Gerhard Falkner liest aus seinem neuen Roman ,Romeo oder Julia' (Berlin Verlag) (2/2)
Mit seinem ersten Roman ‚Apollokalypse‘ , veröffentlicht 2016 im reifen Alter von 65 Jahren, hat der als Lyriker bekannte Autor Gerhard Falkner gleich seinen Erzählton gefunden. Die Hörer des ‚Studio LCB’ im Deutschlandfunk konnten sich im vergangenen Jahr von der Qualität der turbulenten Prosa überzeugen. Nun hat Gerhard Falkner mit der als Roman bezeichneten Novelle ‚Romeo oder Julia‘ nachgelegt: Kurt Prinzhorn ist zu einem Schriftstellertreffen nach Innsbruck eingeladen, wo ihm Merkwürdiges widerfährt: Jemand muss während seiner Abwesenheit ein ausgiebiges Schaumbad in der Wanne seines Hotelzimmers genommen und dort bewusst Spuren hinterlassen haben. Als nächstes verschwindet der Schlüsselbund des zunehmend ratlosen Autors. Während einer Moskau-Reise wenige Tage später kommt es zu neuen Unerklärlichkeiten, und auch in Madrid, wo Prinzhorn einer früheren Geliebten wiederbegegnet, reißt die Kette seltsamer Geschehnisse nicht ab - bis ihm durch Zufall das Puzzle der Erinnerung zu einem Bild zusammenfällt, das ihn weit in die eigene Biografie zurückführt. Am nächsten Morgen klingelt die Polizei an der Tür seiner Berliner Wohnung, denn unter dem Fenster von Prinzhorns Zimmer in Madrid wurde eine tote Frau gefunden … Haben wir es mit einem Thriller im Gewand eines postmodernen hochambitionierten Aromas zu tun?
Gerhard Falkner, geboren 1951, zählt zu den bedeutendsten Dichtern der Gegenwart. Er veröffentlichte zahlreiche Gedichtbände, u.a. ‚Hölderlin Reparatur‘, für den er 2009 den Peter-Huchel-Preis erhielt, und zuletzt den Gedichtband ‚Ignatien‘ (2014), mit Bildern von Yves Netzhammer. Für seine Novelle ‚Bruno‘ bekam er 2008 den Kranichsteiner Literaturpreis. Gerhard Falkner lebt in Berlin und Bayern. Sein Roman ‚Apollokalypse‘ wurde für den Deutschen Buchpreis 2016 nominiert. Gerhard Falkner liest einen zweiten Teil aus seinem neuen Roman ‚Romeo oder Julia‘ vor.