Samstag, 20. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 06.12.2015

  • 00:05 Uhr

    Mein Leipzig lob ich dir
    Eine Lange Nacht über eine tausendjährige Stadt zwischen Größe und Größenwahn
    Von Tobias Barth, Lorenz Hoffmann und Hartmut Schade
    Regie: Tobias Barth

    April 2003: Messestadt, Buchstadt, Musikstadt war Leipzig schon. Nun wollte man auch Olympiastadt werden. Mit Verwunderung, Amüsement und leichter Herablassung verfolgte die Öffentlichkeit die Leipziger Bewerbung für ein Weltsportereignis: Bescheidenheit gepaart mit leichtem Größenwahn. Diese Stadt, die in diesem Jahr ihr Tausendjähriges feiert, die immer stolz war auf ihre weltstädtischen Traditionen, maß sich gern mit den großen Metropolen der Welt, was manchmal - auf dem Gebiet der Literatur im 18./ und dem der Musik im 19. Jahrhundert - tatsächlich gelang. Und so es nicht gelang, hatte man doch wenigstens den Versuch unternommen - wenn nicht Paris, dann war man wenigstens 'Klein-Paris'. Leipzig hat sich in 1000 Jahren immer wieder neu erfunden, zog und zieht seine Kraft aus Visionen und dem Glauben, sie umsetzen zu können. Ob als Welthauptstadt des Buchdrucks und Buchhandels, des Pelzhandels und der Parfümindustrie. In Leipzig wurde der Notendruck erfunden, die erste europäische Ferneisenbahnstrecke gebaut. Hier gönnt man sich das größte Orchester und den größten Denkmalsbau der Welt. In Leipzig gab es den ersten Atomunfall der Geschichte, hier wurde der buddhistische Missionsverein für Deutschland gegründet. Oder wie der Leipziger Kabarettist Bernd-Lutz Lange es ausdrückt: "Wenn man richtig guckt, kommt ja eigentlich alles aus Leipzig."

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Carlos Mastropietro (*1958)
    Memoria del borde

    Jorge Horst (*1963)
    herético furor

    Ensemble Aventure
    Leitung: Alistair Zaldura

    Aufnahmen vom Forum neuer Musik 2009

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Béla Bartók
    Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta, Sz 106
    Chicago Symphony Orchestra
    Leitung: Pierre Boulez

  • 06:10 Uhr

    Heinrich Schütz
    'Ich weiß, daß mein Erlöser lebt'. Motette für siebenstimmigen Chor, SWV 393
    Thomanerchor Leipzig

    Christoph Graupner
    'Furcht und Zagen'. Kantate zum 2. Advent für Sopran, Streicher und Basso continuo, GWV 1102/11b
    Miriam Feuersinger, Sopran
    Capricornus Consort Basel
    Leitung: Peter Barczi

    Johann Sebastian Bach
    Präludium und Fuge für Orgel g-Moll, BWV 535
    Andrea Marcon, Orgel

    Gottfried August Homilius
    'Verwundrung, Mitleid, Furcht und Schrecken'. Kantate zum 2. Advent für Soli, Chor und Orchester
    Barbara Schlick, Sopran
    Hein Meens, Tenor
    Stephen Varcoe, Bass
    Rheinische Kantorei
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Machtwechsel in Argentinien - Was hat die Ära Kirchner der Kultur gebracht, und was erhoffen sich Kulturschaffende vom neuen Präsidenten Macri?

    Putins Drohungen gen Ankara - Ein Interview mit dem Publizisten Manfred Sapper

    Deutsche Mythen: die Musik - Ein Gespräch mit dem Schriftsteller Frido Mann

    Kulturpresseschau - Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Saudi-Arabien und die Terror-Finanzierung - Ein Interview mit Guido Steinberg, SWP

    Denk ich an Deutschland: der Musiker Westbam

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Risiko Religionsfreiheit
    Von Marianne Heimbach-Steins
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 125 Jahren: Der Maler Rudolf Schlichter geboren

  • 09:30 Uhr

    Hunger - eine Menschheitskatastrophe?
    Der argentinische Schriftsteller Martín Caparrós im Gespräch mit Peter B. Schumann

    Auf unserem Planeten werden so viele Nahrungsmittel produziert, dass die gesamte Weltbevölkerung problemlos davon leben könnte. Doch warum muss mehr als eine Milliarde Menschen ständig unter Hunger leiden? Ist diese Situation ein Ergebnis gesellschaftlicher Rückständigkeit? Oder machen hier wenige Profit auf Kosten von vielen? Oder ist der millionenfache Hunger ein Zeichen für das Scheitern unserer Zivilisation? Der argentinische Schriftsteller und Reporter Martín Caparrós hat diese brutalste Form der Ungleichheit auf allen Kontinenten untersucht und seine Erfahrungen in dem in viele Sprachen übersetzten Band 'Hunger' zusammengefasst. Peter B. Schumann hat mit ihm gesprochen.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Ansgarkirche in Hamburg-Langenhorn
    Predigt: Pastor Tobias Götting
    Evangelischer Gottesdienst

  • 11:05 Uhr

    Bodo Ramelow, Die Linke, Ministerpräsident von Thüringen

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt
    Puppen, Bären und Modelleisenbahnen
    Bei den Spielzeugmachern im thüringischen Sonneberg

    Vom Gezeitenfischen in der Bretagne
    Mit Muschelsuchern im Wattenmeer an der Atlantikküste

    Die Reben des Dalai Lama
    Geschichten vom kleinsten Weinberg der Welt im Schweizer Kanton Wallis

    Mit den Beduinen durch Jordanien
    Lebensweise und geschichtsträchtige Landschaft

    Sprachatlas Kamerun
    Wie die vielfältigen Dialekte die ländlichen Regionen prägen

    Am Mikrofon: Sören Brinkmann

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Andreas Weber, Biologe und Philosoph, im Gespräch mit Michael Langer

    Andreas Weber, geboren 1967, ist promovierter Philosoph und Biologe. Er arbeitet als Dozent und schreibt darüber hinaus unter anderem für GEO, Merian und National Geographic. In seinen literarischen Sachbüchern ('Alles fühlt! Mensch, Natur und die Revolution der Lebenswissenschaften', 'Bio-Kapital') bringt der preisgekrönte Autor Begriffe wie Empfindung, Subjektivität und Schönheit ins Spiel. Zuletzt erschien aus seiner Feder: 'Lebendigkeit. Eine erotische Ökologie'. 

  • 15:05 Uhr

    Golden Girl - die texanische Sängerin Kacey Musgraves
    Von Jörg Feyer

    Es sah aus wie einer dieser Übernacht-Erfolge, als Kacey Musgraves 2013 ihr Album 'Same Trailer, Different Park' in der US-Top 5 platzieren und gleich noch zwei Grammys abräumen konnte. Dabei hatte die 27-jährige Texanerin aus dem 600-Seelen-Kaff Golden schon einiges hinter sich: drei noch eher traditionell angelegte Frühwerke ebenso wie ein eher lauer 7. Platz in der Casting-Show 'Nashville Star'. Auch mit ihrem aktuellen Album 'Pageant Material' bleibt Musgraves das Mädel von nebenan für alle, denen eine Taylor Swift längst zu viele Tänzer und zu wenig Twang hat. Musgraves versteht es glänzend, den Alte-Herren-Club im Country-Mekka Nashville immer wieder auf ironische Art zu provozieren. Jörg Feyer traf Kacey Musgraves vor ihrem ersten Deutschlandkonzert in Berlin und erkundete, welche Rolle ihr früherer Mentor Radney Foster für ihre Karriere spielte und warum sie als Songschreiberin besonders gern und besonders viel von der Außenseiter-Ikone John Prine gelernt hat.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Kurt Flasch: Der Teufel und seine Engel
    (C.H. Beck Verlag, München)

    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Auslese. Naturwissenschaftliche Fach- und Sachbücher
    Erde im Schwitzkasten
    Wie wir mit dem Klimawandel leben können
    Mit Michael Lange und Dagmar Röhrlich
    Am Mikrofon: Ralf Krauter

    Die Erwartungen sind groß, die Erfolgschancen durchwachsen: Gelingt es den Staats- und Regierungschefs, sich beim großen UN-Klimagipfel in Paris auf ein globales Abkommen zu einigen? Und wenn ja: Reichen die gesteckten Ziele zur Reduktion von Treibhausgasemissionen, um die Erderwärmung auf ein erträgliches Maß zu begrenzen? Im Vorfeld der nächsten Runde im diplomatischen Klimapoker sind zahlreiche Sachbücher erschienen, die beleuchten, vor welchen enormen Herausforderungen die Menschheit steht und welche Handlungsoptionen ihr im Kampf gegen den Klimawandel und den Folgen noch bleiben.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Medienwandel und Demokratieverständnis - Die Thesen des Soziologen Dirk Baecker zum "Wandel politischer Grundverständnisse" auf der Tagung 'Formate des Politischen' am 27.11. in Berlin

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Alterweisheit. Die Berliner Philharmoniker spielen Bruckner und Mozart unter Leitung des 86-jährigen Bernard Haitink

    "Schiff der Träume" - Karin Beier inszeniert ein 'europäisches Requiem' nach Federico Fellini am Schauspielhaus in Hamburg

    Machtwechsel in Argentinien - Was hat die Ära Kirchner der Kultur gebracht, und was erhoffen sich Kulturschaffende vom neuen Präsidenten Macri?

    100 Jahre deutsch-afghanische Freundschaft - In Berlin findet die afghanische Kulturwoche statt

    Eulen nach Athen? Die documenta stellt in Kassel ihre erste Publikation vor

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    „Was geht ab in Syrien?“ - Wie Jugendliche Politik und Nachrichten konsumieren

  • 20:05 Uhr

    Geschichte geht in Serie
    Von Drittem Reich bis Mauerfall - deutsche Vergangenheit in der Fernsehfiktion
    Von Susanne Luerweg und Sabine Oelze
    Regie: Philippe Bruehl
    Produktion: DLF 2015

    'Weissensee', 'Unsere Mütter, unsere Väter', 'Tannbach', 'Nackt unter Wölfen': Die deutsche Geschichte ist als Fernsehstoff zum Quotengarant und Exportschlager geworden. Nationalsozialismus und DDR lassen sich gut vermarkten. Geschichte aus Deutschland, die dramaturgisch und filmisch anspruchsvoll in Szene gesetzt ist, stößt weltweit auf Interesse. 'Weissensee' lief im Museum of Modern Art und 'Unsere Mütter, unsere Väter' war ein US-Kinoerfolg. Neben den Öffentlich-rechtlichen hat auch das Privatfernsehen die Faszination für Historisches entdeckt und legt mit 'Deutschland 83' eine neue Serie zur deutschen Teilung vor, die internationale Sender noch vor der Erstausstrahlung einkauften. Welches Geschichtsbild wird so aus Deutschland in die Welt transportiert? Und kommt die deutsche TV-Sicht auf die Ereignisse überall gleich gut an?

  • 21:05 Uhr

    Musikalische Eliteförderung
    Zehn Jahre Internationaler Aeolus-Bläserwettbewerb
    Von Sylvia Systermans

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Konzert für Fagott und Orchester B-Dur, KV 191

    Jacques Ibert
    Concertino da camera
    für Alt-Saxophon und kleines Orchester

    Richard Strauss
    Konzert für Oboe und kleines Orchester D-Dur, AV144

    Heinz Holliger
    „III Klaus-ur“

    Preisträger des Aeolus Bläserwettbewerbs
    Düsseldorfer Symphoniker
    Martin Fratz, Leitung

    Aufnahme vom 20.9.15 in der Tonhalle Düsseldorf

    Wer sich als junger Bläser mit seinesgleichen messen will, kommt am Internationalen Aeolus-Wettbewerb nicht vorbei. Zum zehnten Mal fand er in diesem Jahr an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf statt. Ein kleines Jubiläum also für einen jungen Wettbewerb, der schon jetzt gleichauf ist mit den großen Competitionen in München, Brüssel oder Warschau. Sein internationales Renommee verdankt der Aeolus-Wettbewerb höchsten Anforderungen, exzellenten Juroren, interessanten Preisgeldern und nicht zuletzt der Karriere, die mancher Wettbewerbssieger im Anschluss an den Preis gemacht hat. Die Anmeldezahlen sprachen auch in diesem Jahr für sich: 275 Bläser aus 42 Ländern hatten sich fürs musikalische Kräftemessen beworben, diesmal mit Oboe, Saxofon und Fagott. Die drei Besten spielten schließlich beim Finale in der Düsseldorfer Tonhalle um die Gunst von Publikum und Jury.

  • 23:30 Uhr

    Nach dem Olympia-Aus beim Referendum in Hamburg

    Gespräch mit Bundesinnenminister Thomas de Maizière.

    Die Fragen stellt Philipp May.