen von Alexandra Ernst
    (Verlag Freies Geistesleben)

    Paulus Hochgatterer: Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war
    (Deuticke Verlag)

    Nacha Vollenweider: Fußnoten
    (avant Verlag)

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation

    Schwerpunkt:
    Identitätsverlust
    Der Handel mit gestohlenen Zugangsdaten richtet enorme Schäden an

    Pulverfass
    Im Internet der Dinge findet nur unzureichendes Zugangsmanagement statt

    Aktuell:
    Glotzenkrieg
    Google drängt mit Youtube ins amerikanische Kabelgeschäft

    Rollender Trojaner
    Die Datenschutzprobleme beim vernetzten Fahren

    Das Digitale Logbuch
    Erbonkel

    Info-Update

    Sternzeit 04. November 2017
    Alternder Riese im Cepheus

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Ist Deutschland noch Erfinderland?
    Christoph Keese, Verlagsmanager bei Springer, versus Florian Nöll, Internetunternehmer.
    Am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Und wo ist Fanny? Das Mendelssohn-Haus in Leipzig widmet Fanny Hensel eine eigene Ausstellung. Museumsdirektor Jürgen Ernst im Gespräch

    Theater-Meister: Die Faust-Preisverleihung in Leipzig

    Theaterportal als Debattenforum - Zehn Jahre nachtkritik.de. Theaterkritiker und nachtkritik-Gründer Dirk Pilz im Gespräch

    Kollaboration im Widerstand? Die Schriftstellerin Ruta Vanagaite spaltet Litauen

    Fotos der frühen Jahre - Unterwegs in Paris mit dem Schriftsteller und Filmemacher Georg Stefan Troller

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:10 Uhr

    Junge Union Bayern fordert Rücktritt von Seehofer

    Vor der zweiten Phase der Sondierungsgespräche in Berlin

    Vor dem Weltklimagipfel: Demo für eine Klimawende

    Gabriels Kurzbesuch in Antalya

    Belgien prüft europäischen Haftbefehl gegen Puigdemont

    Österreich. Oppositionspolitiker Pilz tritt wegen Belästigungsvorwürfen zurück

    Libanons Ministerpräsident Hariri tritt zurück

    US-Präsident Donald Trump in Japan: die knirschende Allianz beschwören

    Sport am Wochenende

    Am Mikrofon: Ute Meyer

  • 18:40 Uhr

    Der Sanierungsplan bei Opel und die Zukunft des deutschen Autobauers

  • 19:05 Uhr

    Katalonienkrise: Hört auf, nach der EU zu rufen!

  • 19:10 Uhr

    Fußball - Bundesliga, 11. Spieltag:
    RB Leipzig - Hannover 96; SC Freiburg - FC Schalke 04
    Borussia Mönchengladbach - 1. FSV Mainz 05;
    FC Augsburg - Bayer 04 Leverkusen; Hamburger SV - VfB Stuttgart;
    Borussia Dortmund - FC Bayern München (18:30 Uhr)

    Fußball - 2. Liga, 13. Spieltag:
    Eintracht Braunschweig - SV Darmstadt 98; 1. FC Union Berlin - FC St. Pauli;
    Jahn Regensburg - SpVgg Greuther Fürth

    Fußball - Was bringen Investoren in der 2.Liga

    Fußball - Wie Rechtsextreme die Fanszenen unterwandern

    Fußball - Der Videobeweis in der Kritik

    New York Marathon - Wie der Sport mit dem Terror umgeht

    Tennis - Revolution der Regeln

    Doping - Russischer Athleten als Sündenböcke?

    Am Mikrofon: Klaas Reese

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    Nacht
    Von Etel Adnan
    Übersetzung: Klaudia Ruschkowski
    Bearbeitung: Klaudia Ruschkowski und Giuseppe Maio
    Regie: Giuseppe Maio
    Komposition: Ulrike Haage
    Produktion: Dlf Kultur 2017
    Länge: 63'54

    anschließend:
    Hörspielmagazin
    Neues aus der Welt der akustischen Kunst.

    Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entscheidung über das Hörspiel des Monats trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft einer ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den zwölf Hörspielen des Monats das ‚Hörspiel des Jahres‘.
    In der Begründung der Jury heißt es:
    „Die 92-jährige libanesisch-amerikanische Schriftstellerin Etel Adnan, deren Stimme im englischen Originalton die Grundlage des Hörspiels bildet, übt mit ihren Meditationen über die Nacht eine suggestive Wirkung aus. Träume, Erinnerung, das Universum und Imagination sind zentrale Begriffe, die sie mit sinnlichen Metaphern und frappierenden Sprachbildern umspielt. Die Stimmen der Schauspielerinnen Angela Winkler und Sandra Borgmann sind von Klaudia Ruschkowski, die den Text auch übersetzte, und Giuseppe Maio als deutsche Gegenstimmen inszeniert. Denn sie übersetzen das Original nicht nur, sondern erschaffen mit Auslassungen, Zusatztexten, gliedernden Wiederholungen, Überschneidungen und synchronen Hervorhebungen einen Innenraum („Cézanne sagte zu recht, dass Natur Innenraum ist“), in dem die philosophische Poesie Etel Adnans sich subtil entfaltet: ‚Es ist immer Nacht, sonst brauchten wir kein Licht.‘“

  • 22:05 Uhr

    Isang Yun zum 100. Geburtstag
    Der problematische Versöhner
    Von Georg Beck

    Isang Yuns Musik, diese gewissermaßen friedvolle Verbindung von Ost und West, wird in beiden Koreas gespielt. Notiert wurde sie weitgehend in Deutschland, hier erklingt sie jedoch nur im Ausnahmefall. Zum Beispiel zum 100. Geburtstag des Komponisten, den die Kölner Musikhochschule mit einer Workshop-Woche begeht. In der Hochschule geht es Mitte September hauptsächlich um Aufführung und Analyse von Musik Isang Yuns. Als Yun-Experten sind Heinz Holliger, selbst Oboist und Komponist, und Walter-Wolfgang Sparrer dabei. Aber auch das Politische der Biografie Isang Yuns, seine Intentionen und seine Wirkung kommen in der Debatte zur Sprache. Der aktuelle Nordkorea-Konflikt fordert die Kölner Yun-Interpreten dazu nachdrücklich auf.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Vereint im Leiden und Aufbegehren
    Eine Lange Nacht über revolutionäre Umbrüche in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts
    Von Winfried Roth
    Regie: Klaus Michael Klingsporn

    Das Russland von Zar Nikolaus II. war einer der despotischsten Staaten des beginnenden 20. Jahrhunderts. Eine erste Revolution 1905 scheiterte - vielleicht hätte sie eine langfristige demokratische Entwicklung ermöglicht. Die Revolution vom Februar 1917 - mitten im Ersten Weltkrieg - machte der Zarenherrschaft ein Ende. Die Übergangsregierung unter dem Sozialdemokraten Aleksander Kerenski enttäuschte aber die Erwartungen weiter Teile der Bevölkerung. Nur die radikal linken Bolschewiki traten für einen sofortigen Frieden und für die Enteignung der Großgrundbesitzer ein. Im Oktober 1917 stürzten sie - unter Führung von Wladimir Iljitsch Lenin und Leo Trotzki - die Kerenski-Regierung. Bei freien Wahlen erhielten sie nur ein Viertel der Stimmen, sie setzten sich aber in dem folgenden Bürgerkrieg durch. Die Oktoberrevolution schuf entscheidende Voraussetzungen für die historische Katastrophe der Stalin-Ära. Die Lange Nacht nähert sich in Interviews mit Historikern, autobiografischen Texten von Arbeitern, Geheimdienstoffizieren und Politikern sowie künstlerischen Zeugnissen diesen widersprüchlichen Ereignissen in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts.